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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 4.1928

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Fundberichte und größere Beiträge
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Römische Zeit
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Paret, Oscar: Spätrömisches aus Tuttlingen
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https://doi.org/10.11588/diglit.43775#0097
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10. Mittelstadt. Im Oktober 1927 wurde versucht, den Graben des
großen Kastells, dessen Nordseite bekannt ist, auch auf seiner Ostseite fest-
zulegen. Die Mittel hatte die Römisch-Germanische Kommission zur Ver-
fügung gestellt. Die Grabungen wurden von Baurat Mährlen unter Leitung
des Landesamts durchgeführt. Der Graben wurde angetroffen (siehe Plan
Germania IX [1925] zu S. 145 ff):
a) 50 m östlich der Nordostecke des kleinen Kastells am Ostende
der Parz. 562/3 (Grabensohle 1 m westlich der Parzellengrenze,
3 m tief).
b) 160 m südlich a) am Ostende der Parz. 598/3.
Sigillatascherben A 2574.
c) Kein klarer Befund ergab sich in Parz. 629, 85 m
südlich der Südostecke des kleinen Kastells. Scherben
A 2575.
11. Beim Bau von Haus Legionsstraße 27 wurde im Ok-
tober 1927 eine 9 cm große Tonlampe mit Bodenstempel
FORTIS gefunden. A 2573.
12. Im Garten von Christian Seckler in der Mittelstadt-
straße wurden gefunden eine Bronzemünze (Mittelerz) des
Trajan (siehe S. 109) und ein Hufeisen aus Kupfer, 3,7 cm
groß (Abb. 44). Römische Schmuckstücke und Amulette in
sind auch sonst bekannt, siehe Alt. uns. heidn. Vorzeit III, T. V.
S t a m m h e i m OA. Calw. Nach einer Mitteilung im Calwer Tagblatt
vom 18. Februar 1926 wurde von der Rettungsanstalt südlich vom Oekonomie-
gebäude ein weiteres Angestelltengebäude errichtet. Beim Ausheben der
Baugrube Februar 1926 wurden Reste eines römischen Gebäudes angetroffen.
Sie liegen in der Nähe des Fundb. 1911, 82 ff. beschriebenen römischen Wohn-
gebäudes, gehören also zum gleichen Gütshof.
Truchtelfingen. Enger Rain 3,5 km NO. Am Westrand des Ge-
hölzes liegt ein bronzezeitlicher Grabhügel. Auf ihm fand Eith römische
Scherben. Vgl. S. 77, Bbingen 1. Fund im Heimatmuseum Bbingen.
Tübingen. Beim Verlegen des Fernsprechkabels Tübingen—Lustnau
in der Lustnauer Allee (siehe S. 1) wurde auf der nördlichen Straßenseite
beim Ausheben des letzten Schachtes vor der Unterführung des Gutleuthaus-
baches in 1,5 m Tiefe eine parallel der Straße ziehende Mauer durchgegraben.
Römisch ? Von Dr. Rau-Tübingen in Erfahrung gebracht.


Abb. 44.
Römisches
Schmuckstück
aus Rottweil,
'/s nat. Gr.
Hufeisenform

Spätrömisches aus Tuttlingen.
Flur Fasen 2 km NNO in der Donauniederung. Beim Abräumen des
Humus in der Sandgrube Schöppler (Parz. 2858, nördlicher Teil) zeigte sich
im April 1927 in 20 cm Tiefe eine 2,5—3 m große und 0,30 bis 0,40 m tief in
den Sand reichende Mulde, die mit dunklem Boden angefüllt war. In der
Einfüllung der Mulde lagen Tierknochen, Scherben, Bronze- und Eisensachen.
Bronze:

1. Spätrömische Schnalle, 6,8 cm breit, Taf. XX 1.
2. Riemenzunge, 2,7 cm breit. Taf. XX 1.
3. Beschlag, 10,6 cm lang.
4. Kantiger Henkel (?), verbogen.
5. Kantiger dünner Stiel (?) eines Gerätes.
6. Blechstück, noch 15 cm lang.
 
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