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Erster Abschnitt.

Indiens Einfluss auf das Christentum.

I. Buddhistische Einflüsse auf das Neue Testament?

Die Aehnlicbkeiten zwischen buddhistischen und neu-
testamentlichen Erzählungen haben einen Tummelplatz des
Dilettantismus geschaffen, auf dem seit langer Zeit ein
fröhliches Leben herrscht. Man erklärt dort alles nur
irgendwie Aehnliche für entlehnt und hält es nicht für nötig
danach zu fragen, ob die Einzelheiten der Parallelen von
der Art sind, um den Gedanken eines historischen Zusam-
menhangs zu rechtfertigen, und ob nicht die Verhältnisse,
Situationen und Stimmungen in Indien und Palästina sich
so weit ähnlich gewesen sind, daß naturgemäß auch ein-
zelne Erzählungen trotz unabhängiger Entstehung eine ge-
wisse Verwandtschaft zeigen. Man kümmert sich dort auch
oft nicht darum, wann etwa die herangezogenen buddhisti-
schen Texte verfaßt worden sind. Bis vor kurzem war
allerdings die Kenntnis der buddhistischen Literatur auf
eine kleine Zahl von Fachleuten beschränkt; seitdem wir
aber die vortreffliche und zuverlässige Darstellung von
M. Winternitz1 besitzen, gibt es für niemand mehr

1 Geschichte der Indischen Litteratur, Zweiter Band, Erste Hälfte
(Leipzig 1913).
 
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