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DIB G A KT EN KUNST
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zu wollen, und ein Trugschlul's, dal's deshalb sich die Archi- die Gartenkünstler ebenso gut wie die Architekten mitarbeiten an
tekten der Gartenkunst und des Gartens annehmen müfsteu. der Lösung der Städtebaufrage. Ich verweise auf die neueren
Ich könnte ja jetzt im Bewul'stsein verletzter Standesohra Konkurrenzen, betreffend die Anlage städtischer Plätze. Viele
ausrufen: „Schuster bleib' bei deinem Leisten" — aber dieser von Architekten herrührende Entwürfe zeigten deutlich, dal's
Weg ist für mich nicht gangbar. Fürs erste kann ich nur dem ihnen das pflanzliche Material zu spröde ist, um damit etwas
Wunsche beipflichten, die Architekten möchten sich mehr, viel Brauchbares zu schaffen. Viele Entwürfe waren wohl schöne
mehr mit der Gartenkunst beschäftigen, als es bisher im Bilder, welche aber stets unausführbar bleiben werden. Anderer-
Durchschnitt der Fall ist. Gartenkunst und Baukunst stehen seits seho man sich doch die neuen Stadtparks vieler Grofs-
in so enger Wechselbeziehung, dal's ich mich ebensosehr über städte an, ob man da nicht eine selbständige Kunst bethätigt
so
in
das Interesse der Architekten für die Gartenkunst freue, wie findet'.' Wenn viele Platzanlagen nicht das nichtige treffen,
ich für den Gartenkünstler ein möglichst eingehendes Studium liegt das vielfach an der schlechten Einfügung des Platzes
gewisser Gebiete der
Architektur verlange.
(Vergl. meinen Vortrag
auf der diesjährigen
Haupt Versammlung
des V. D. G. in Elber-
feld.)
Ich kann aus Er-
fahrung aber auch fol-
gendes sagen: Je mehr
sich jemand mit der
Gartenkunst befafst,
desto mehr wird er
gewahr werden, dafs
selbst im architektoni-
schen Garten neben
dem Architektonischen
eine Menge neuer Mo-
mente zu Tage tritt;
ich will sie einmal
die rein gartenkünst-
lerischen nennen. Da
wird sich kein Archi-
tekt ohne weiteres zu
recht finden, wenn er
nicht zugleich Garten-
künstler von Fach ist,
d. h. wenn er nicht nur
geschichtliche Studien
über Kunstgärten ge-
macht hat, sondern
wenn er sich auch ein-
gehend beseht!f!igt hat
mit den ästhetischen
Wirkungen, die bei der
Verwendung garten-
künstlerischen Mate-
rials möglich sind. I )es-
halb frage ich, warum
so herausfordernd die
Gartenkünstler
schlecht machen, wenn
man den Architekten
die Gartenkunst em-
pfehlen will''
Der Vortrag be-
rührte (immer nach
«lern Zeitungsberichte)
gerade in dieser Hin-
sicht die städtische
Gartenkunst. Nun, da
kann ich doch nicht nk,,, „ „, .. . , , ,.,„ ,
Abbildung 9. Thüringer Jagd«sH18fscliPn von der Siiebsiseli-Thüringisclien Ausstellung in Leipzig 1807
umhin zu sagen, dals Erbaut und ausgestellt von C. Voigt in Eisleben u. Sara.
DIB G A KT EN KUNST
IV, 1
zu wollen, und ein Trugschlul's, dal's deshalb sich die Archi- die Gartenkünstler ebenso gut wie die Architekten mitarbeiten an
tekten der Gartenkunst und des Gartens annehmen müfsteu. der Lösung der Städtebaufrage. Ich verweise auf die neueren
Ich könnte ja jetzt im Bewul'stsein verletzter Standesohra Konkurrenzen, betreffend die Anlage städtischer Plätze. Viele
ausrufen: „Schuster bleib' bei deinem Leisten" — aber dieser von Architekten herrührende Entwürfe zeigten deutlich, dal's
Weg ist für mich nicht gangbar. Fürs erste kann ich nur dem ihnen das pflanzliche Material zu spröde ist, um damit etwas
Wunsche beipflichten, die Architekten möchten sich mehr, viel Brauchbares zu schaffen. Viele Entwürfe waren wohl schöne
mehr mit der Gartenkunst beschäftigen, als es bisher im Bilder, welche aber stets unausführbar bleiben werden. Anderer-
Durchschnitt der Fall ist. Gartenkunst und Baukunst stehen seits seho man sich doch die neuen Stadtparks vieler Grofs-
in so enger Wechselbeziehung, dal's ich mich ebensosehr über städte an, ob man da nicht eine selbständige Kunst bethätigt
so
in
das Interesse der Architekten für die Gartenkunst freue, wie findet'.' Wenn viele Platzanlagen nicht das nichtige treffen,
ich für den Gartenkünstler ein möglichst eingehendes Studium liegt das vielfach an der schlechten Einfügung des Platzes
gewisser Gebiete der
Architektur verlange.
(Vergl. meinen Vortrag
auf der diesjährigen
Haupt Versammlung
des V. D. G. in Elber-
feld.)
Ich kann aus Er-
fahrung aber auch fol-
gendes sagen: Je mehr
sich jemand mit der
Gartenkunst befafst,
desto mehr wird er
gewahr werden, dafs
selbst im architektoni-
schen Garten neben
dem Architektonischen
eine Menge neuer Mo-
mente zu Tage tritt;
ich will sie einmal
die rein gartenkünst-
lerischen nennen. Da
wird sich kein Archi-
tekt ohne weiteres zu
recht finden, wenn er
nicht zugleich Garten-
künstler von Fach ist,
d. h. wenn er nicht nur
geschichtliche Studien
über Kunstgärten ge-
macht hat, sondern
wenn er sich auch ein-
gehend beseht!f!igt hat
mit den ästhetischen
Wirkungen, die bei der
Verwendung garten-
künstlerischen Mate-
rials möglich sind. I )es-
halb frage ich, warum
so herausfordernd die
Gartenkünstler
schlecht machen, wenn
man den Architekten
die Gartenkunst em-
pfehlen will''
Der Vortrag be-
rührte (immer nach
«lern Zeitungsberichte)
gerade in dieser Hin-
sicht die städtische
Gartenkunst. Nun, da
kann ich doch nicht nk,,, „ „, .. . , , ,.,„ ,
Abbildung 9. Thüringer Jagd«sH18fscliPn von der Siiebsiseli-Thüringisclien Ausstellung in Leipzig 1807
umhin zu sagen, dals Erbaut und ausgestellt von C. Voigt in Eisleben u. Sara.