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Die Gartenkunst — 9.1907

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Wettbewerb "Stadtpark Schöneberg"
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https://doi.org/10.11588/diglit.22777#0060
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54

DIE GARTENKUNST

IX, 3

breit als ununterbrochener Umgangsweg, die Straße P
unter dem Bahnhofe tunnelierend, oder über sie hin
wegführend, durch den ganzen Park, mit Verbindungen
nach allen Straßen.

Der Teich (ca. 14200 qm Fläche) nimmt die Tal-
mitte zur Hälfte ein. Die bedeutende Größe hat
außer schönheitlichen Vorzügen die praktischen Vor-
teile einer besseren Wassererhaltung, größere Aus-
nutzung für Eislauf und Gondelsport nnd ermöglicht
die zur Mischung der angeschütteten Sandmengen
erforderlichen schweren Schlamm- und Moormassen
durch die Ausschachtungen zu erhalten.

Die Wasserversorgung geschieht durch das Grund-
wasser und durch den Abfluß aus dem Springbrunnen
am Eingange an der Bambergerstraße vermittelst des
Bachlaufes, den Wassersturz und event. auch durch
die zwei zu Seiten der Straße P eingezeichneten
Springstrahle, die zur architektonischen Entwickelung
dieses Parkteiles hinüberleiten, die durch die ge-
Schaubild zum Wettbewerbsentwurf für der Schöneberger Stadtpark plante Bahnhofsanlage unter der Straße P bedingt
von J. P. Grossmann-Leipzig. wird. Durch eine geschickte Ausführung der Ufer-

mauern längs der Straße P, die tiefe brückenbogen-
Die Bepflanzung soll sich durchaus im Charakter der artige Scheindurchlässe enthalten müßten (wirkliche Durchlässe
märkischen Landschaft halten, wie sie jene Seenketten bieten, sind zu kostspielig), wird man an eine Zusammengehörigkeit
die ihr Vorhandensein auf ehemalige Flußläufe zurückführen der beiden Teichteilo glauben und außerdem wird durch die
Überall ist eine reiche Verwendung von Stauden und so weiter architektonische Übereinstimmung zwischen Bahnhofanlage,
beabsichtigt, sowohl der heimischen wildwachsenden, als auch Ufermauern, Wasserhorizontale, Springstrahl die Einfügung
ihrer Kulturformen. Ebenso fremde, winterharte Gehölze, so- der Bahnhofsanlage und Straßenüberführung in die Parkland-
weit sie ähnlichen Vegetationsgemeinschaften angehören. Jede Schaft gelöst sein. Die Verbindung der beiden Parkteile
Einzelheit im voraus festlegen zu wollen, ist nicht möglich. unter dem Bahnhofe hindurch muß ebenfalls eine architek-

- tonische Form erhalten. Der Nivellementsplan gibt die zu-

^ künftige Terraingestaltung, der Bepflanzungsplan die ungefähre

Verteilung von Laub- und Nadelholz in verschiedenfarbiger
Motto: „200 000". Tönung an.

Verfasser: Gartenarchitekt Goebel-Wien.
(Zum Ankauf empfohlen.)

Motto: „Grunewiese'.

Aus der Höhenlage der den Park umgebenden Straßen, dem

,,, • i j r i 4. rn • i ] j n, n ,-, ., , Verfasser: Garteningenieur J. P. Grossmann-Leipzis;.

\\ asserspiegel des geforderten Teiches und der Straße P mit dem ö f"xe>-

unterirdischen Bahnhofe ergibt sich die Bodengestaltung für (Zum Ankauf empfohlen.)

die Neuanlage des Parkes. Sie wird wie bisher ein langge- Wie das Motto „Grunewiese" besagt, ist der Stadtpark

strecktes Tal bilden, dessen Mitte tiefer als jetzt ist, weil der zum größten Teile im Charakter einer Wiesen- oder Auen-
Wasserspiegel des Teiches (gleich Grundwasserspiegel) 1,50 m landschaft gehalten.

unter dem derzeitigen Terrain liegt, die Hänge werden steiler Bestimmend hierzu war, daß das Terrain eine sumpfige

und höher, da sie sich bis zu den hoch angeschütteten Straßen Niederung ist und im Programm größere Wasserflächen ge-
hinaufziehen müssen. fordert werden. Es ist also das
Die Mitte wird Licht- und IHB^ 1 Nächstliegende, dem Gelände
Sichtraum bleiben, die Ränder JMj HHHBb^H|HHHK die charakteristischen Eigen-
werden bepflanzt mit beschat- ij(?M|j||W HhBhB schuften eines Niederungsge-
tenden Gehölzbeständen, bald jflHHHSL '^rlBHHV ländes zu belassen und sie neben
dicht, bald locker, Einblicke , «y, ■ WtfBBKm m^^HHH-' Rücksichtnahme auf die prak-
von Straßen und Wegen nach MUHKl flHBI r ttadSäkOUHM.*)! tischen und hygienischen Brfor-
bestimmten Punkten gestattend. MHk InHnH.^SS^BBB^KtBBBHHt»'|,*.v. ■ dernisse künstlerisch zu steigern,
infolgedessen sind die Wege hh^^^Pi . .'Jl|^BHWliBi|«jpW Auffüllungen müssen sich

nahe den Grenzen und mit HHH ■BSRr flSfw| tBIs' *Vv*" 1 darauf beschränken, die An-

Bedacht auf die Verkehrs- und ^^^M^PPl^^ ':%""Wi '^^B"^IBv*'Schlüsse an die Straßenhöhen zu
Steigungsverhältnisse, die Be- ^Bfl^< ^JMHyhiii«MlliiflLiBj^^BUKlfcm^.'vermitteln und das Terrain, so
Pflanzung und die Sichtlinien an- Pw.weit als nötig, trockenzulegen
geordnet. Sie durchschneiden , |Vj(H;." ■ • : l Dabei sind Felspartien zu
die Talmitte in jedem Parkteile H *«* W*" '** vermeiden, da diese hier nie
nur einmal zum Zwecke der H : wKr , ,, • die imposante Wirkung hervor-
erforderlich bequemen Durch- rufen können, wie der Wasser-
querung des Parkes. Schaubild zum Wettbewerbsentwurf für den Schöneberger fall des Viktoriaparkes an
Der Hauptweg läuft 6 m Stadtpark von J. P. Grossmann-Leipzig. dem Abhänge des Kreuzberges
 
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