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Die Gartenkunst — 11.1909

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Schulze, O.: Wie sind die städtischen Anlagen für die Bevölkerung praktisch nutzbar zu machen?: C. Referat über "Schrebergärten" erstattet auf der Hauptversammlung der deutschen Gesellschaft für Gartenkunst in Potsdam am 26.-29. Juli 1908, [4]
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Encke, Fritz: Einiges über die gartenkünstlerische Gestaltung städtischer Plätze, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.49259#0070
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DIE GARTENKUNST.

XI, 1

66

Bei St. Jodokus in Landshut.


kündigen kann für den Fall,
daß sie das Gelände für
andere Zwecke haben muß.
Der Pachtpreis beträgt
3V2 Pfennig pro qm ein-
schliesslich Wassergeld. Von
einem öffentlichen Ausbieten
ist bislang abgesehen wor-
den. Die Vergebung ge-
schah der Reihenfolge der
Meldungen nach. Die Ver-
pachtung geschieht mit der
ausdrücklichen Bestimmung,
daß das Gelände als Nutz-
oder Ziergarten zu ver-
wenden ist. Unschöne Ein-
richtungen müssen auf An-
trag geändert oder entfernt
werden. Ein Pächter darf
nur eine Parzelle pachten.
Die Anlagen unterstehen
der Aufsicht des Garten-
inspektors.
Hiemit will ich meine
Ausführungen schließen. Ich
hoffe, daß dieselben dazu beitragen mögen, daß die
Schrebergartenanlagen immer weitere Verbreitung
finden, und daß in solchen Städten, wo sie noch gänz-


Blick auf die Lutherkirche in Cöln, in ihrem unteren Teile
durch Bäume verdeckt.

lieh fehlen, die Stadtverwaltung die Initiative ergreifen
möge. Ihre große Bedeutung liegt, wie ich
ausführte, auf sozialem, wie hygienischem und
ethischem Gebiet!

Einiges über die gartenkünstlerische
Gestaltung städtischer Plätze.
Von Fritz Encke, Cöln.
II.
In Nr. 1 dieses Jahrgangs habe ich über allerlei
Gartenplätze, über Blumenverwendung, über Spielflächen
und deren Einfriedigung gesprochen. Heute möchte
ich noch einiges ergänzend hinzufügen. Ich denke zu-
nächst an die pflanzliche Umrahmung von monumen-
talen Bauwerken, besonders von Kirchen.
Bedürfen denn Monumentalbauten überhaupt pflanz-
licher Einrahmung? Nein und ja! In dem Sinne ver-
standen, daß man schmale Gras- oder Sträucherstreifen
ringsum ein Bauwerk anlegt, damit sich dieses aus dem
Grünen heraushebt, bin ich ein entschiedener Gegner
der Pflanzenverwendung an öffentlichen Bauten. Ein
großes Bauwerk wächst viel vorteilhafter aus Kies- oder
Pflastergrund hervor, als aus grünen Rasen und dem
weichen, welligen Baumschlag niederen Buschwerks.
Man sollte deshalb von dem charakterlosen Grünstreifen
an Monumentalbauten abgehen, wo es irgend möglich
ist. Nun wird gegen diese Anschauung vielfach geltend
gemacht, daß die Grünanlage nötig sei, um die Ver-
unreinigung der durch Vorsprünge, Pfeiler u. dergl. am
Gebäude entstehenden Ecken und Winkel zu verhindern.
 
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