Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Gartenkunst — 14.1912

DOI Artikel:
Arntz, Wilhelm: Italienische Renaissance-Gärten, [10]: die römischen Villen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.20815#0151
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
XIV, 9

DIE GARTENKUNST.

143

heitlich in das Ganze einzu-
ordnen. Man hatte eben,
übersättigt wie man war, am
Zwanglosen, Regellosen auch
seine Freude. Es kündet sich
hier wohl schon die Geistes-
richtung an, die in derFolge,
vor allem aber im 19. Jahr-
hundert im Garten alles für
schön fand, was ohne Sinn
und Ordnung, „natürlich“
(wie hat man der Natur un-
recht getan !) war, was nur
ja keinen starken überlege-
nen Willen zeigte, und die
schließlich die für alles Dar-
stellen gültigen natürlichen
Kunstgesetze ganz verlor.

Das war doch eine stol-
zere, kraftvollere, menschen-
würdigere Zeit, die die Villa
M a d a m a hervorbrachte.
Dieser schon so bald wieder
zerstörten Schöpfung sei im
folgenden ein breiterer Raum
gewährt, da sie bisher in der
Gartenkunstliteratur allzu
nebensächlich oder gar nicht
befrachtet wurde.

Inmitten der unruhigen
Zeitläufte zu Anfang des 16.
Jahrhunderts beauftragte der
Kardinal Giulio de’ Medici,
der spätere Papst Clemens
VII., den auf dem Gipfel
seines Ruhmes stehenden
Raffael, der kurz zuvor die
reizende Villa Farnesina aus-
gemalt, wahrscheinlich auch
gebaut hatte, ihm am Nord-
hange des Monte Mario über
dem Tibertal vor Porta An-
gelica, also nicht gar weit
vom Vatikan, eine Villa zu
bauen von bis dahin uner-
hörter Pracht und Größe.
(Die großartige, ebenfalls
erst neuerdings wieder ge-
würdigte Villa Imperiale bei
Pesaro ist so wesensver-
schieden, daß sie zum Ver-
gleiche kaum in Betracht
kommt). Aber Raffael starb,
37jährig, während des Baues.
Seine Schüler unter der Bau-
leitung von Giulio Romano
setzten'die Arbeit fort, nach
seinem Gedanken. Schon im

w !-§ s

3-

^ K tö ö,

o

S-5

h'S ,

a

£ ^ ■

0 3° S
— -5

OE.
Hsf-S g

T Si 2

. Js- o

3 * **\ «o‘


1
3
X

st,

3 3. ?

IST

-5

Q 3 5 •*

e <1
!|
I-1

3

3 S I

S § ^

N M c»

2

"cö

u*

CQ

d

c

o

>

(7)

£

<u

c

*53

CJ

cts

c

o

-rS

<D

Cts

>

<u

"O

"in

G

<



jS

<
 
Annotationen