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Die Gartenkunst — 14.1912

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Ammann, Gustav: Von Gartenhaus
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https://doi.org/10.11588/diglit.20815#0341
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334

DIE GARTENKUNST.

XIV, 22

Abb. 2. Gartenhaus.

seien nur einige Gesichtspunkte erwähnt, die uns für
die Lage des Gartenhauses oft maßgebend sind. Daß
wir ihm im neuen Garten einen bevorzugten Platz ein-
räumen, z. B. als Dominante eines Teiles, ist zur Er-
füllung des Zweckes eben notwendig. Dann werden
wir es in Beziehung zu den größeren Bauten zu bringen
suchen, wenn es nicht zu weit von denselben entfernt ist.
Ein direkter Weg, eine Mauer, ein Laubengang oder
Hecke und Pflanzung sind einige der Mittel, die das
Band von Bauwerk zu Bauwerk
bilden und sie geben uns dadurch
das Gefühl des organischen Zu-
sammenhanges.

Die beigegebenen 8 Bilder zei-
gen einige dieser Lösungen in der
Form und Plazierung des Garten-
hauses von den Gartenarchitekten
OttoFroebels Erben in Zü-
rich, die im Laufe des letzten Jahres
von uns ausgeführt wurden. Noch
hat sich Baum, Staude und Schlinger
zuwenig entwickelt und durch ihre
Vegetation die Architektur belebt.

Dadurch sind noch gewisse Härten
in den Bildern, die sich nun einmal
stets in unseren Neuanlagen zeigen
werden. Aber schon in I—2 Jahren
werden sie durch das Wachstum der
Pflanze gemildert und die Bauten
erhalten dann ihre wirklichen Schön-
heitswerte.

Bild i u. 2. Zwischen dem
hochgelegenen Gemüse- und dem Abb. 3. Gartenhaus.

unteren Obstgarten zieht sich eine
Mauer, an deren Ende das steinerne
Gartenhaus steht. Mauer und Lau-
bengang verbinden es mit dem
Wohnhause. Die Farbe des Holz-
werkes am Häuschen und Lauben-
gang ist ein warmes Braun, das
sich gefällig unterordnet und gut
zum Grün der Spalierbäume und
zum herbstlichen Rot des wilden
Weines steht. Tür- und Fenster-
laden sind olivgrün mit einigen
weißen Linien, welche die kleinen
Dekorationen herausheben. Unten
ist der Geräteraum und oben das
geräumige Gartenzimmer (3,20 X
3,20 m.)

Bild 3. Auf der Rückseite
gegen den Nachbar ist die Wand
geschlossen und der Sandstein-
sockel geht alsTrockenmauer weiter,
in der einige Mauerpflanzen wu-
chern. Oberhalb der Trockenmauer
schließt dichtes Fliedergebüsch den
dahinterliegenden Platz ab.

Bild 4. Auf der Höhe des Gemüsegartens ist
dieser Platz mit roten Steinplatten belegt. Am Garten-
haus steht eine Bank und gegenüber plätschert ein
Brunnen. Drei Stufen führen in den gemütlichen, mit
Holz getäfelten Raum. Die Fenster lassen Ausblicke
nach dem vertieften Obstgarten und auf den Brunnenplatz.

Bild 5. Im Gemüsegarten stehen hinter dem
Brunnen die dekorativen Rhabarber und Cardy, welche
parallel zum Laubengange nebst einer üppigen Stauden-

Entwurf und Ausführung^ von Otto Froebels Erben, Zürich.

Entwurf und Ausführung von Otto Froebels Erben, Zürich.
 
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