Weimar. Ansicht von dem Lieblingsplatze der Großfürstin im Park zu Weimar.
Der erste Darsteller Weimars, G.M. Kraus, wie sich Karl August seiner annahm, so ist er — und
Goethe vom Rhein gekommen, ist zugleich der nicht zum letzten durch den Park — zum Erben
Maler des Parks geworden. Seinem Wesen lag Goethes geworden. Die klassisch komponierte
die Eigenart der Goethesdien Schöpfung, er ist Landschaft, die er erstrebte und seinen Schülern
einer der besten malerischen Erfasser der eng- Hummel und Kanoldt vermittelte, ist mehr als
lischen Gartenkunst, er zeigt, wie sie mit der man zumeist bedenkt aus dem Stil der Goethesdien
Bühneninszenierung der Goethezeit stilistisch Gartenkunst entstanden. Daß Preller an doppel-
eins ist. Der Vordergrund rundet sich zum vollen tem Wesen trug und daß es ihn drängte, auch
Rahmen, duftig gehaucht erscheint darin die der heimischen Eigenart nachzugehen, daß er
„bedeutende" Aussicht. Bäume in der Kraft freien Eigenlebens zu er-
Auf Kraus folgt Horny, der früh Verstorbene, fassen wußte und daß seitdem die Darstellung
der schon das seelische Leben des Parks erfaßt und des Baumschlags das bevorzugte Gebiet der
mit besonderer Liebe die Ilm bei Tiefurt darstellt. Weimarer Landschaftsmalerei geworden ist —
Preller aber, der erste große Meister der auch darin ist das Erbe des Parks zu erkennen,
Weimarer Landschaftsmalerei, hat sich nicht um- in dem die Bäume gepflegt und gekannt wurden,
sonst seine Villa an der Belvedere Allee so ge- wie selten an einer anderen Stelle,
baut, daß sie ihm die Aussicht auf das römische So ist der Park denn zum eigentlichen Unter-
Haus bot: wie sich hier sein Leben entschied, als richtsraum der Weimarer Kunstschule geworden;
Das römische Haus. Felsenquelle vor Carl Augusts Klause.
Aus dem Park zu Weimar.
11
Der erste Darsteller Weimars, G.M. Kraus, wie sich Karl August seiner annahm, so ist er — und
Goethe vom Rhein gekommen, ist zugleich der nicht zum letzten durch den Park — zum Erben
Maler des Parks geworden. Seinem Wesen lag Goethes geworden. Die klassisch komponierte
die Eigenart der Goethesdien Schöpfung, er ist Landschaft, die er erstrebte und seinen Schülern
einer der besten malerischen Erfasser der eng- Hummel und Kanoldt vermittelte, ist mehr als
lischen Gartenkunst, er zeigt, wie sie mit der man zumeist bedenkt aus dem Stil der Goethesdien
Bühneninszenierung der Goethezeit stilistisch Gartenkunst entstanden. Daß Preller an doppel-
eins ist. Der Vordergrund rundet sich zum vollen tem Wesen trug und daß es ihn drängte, auch
Rahmen, duftig gehaucht erscheint darin die der heimischen Eigenart nachzugehen, daß er
„bedeutende" Aussicht. Bäume in der Kraft freien Eigenlebens zu er-
Auf Kraus folgt Horny, der früh Verstorbene, fassen wußte und daß seitdem die Darstellung
der schon das seelische Leben des Parks erfaßt und des Baumschlags das bevorzugte Gebiet der
mit besonderer Liebe die Ilm bei Tiefurt darstellt. Weimarer Landschaftsmalerei geworden ist —
Preller aber, der erste große Meister der auch darin ist das Erbe des Parks zu erkennen,
Weimarer Landschaftsmalerei, hat sich nicht um- in dem die Bäume gepflegt und gekannt wurden,
sonst seine Villa an der Belvedere Allee so ge- wie selten an einer anderen Stelle,
baut, daß sie ihm die Aussicht auf das römische So ist der Park denn zum eigentlichen Unter-
Haus bot: wie sich hier sein Leben entschied, als richtsraum der Weimarer Kunstschule geworden;
Das römische Haus. Felsenquelle vor Carl Augusts Klause.
Aus dem Park zu Weimar.
11