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Die Gartenkunst — 33.1920

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Heicke, C.: Ergebnis des II. Siedler-Wettbewerbs der D.G.f.G.
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https://doi.org/10.11588/diglit.20812#0038

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Vorschläge für Ausgestaltung von Siedlergärten.
Von R. Stegmiller, Frankfurt a. M.

Sonach wird schließlich die Baufrage darauf erfordert, im Freien aufzuhalten und zu be-
hinauslaufen, ob im Einzelfalle das Reihenhaus tätigen. Man soll sich also nicht aus theore-
oder das Vierhaus, d. i. die aus der Zusammen- tischen Erwägungen heraus darauf versteifen,
fassung von vier durch sich kreuzende Brand- der kleinen Siedlerwohnung alles das zu geben,
mauern getrennte Einzelhäuser unter gemein- was in der Großstadt nötig ist, um den Be-
samem Dach entstehende Baugruppe die zweck- wohnern einen Ausgleich für die sonstigen
mäßigste Form sein wird. Meines Erachtens Wohnungsmißstände zu verschaffen,
halten sich diese beiden in Bezug auf die Wirt- Wenn eine solche Vierhausgruppe mit der
schaftlichkeit ziemlich das Gleichgewicht. Zur Längsachse nordsüdlich steht und also jedes der
allgemeinen Durchsetzung der letzteren Form vier Teilhäuser während eines Drittels oder der
müßte indessen ein gewisser Widerstand in Hälfte der Tagesstunden Sonnenschein hat, so
Architektenkreisen überwunden werden. Man genügt das vollauf, und die Querlüftung hat
macht geltend, daß die Durcfalüftbarkeit und für die Praxis nicht die Bedeutung, die ihr viel-
Besonnung bei dieser Bauform unzulänglich sei, fach zugeschrieben wird, schon aus dem ein-
und geht hierbei von Voraussetzungen aus, die fachen Grunde, weil sie sich nur mittels Durch-
für die Behausungsverhältnisse in der Großstadt zug in Betrieb setzen läßt, den man in der
zutreffen, berücksichtigt aber nicht, daß die Regel peinlich vermeidet. Bei den kleinen, für
Weiträumigkeit einer von Gärten durchsetzten Siedlungszwecke in Betracht kommenden Häu-
Siedlung ganz andere Lebensbedingungen schafft sern läßt sich ihre Wirkung ausreichend herbei-
und von manchem abzusehen erlaubt, was bei führen, wenn man mittels Tür und Fenster in
der dichten Bebauung der Großstadt mit mehr- schräger Richtung und von oben nach unten durch-
stöckigen Häusern unumgänglich gefordert wer- lüftet und auch den Kamin dafür ausnützt,
den mußte. Man soll Übertreibungen vermeiden Aber man bedenke weiter, daß keine Bau-
und nicht alles über einen Kamm scheren! Oder form restlos alle Wünsche befriedigt; es kommt
kommt es darauf an, den Wohnungen un- stets auf die unbefangene Abwägung der mit
bedingt ein Mindestmaß von Sonne und Durch- jeder verbundenen Vorzüge und Nachteile an,
lüftbarkeit zu sichern, auch wenn für die Ge- wenn festgestellt werden soll, welche im Einzel-
sundheit der Menschen auf andere Weise falle die zweckmäßigste ist. Man wird bei jeder
ausreichend gesorgt ist? In den Siedlungen gewisse Nachteile in den Kauf nehmen müssen,
geben wir dem Menschen durch den Garten die um dadurch Vorteile auf der anderen Seite zu
Möglichkeit, sich mehr, als es seine Gesundheit gewinnen. In dem zur Erörterung stehenden

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