sind wir ihm zu innigstem
Danke verpflichtet. Was aber
tuen wir? Irrsinnig gewor-
dene Parteihelden reißen
seine Bilder von den Schul-
wänden, und die Masse ein-
schließlich der „Gebildeten"
kleingeistert im Parlament,
in der Gemeinde, im Beruf
und in der Schulstube.
Was schufen unsere Archi-
tekten, die jeden Baustil, je-
den verstorbenen Baumeis-
ter, Bildhauer und Maler, die
Zusammensetzung des römi-
schen Mörtels, jeden Palast,
jeden Dom, jedes Rathaus
kennen, was schufen sie? Die
Abbildungen aus Magdeburg Straße aus der 1919 gebauten Kleinsiedlung Hannover-Herrenhausen.
(Seite 74/75) und aus Hanno- (VorsI- BUd Seite 74 oben' NiAts hinzugelernt!)
ver (Seite 75) zeigen uns in
vernichtender Tragik, wie
sehr wir herunterg ekommen,
was wir verloren. Und es sind
— absichtlich — nicht die
schlechtesten Beispiele, die
ich zeige. Noch tiefer sind wir
gesunken, noch gräßlichere
Zeugnisse unseres Ungeistes
finden wir fast vor jeder
Großstadt, die sich jetzt an
das Siedeln erinnert.
Was schufen wir Gärtner?
Gibt es eine einzige neuere
Garten-Siedlung, die sich an
Schönheit, Schöngeist, Zweck-
mäßigkeit mit den alten Bür-
gergärten vor den Toren der
Stadt im deutschen Mittel- Puppenstube aus Hannover-Herrenhausen (Lehmbau),
alter (wie sie uns überliefert
sind bei alten Städtchen am
Rhein, in Süddeutschland, in
Österreich) messen könnte?
Uns Gärtnern zumal fehlt
Tiefe und Stärke und Können!
Wie baute Friedrich? Nach
festen Plänen durch erfah-
rene Baumeister. Durchge-
hende Einheitsformen* und
zwar für Vollbauern, fürBüd-
ner und für Gewerbetreiben-
de (Weber, Spinner). Auch die
Kirchen und Schulgebäude
weisen Einheitsformen auf,
wenn auch auf die einzelnen
Belegungszahlen Bedacht ge-
nommen wurde. Ja, - ganz ufer wau,s Magdeburg-Poltestraße
. „. 1 . .. r „. (Nicht etwa Notbauten, sondern Siedlungshauser!!)
modern — EinheitSOten, Ein- Phot. H. F. Wiepking, Charlottenburg.
75
Danke verpflichtet. Was aber
tuen wir? Irrsinnig gewor-
dene Parteihelden reißen
seine Bilder von den Schul-
wänden, und die Masse ein-
schließlich der „Gebildeten"
kleingeistert im Parlament,
in der Gemeinde, im Beruf
und in der Schulstube.
Was schufen unsere Archi-
tekten, die jeden Baustil, je-
den verstorbenen Baumeis-
ter, Bildhauer und Maler, die
Zusammensetzung des römi-
schen Mörtels, jeden Palast,
jeden Dom, jedes Rathaus
kennen, was schufen sie? Die
Abbildungen aus Magdeburg Straße aus der 1919 gebauten Kleinsiedlung Hannover-Herrenhausen.
(Seite 74/75) und aus Hanno- (VorsI- BUd Seite 74 oben' NiAts hinzugelernt!)
ver (Seite 75) zeigen uns in
vernichtender Tragik, wie
sehr wir herunterg ekommen,
was wir verloren. Und es sind
— absichtlich — nicht die
schlechtesten Beispiele, die
ich zeige. Noch tiefer sind wir
gesunken, noch gräßlichere
Zeugnisse unseres Ungeistes
finden wir fast vor jeder
Großstadt, die sich jetzt an
das Siedeln erinnert.
Was schufen wir Gärtner?
Gibt es eine einzige neuere
Garten-Siedlung, die sich an
Schönheit, Schöngeist, Zweck-
mäßigkeit mit den alten Bür-
gergärten vor den Toren der
Stadt im deutschen Mittel- Puppenstube aus Hannover-Herrenhausen (Lehmbau),
alter (wie sie uns überliefert
sind bei alten Städtchen am
Rhein, in Süddeutschland, in
Österreich) messen könnte?
Uns Gärtnern zumal fehlt
Tiefe und Stärke und Können!
Wie baute Friedrich? Nach
festen Plänen durch erfah-
rene Baumeister. Durchge-
hende Einheitsformen* und
zwar für Vollbauern, fürBüd-
ner und für Gewerbetreiben-
de (Weber, Spinner). Auch die
Kirchen und Schulgebäude
weisen Einheitsformen auf,
wenn auch auf die einzelnen
Belegungszahlen Bedacht ge-
nommen wurde. Ja, - ganz ufer wau,s Magdeburg-Poltestraße
. „. 1 . .. r „. (Nicht etwa Notbauten, sondern Siedlungshauser!!)
modern — EinheitSOten, Ein- Phot. H. F. Wiepking, Charlottenburg.
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