Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Gartenkunst — 36-37.1923/​1924

DOI Heft:
Wettbewerb Jubiläums-Gartenbauausstellung Dresden 1926
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.58970#0227

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

Idee für ein Groß Pflanzenhaus. Aus dem Entwurf der Firma L, Späth, Berlin-Baumschulenweg
(bearbeitet von G. Allinger und K. Kempkes, Gartenarchitekten VdG, Berlin)
und Strunck u. Wentzler, Architekten, Dortmund. Wettbewerb Jubiläums-Gartenbauausstellung Dresden 1926. I. Preis.

Einfügung weiterer etwa gewünschter Sondergärten ist
noch reichlich Freifläche gelassen. (Badegarten, Immer-
grüner Garten usw.) Ein kleiner Friedhof ist im süd-
westlichen Geländezipfel vorgesehen (Abb. S. 11.8 oben).
Der östlich vom Botanischen Garten gelegene Teil (La-
geplan Seite 115) nimmt die Schulgärten (Abb. Seite
118 unten), Siedlergärten, Kleingärten, Baumschulen
und die hiermit naturgemäß zusammenhängende In-
dustrie auf, soweit letztere Freilandfläche bean-
sprucht. Die Gewächshaus-Abteilung ist absichtlich in
die südliche Fläche gebracht, wo die Gewächshäuser
an hervorragender Stelle als Baumbildner wirklich
vorbildlich zusammengefaßt werden können (Abbil
düngen Seite 120 u. 121 oben).
Stauden werden in der regelmäßigen Anlage nördlich
vom „Dome“ und in dem Rondell an der östlichen
Brücke in rythmischer Anordnung gezeigt (Lageplan
Seite 115), während die Rabatten beiderseits der ge-
schweiften Wege, und die dahinterliegenden Flächen
Gelegenheit genug bieten, um Stauden in bunter und
malerischer Pflanzung zu zeigen. Die Sommerblumen
und sonstigen für Beetbepflanzung verwendeten Blu-
men, wie Heliotrop, Begonien usw. sollen für die Um-
gebung des Domes zusammengefaßt werden, und hier-
herum soll sich während der ganzen Ausstellungsdauer
ein unablässig sich wandelndes harmonisches Farben-
spiel entfalten. Die Umgebung des Domes soll eine
symbolische Glanzstätte für die Dresdener Blumen-
gärtner werden, zumal hier durch gute Aufführungen
im Natur-Theater auch die Voraussetzungen für einen
großartigen gesellschaftlichen Mittelpunkt geschaffen
werden können. Während der Vorführungen werden
die Rundwege östlich und westlich des Theaters abge-
sperrt.
ISO

Die Maße des „Grünen Domes“ (Abbildung und Grund-
riß Seite 119) betragen im Grundriß 10X10 m in der
Höhe ca. 30 m; über den allgemeinen Baumbestand
würde also der Dom mit 10—IS Metern hinausreichen,
um gegen den Himmel eine klare Silhouette zu erhal-
ten. Er ist in Holz konstruiert und mit Pflanzen und
Blumen berankt. Am Abend soll eine Beleuchtung der
Konturen mit lichtgedämpften elektrischen Birnen
stattfinden, der Innenraum kann durch Verwendung
farbiger Gläser wirkungsvoll belebt werden. Es könnte
zunächst als unwahrscheinlich empfunden werden, daß
sich die Idee praktisch durchführen ließe. Verfasser
hatten jedoch gerade in dieser Hinsicht in den letzten
Jahren Versuche angestellt, die den Beweis dafür er-
bracht haben, daß eine sehr gute Begrünung durch in
Töpfen vorkultivierte etwa 2 Meter lange Ranken von
wildem Wein, welche in etwa 1,50—2 m übereinander
angebrachte Holzkästen gepflanzt werden, sicher mög-
lich ist.
Der Achsenweg vom Konzertplatz zum Dom dient in-
folge des dichten Baumbestandes weniger als Durch-
blick wie zur kürzesten Führung des Verkehrs. Dem-
gegenüber ist vom Dom aus nach Osten auf der freien
Fläche eine große achsiale Anlage geschaffen, die ihren
Schluß in einem Gafe oder Industrie-Pavillon findet.
Dieser ist gleichzeitig so gestellt, daß man von hier aus
eine prachtvolle Sicht durch die „Alte Allee“ genießen
kann. Die Teilfelder der langgestreckten rechteckigen
Fläche sollen in den verschiedenen Rosenfarben je mit
einer Rosensorte bepflanzt werden. Die Begrenzung der
Gesamtanlage vom Dom bis zu den Gewächshäusern er-
folgt durch beranktes Holzwerk, in dessen Nischen in
gleichmäßiger Folge Dahlien gepflanzt werden. Die da-
vor liegenden 2 m breiten Längsstreifen sollen mit nied-
 
Annotationen