Vom Blutgefäßsysteme. 653
§ 272.
In der Arterienwand werden drei Schichten, Tunica intima, media und
externa (adventitia) unterschieden, die sich von den kleinsten bis zu den größten
bedeutend complieiren und auch sonst für verschiedene Arterien wechselnde
Verhältnisse bieten. Wir gehen bei deren Betrachtung von den einfachsten Zu-
ständen aus, wie sie sich an der äußersten Peripherie des Arteriensystems dar-
stellen. An den Übergangsarterien zu den Capillaren wird die Tunica intima
nur durch platte Zellen vorgestellt , welche die Capillarvvand zusammensetzen.
Sie bilden als langgestreckte, dünne, mit ihren Rändern eng verbundene Plättcheu
eine epitheliale Auskleidung. Nach außen von dieser treten glatte Muskel-
zellen auf, ringförmig angeordnet, erst vereinzelt, dann dichter und endlich con-
tinuirlich. Sie repräsentiren die Tunica media. Eine diese überkleidende
Bindegewebslage, die schon den Übergangscapillaren zukommt, stellt die äußerste
Schichte, Tunica adventitia vor. Mit zunehmender Dicke der Arterienwand ge-
sellen sich zur Intima elastische Schichten, und die Media weist eiue Vermehrung
der contractilen Schichten auf. Durch das Überwiegen der Media wird die Wand
kleinerer und mittlerer Arterien vorwaltend contractu, um in den größeren und
größten vorzugsweise elastisch zu erscheinen. nachdem das contractile Gewebe
durch elastisches ersetzt ist.
Die Tunica intima empfängt zu der epithelialen, im ganzen Arterien-
systeme aus spindelförmigen Elementen bestehenden Zellschichte noch eine
structurlose Membran, die sich an etwas größeren Arterien als elastische, ge-
fensterte Haut darstellt. An den Arterien mittleren Kalibers wird sie durch eine
Bindegewebsschichte mit reichem elastischen Easer-
netze vertreten. An den größeren Arterien endlich
besteht die Iutima aus mehrfachen Schichten größ-
tentheils elastischen Gewebes, theils Fasernetzen,
theils gefensterten Lamellen mit spärlichem inter-
stitiellen Bindegewebe. Das Bindegewebe nimmt an
manchen Arterien zu. (A. uterina .
Muskelzellen kommen allmählich der Intima meist
in Längszügen angeordnet zu, und finden sich theils in
der Nähe von Theilungsstellen, theils auch unabhängig
von diesen Localitäten. Diese Complicatioii der Intima
tritt an manchen größeren Arterien wieder zurück.
In der Tunica media vermehren sich mit „. . ... ...
im Stuck einer kleinen Arterie.
der Zunahme des Kalibers der Arterie die Muskel- *0ly. Am, obersten Theiie ist die
Media (»i) von der i lache sichtbar,
zellen. bilden allmählich mehrfache Lagen, die weiter abwärts beiderseits im Quer-
' ~ ' schnittsbilde; im übrigen nur die
durch dünne Bindeeewebslagen mit elastischen Kerne, i stein die intima resP.
c ° deren Kerne, a die Adventitia vor.
Netzen von einander getrennt sind. Bis zu den
mittelgroßen Arterien herrschen noch die muskulösen Schichten vor, obschon die
elastischen Zwischenschichten sich bereits in Zunahme zeigen. Aber von da ab ge-
winnen die elastischen Schichten die Oberhand , und in den größeren und größten
§ 272.
In der Arterienwand werden drei Schichten, Tunica intima, media und
externa (adventitia) unterschieden, die sich von den kleinsten bis zu den größten
bedeutend complieiren und auch sonst für verschiedene Arterien wechselnde
Verhältnisse bieten. Wir gehen bei deren Betrachtung von den einfachsten Zu-
ständen aus, wie sie sich an der äußersten Peripherie des Arteriensystems dar-
stellen. An den Übergangsarterien zu den Capillaren wird die Tunica intima
nur durch platte Zellen vorgestellt , welche die Capillarvvand zusammensetzen.
Sie bilden als langgestreckte, dünne, mit ihren Rändern eng verbundene Plättcheu
eine epitheliale Auskleidung. Nach außen von dieser treten glatte Muskel-
zellen auf, ringförmig angeordnet, erst vereinzelt, dann dichter und endlich con-
tinuirlich. Sie repräsentiren die Tunica media. Eine diese überkleidende
Bindegewebslage, die schon den Übergangscapillaren zukommt, stellt die äußerste
Schichte, Tunica adventitia vor. Mit zunehmender Dicke der Arterienwand ge-
sellen sich zur Intima elastische Schichten, und die Media weist eiue Vermehrung
der contractilen Schichten auf. Durch das Überwiegen der Media wird die Wand
kleinerer und mittlerer Arterien vorwaltend contractu, um in den größeren und
größten vorzugsweise elastisch zu erscheinen. nachdem das contractile Gewebe
durch elastisches ersetzt ist.
Die Tunica intima empfängt zu der epithelialen, im ganzen Arterien-
systeme aus spindelförmigen Elementen bestehenden Zellschichte noch eine
structurlose Membran, die sich an etwas größeren Arterien als elastische, ge-
fensterte Haut darstellt. An den Arterien mittleren Kalibers wird sie durch eine
Bindegewebsschichte mit reichem elastischen Easer-
netze vertreten. An den größeren Arterien endlich
besteht die Iutima aus mehrfachen Schichten größ-
tentheils elastischen Gewebes, theils Fasernetzen,
theils gefensterten Lamellen mit spärlichem inter-
stitiellen Bindegewebe. Das Bindegewebe nimmt an
manchen Arterien zu. (A. uterina .
Muskelzellen kommen allmählich der Intima meist
in Längszügen angeordnet zu, und finden sich theils in
der Nähe von Theilungsstellen, theils auch unabhängig
von diesen Localitäten. Diese Complicatioii der Intima
tritt an manchen größeren Arterien wieder zurück.
In der Tunica media vermehren sich mit „. . ... ...
im Stuck einer kleinen Arterie.
der Zunahme des Kalibers der Arterie die Muskel- *0ly. Am, obersten Theiie ist die
Media (»i) von der i lache sichtbar,
zellen. bilden allmählich mehrfache Lagen, die weiter abwärts beiderseits im Quer-
' ~ ' schnittsbilde; im übrigen nur die
durch dünne Bindeeewebslagen mit elastischen Kerne, i stein die intima resP.
c ° deren Kerne, a die Adventitia vor.
Netzen von einander getrennt sind. Bis zu den
mittelgroßen Arterien herrschen noch die muskulösen Schichten vor, obschon die
elastischen Zwischenschichten sich bereits in Zunahme zeigen. Aber von da ab ge-
winnen die elastischen Schichten die Oberhand , und in den größeren und größten