Hüllen des centralen Nervensystems. 857
entweder zwischen Hirnabschnitten weitere Lücken vorkommen, oder wo Gehirn-
strecken nicht unmittelbar der Schädelwand anlagern. Die weiteren wie die
engeren Strecken des gesammten Subarach- ...
° ° Fig. 5o0.
noidealraums stellen unter sich im Zu- Sinus venös.
sammenhang. Sie werden von einem
wässerigen, klaren Fluidum erfüllt, dem Dura mater-
Liquor cerebro-spinalis, welcher Subdurat.
Arachn.
nur wenig feste Bestandtheile enthält. subarachn.
Diese Flüssigkeit steht mit Lvmphbahnen Pia mater
Schema einer Arachnoidealzotte.
im Zusammenhang, zunächst mit solchen,
welche die vom Centralnervensystem abgehenden peripherischen Nerven begleiten.
Am Foramen Magendii communicirt der Subarachnoidealraum mit den Binnen-
räumen des Centrainervensystems.
Die weiteren Abschnitte des Subarachnoidealraumes werden als Cisternae unter-
schieden. Man hat sich unter diesen also je eine weitere Strecke jenes Raumes vorzu-
stellen, welche in engere Räume der Nachbarschaft übergeht. Die bedeutendste ist die
Cisterna cerebeüo-medullaris, unter dem vom verlängerten Marke zum Kleinhirn sich be-
gebenden Arachnoideal-Blatte. Ihr Raum senkt sich durch's Foramen Magendii zur Rauten-
grube. Die Cisterna fossae Sylvii nimmt die gleichnamige Spalte ein. "Weite Räume
liegen auch an der Basis des Gehirns. Einer umgiebt das Chiasma nervorum opticorum
[Cisterna chiasmatis^) und erstreckt sich hinten in die Cisterna intercruralis zwischen beiden
Hirnschenkeln. Von da aus geht die Cisterna ambiens lateralwärts um die Pedunculi
cerebri bis zu den Vierhügeln empor.
Als besondere, von der Arachnoides aus entstandene, aber auch die Dura mater in
Mitleidenschaft ziehende Gebilde sind die sogenannten Pacchion i s c h e n Granula-
tionen (Pacchionische Drüsen der Älteren) anzuführen. Es sind Bindegewebewuche-
rungen in Gestalt von zottenförmigen Erhebungen (daher auch Arachnoidealzotten be-
nannt), die an bestimmten Stellen ziemlich regelmäßig vorkommen. Am längsten sind
sie zur Seite des Sinus longitudinalis superior bekannt; auch am Sinus transversus und
an manchen anderen venösen Sinussen der Dura mater bestehen die gleichen Gebilde.
An der erstgenannten Localität rufen sie von der Dura mater ausgehende Erosionen der
Knochenflächen hervor (S. 188), die zuweilen einen ziemlichen Umfang erreichen. Die
kolbigen Fortsätze der Arachnoides, welche jene »Granulationen« darstellen, zeigen ihr
Inneres mit dem Subarachnoidealraum in Verbindung und, wie dieser, von einem feinen
Balkennetze durchsetzt. Sie ragen in venöse, mit den genannten Sinussen communi-
cirende Räume der Dura mater, deren Gewebe sie verdrängen, so dass es jene Kolben
nur mit einer dünnen Lage überzieht. —
Auf der gesammten äußeren wie inneren Oberfläche der Arachnoides finden sich die
Bindegewebszüge überkleidet von einer dünnen epitheloiden Zellplättchen-Lage, die sich
auch auf die Züge des Netzes der Subarachnoidealräume erstreckt. Es bestehen eben auch
hier die histologischen Verhältnisse der Lymphräume.
§ 350.
Die Pia mater [Pia meninx), weiche Hüllhaut, Gefäßhaut, ist eine
das Rückenmark Avie das Gehirn direct überkleidende, gefäßführende Binde-
gewebsschichte, welche durch das Subarachnoidealgewebe mit der Arachnoides
zusammenhängt. Nur da, wo die Subarachnoidealräume eine bedeutende Aus-
entweder zwischen Hirnabschnitten weitere Lücken vorkommen, oder wo Gehirn-
strecken nicht unmittelbar der Schädelwand anlagern. Die weiteren wie die
engeren Strecken des gesammten Subarach- ...
° ° Fig. 5o0.
noidealraums stellen unter sich im Zu- Sinus venös.
sammenhang. Sie werden von einem
wässerigen, klaren Fluidum erfüllt, dem Dura mater-
Liquor cerebro-spinalis, welcher Subdurat.
Arachn.
nur wenig feste Bestandtheile enthält. subarachn.
Diese Flüssigkeit steht mit Lvmphbahnen Pia mater
Schema einer Arachnoidealzotte.
im Zusammenhang, zunächst mit solchen,
welche die vom Centralnervensystem abgehenden peripherischen Nerven begleiten.
Am Foramen Magendii communicirt der Subarachnoidealraum mit den Binnen-
räumen des Centrainervensystems.
Die weiteren Abschnitte des Subarachnoidealraumes werden als Cisternae unter-
schieden. Man hat sich unter diesen also je eine weitere Strecke jenes Raumes vorzu-
stellen, welche in engere Räume der Nachbarschaft übergeht. Die bedeutendste ist die
Cisterna cerebeüo-medullaris, unter dem vom verlängerten Marke zum Kleinhirn sich be-
gebenden Arachnoideal-Blatte. Ihr Raum senkt sich durch's Foramen Magendii zur Rauten-
grube. Die Cisterna fossae Sylvii nimmt die gleichnamige Spalte ein. "Weite Räume
liegen auch an der Basis des Gehirns. Einer umgiebt das Chiasma nervorum opticorum
[Cisterna chiasmatis^) und erstreckt sich hinten in die Cisterna intercruralis zwischen beiden
Hirnschenkeln. Von da aus geht die Cisterna ambiens lateralwärts um die Pedunculi
cerebri bis zu den Vierhügeln empor.
Als besondere, von der Arachnoides aus entstandene, aber auch die Dura mater in
Mitleidenschaft ziehende Gebilde sind die sogenannten Pacchion i s c h e n Granula-
tionen (Pacchionische Drüsen der Älteren) anzuführen. Es sind Bindegewebewuche-
rungen in Gestalt von zottenförmigen Erhebungen (daher auch Arachnoidealzotten be-
nannt), die an bestimmten Stellen ziemlich regelmäßig vorkommen. Am längsten sind
sie zur Seite des Sinus longitudinalis superior bekannt; auch am Sinus transversus und
an manchen anderen venösen Sinussen der Dura mater bestehen die gleichen Gebilde.
An der erstgenannten Localität rufen sie von der Dura mater ausgehende Erosionen der
Knochenflächen hervor (S. 188), die zuweilen einen ziemlichen Umfang erreichen. Die
kolbigen Fortsätze der Arachnoides, welche jene »Granulationen« darstellen, zeigen ihr
Inneres mit dem Subarachnoidealraum in Verbindung und, wie dieser, von einem feinen
Balkennetze durchsetzt. Sie ragen in venöse, mit den genannten Sinussen communi-
cirende Räume der Dura mater, deren Gewebe sie verdrängen, so dass es jene Kolben
nur mit einer dünnen Lage überzieht. —
Auf der gesammten äußeren wie inneren Oberfläche der Arachnoides finden sich die
Bindegewebszüge überkleidet von einer dünnen epitheloiden Zellplättchen-Lage, die sich
auch auf die Züge des Netzes der Subarachnoidealräume erstreckt. Es bestehen eben auch
hier die histologischen Verhältnisse der Lymphräume.
§ 350.
Die Pia mater [Pia meninx), weiche Hüllhaut, Gefäßhaut, ist eine
das Rückenmark Avie das Gehirn direct überkleidende, gefäßführende Binde-
gewebsschichte, welche durch das Subarachnoidealgewebe mit der Arachnoides
zusammenhängt. Nur da, wo die Subarachnoidealräume eine bedeutende Aus-