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Gottsched, Johann Christoph [Editor]; Gesellschaft der Freyen Künste <Leipzig> [Editor]
Sammlung einiger ausgesuchten Stücke der Gesellschaft der Freyen Künste zu Leipzig — 2.1754

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https://doi.org/10.11588/diglit.25958#0465
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Hrn. Iohann Chrrskoph Gottscheds

r. r. o.

ob DeuWand, oder Wälschiand

zuerst grrechlsche Dchriften habe drucken
können?

ie Buchdruckerkunst ist nun einmal die Ehre von
Deutschland, und selbst die vernünftigsten AuS-
lander gestehen uns dieseö iob zu; wie noch un-
längst die Akademie der schönen Wistenschaften
zuParis solches öffentlich wiederholet hatn). Es istalsolä-
cherlich, wenn einige andere neidische Schriftsteller unter
den Franzosen, unserm Vaterlande diese Erfindung abstrei-
ten wollen: wie der Urheber des kleinen Vüchleins, Ues
d/luse8 en chrance 5), und noch neulich der Verfaffer des LebenS
von ^arlndem Vll, Könige in Frankreich, gethan haben r).
Nichts ist nämlich abgeschmackter, alö wenn fie diese Ehre
lieber den Chinesern einräumen wollen; deren Sprache und
Art zu schreiben, doch gar nicht geschickt ist, so wie unsre
Wörter, aus beweglichen Buchstaben zusammen gesehet zu
werden. Denn weil bey ihnen jedes Wort seinen Charak-
ter hat: so müßte eine solche chinefische Buchdruckerey,
nicht etwa vier und zwanzig, oder acht und vierzig gegossene
oder geschnitzte Charaktere haben; sondern zum wenigsten
acht und vierzig tausend, ja wohl noch vielmehr: so viel

Ff 3 fte

a) S. im VII B. der Ge- den Bächersaal der

schichte der königlichen Akademie schönen Wissenschaften und frey-
der schönen Wissenschaften zu Pa- en Künste I B. o. d. n; S.
ris, s. d. zi6 u. f. S. c) Dieser bedient sich so gar
 
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