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Gespräche im Reiche der Todten: als wahre unpartheyische Beschreibung von d. Ursachen, d. Anfange, u. d. merkwürdigsten Begebenheiten d. Krieges — 1.1756(1757) (Nr. 1-10)

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Das erste Stuck
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https://doi.org/10.11588/diglit.22636#0135
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52

Der König von Pohlen begab sich den 19. würklich mit seinen beeden Prin-
zen und dem Grafen von Brühl nebst andern, nach Pohlen. Auf seiner Reise
zog man alle Trouppen zurück, und hatte für seine Person alle Hochachtung, die
im tiefsten Frieden gegen Könige statt finden mag. Der König von Preußen
aber gieng nach Böhmen zurück, um seine Armee nach Sachsen in die Winrer,
quartiere zu führen.Den 25. October verließ unser Feldmarschall Keith das Lager
von Lowositz, und bezog das zu Linay, ohne, daß seine Arriere Garde vom
Feind wahrgenommen wurde. Den 28. gieng der Marsch nach Neuendorff,
den 2.9. nach Schönwalde, und den gc>. rückte sie wieder in Sachsen eirp, wo
sie zwischen Pirna und der Gränze längst der Elbe cankonirte. Der General
von Zastrow besetzte mir seiner Brigade die Posten von Gisbühel und Gottleub.
j)icc ol. Unterdeßen haben wir einander tapferer Herr Feldmarschall l in un«
fern Gegenden aufgesucht. Es war einmal last an deine, daß mich eine ihrer
Parthien aufgehoben hatte, wenigstens erfuhr ich durch einen Spion , wie ab-
sonderlich meine Person den Ihrigen wohl beschrieben worden, daß ich so leicht
nicht hätte verfehlet werden können. Ein Dekaschemen t unter dem General
Rudolph Paliy ließ im den iz October biß Giebühel und nach Levin streiffen,
um den Transport zu verhindern, der für ihre Armee bestimmt war. Jedoch
rs kam zu späte, und ich muß gestehen, daß die Preußen nur allzuwachfam ge-
gen ihre Feinde seyen.
Schwerin. Ich muß ihrem CorpodaöLob beylegen, daß sie alleSgethan,
was brave reuce rhun können. Da die Campagne für diesmal beschloßen war,
brach meine Armee bey Jaromirz auf, und marschirke auf Skaliz. Der
Herr General ließ uns durch ein Detaschement von 6v^v. Mann unter dem Ge-
neral Spada sehr beunruhigen, welches uns in die Arrieregarde fallen, und un-
serer Bagage sich bemächtigen wollte. Meine Canonen aber, die ich auf das-
selbe spielen ließ,brachte es zum baldigen Rückzug, und meine Arrieregarde ruck-
te den2s.October vorwärtsSkaliz, ander Straße nach Nachod zu. Den
26. ließen sich zwar wieder allerhand kleine feindliche Troupps bey Skaliz sehen,
und ein ansehnliches CorpS hatte sich ohnweit davon auf einem Berg formirt.
Alleine ich ließ i. Bataillon Infanterie, 2 Regimenter Dragoner und Zvo.
Curaßiers ausrucken, die sich vor Skaliz formirten, worauf die kleinen Trouppö
zurücke grenzen; das größere Corpo stellte sich zwar, als ob eö Dets machen
wollte, jedoch bey dem nähern Anmarsch der meinigen verließ es sein Lager.
Jndeßen wurde wacker auf daßelbe canonirt, wodurch wenigstens i vO. Mann
geblieben, und derOberistlieutenant, Graf Giannini,uns als Gefangener in die
Hände siel. Den 2. November rückte meine Armee in die Grafschaft Glatz
ein, und bezog die Cantonirungsquat tiere. Der Herr General beliebe sich nur
zu
 
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