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Gewerbeblatt für den Schwarzwald — [1].1852

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Nro. 21 (10. Oktober)
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https://doi.org/10.11588/diglit.62739#0084
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Ebenso ist zu wünschen, daß Einstellmaschinen
zum gleichzeitigen Bohren sämmtlicher Zapfenlöcher ei-
ner oder mehrerer Uhren gleicher Sorte allgemein in
Anwendung kommen. Man findet sie nur selten, in bes-
sern Werkstätten, aber ebenfalls noch nicht in vollkom-
menem Zustand, indem nämlich die Bohrer keine genü-
gend feste Leitung besitzen. Durch Anwendung stählerner
Modellplatincn und durch genau regulirte Zuführung
der zu bohrenden Gestelle dürfte diese nützliche Vorrich-
tung leicht zu verbessern sein.
Der wichtigste Theil jeder Uhr, bei welchem sich am
meisten die Geschicklichkeit des Uhrcnmachers zeigt, ist
die H e m m u n g. Sie ist das Mittel, jene Gleichförmig-
keit der Bewegung zu erzielen, welche für einen Mecha-
nismus, der als Zeitmesser dienen soll, unumgänglich
nothwendig ist.
(Fortsetzung folgt.)
H -
MoLiz.
Bimösteinseife, Sandseife. Diese Seifen sind
zur Reinigung sehr beschmutzter Hände vorzüglich brauch-
bar, indem die feinen färbenden Theile von Kohle, Farb-
stoffen w., welche in die Poren der Haut eingcdrungcn
sind und sich durch gewöhnliche Seife allein nicht ent-
fernen lassen, durch die gleichzeitige Wirkung des ein-
gemengten rauhen Pulvers von Sand oder Bimsstein
leicht entfernt werden, besonders wenn man eine Bürste
zu Hilfe nimmt. Diese Seifen haben dcßhalb jetzt wei-
tere Anwendung gefunden, und da sie leicht darzustellen
sind, so wird es Manchem erwünscht sein, die Art der
Bereitung zu erfahren.
Man nimmt gewöhnliche Seife, schneidet sie ziemlich
fein und übergießt sie mit etwas Wasser, so daß man
beim Erwärmen einen dicken Seifenbrci erhält. Die
Trockenheit der Seife bedingt allein die Menge des nö-
thigen Wassers und genau läßt sich diese Menge daher
nicht für alle Fälle angcben, für gewöhnliche Seife
braucht man 1 bis 2 Loth Wasser auf 8 Loth Seife.
Recht gut ist es, dem Brei hiebei zugleich ein kleines
Stück Soda zuzusetzen. In den warmen Seifenbrci rührt
man nun den feinen Sand oder das feine Bimsstein-
pulver, auf 2 Loth Seife etwa 2 Loth, nach Karmarsch
selbst bis zu 5 und 6 Loth Sand, wenn die Seife recht

trocken ist. In der Regel werden gleiche Gewichte Sand
und Seife das passendste Verhältniß sein. Die noch Weiche
Masse wird nun in beliebige Stücke geformt, die man
erkalten und austrocknen läßt. Ob man Sand oder
Bimssteinpulver anwendet, ist wohl gleichgültig, da
beide nur mechanisch als rauhe Körper wirken. —
Ein sehr wohlfeiles Surrogat für Seift, in Fabri-
ken passend, erhält man, wenn man sich Kugeln aus
Pfeifeuthon, Sand und etwas Soda mit Wasser formt;
sie werden wie gewöhnliche Seife gebraucht und nehmen
den Schmutz der Hände sehr gut fort.
(Gewbb. aus Wärt.)

WetzVeebveUeM.
Einladung zur Generalversammlung.
Nachdem sich nun eine größere Anzahl Freunde des
Gewerbevereines für den Schwarzwald als Mitglieder
angeschlossen haben, so ladet der Unterzeichnete im Na-
men des provisorischen Vorstandes alle Mitglieder des
Vereins, wie auch alle Diejenigen, welche Mitglieder
werden wollen, zur Theilnahme ander Generalversamm-
lung ein, welche Montag den 18. Oktober (am Kirch-
weihmontag) in Furtwangen im Gasthaus zum Adler
abgehalten werden wird. Die Versammlung wird Vor-
mittags 9 Uhr beginnen. Ihr Zweck ist, den Gewerb-
verein nun wirklich ins Leben zu rufen.
Alle Mitglieder werden daher auch aufgcfordert, ihre
Ansichten und Wünsche über die Thätigkcit des Verei-
nes, über Ziel und Streben desselben dabei offen aus-
zusprechen. Insbesondere werden Gegenstand der Bera-
thung sein: Die zu befolgenden Regeln, die Abstimmung
und Wahl des Vorstandes, des Ausschusses, wie oft
und wo abwechslungsweise die Versammlungen zu ge-
schehen haben u. s. w. —
Furtwangen den 1. Oktober 1852.
I)r. Duffner.

Wte Schwarzwälderuhren.
Wir haben den Empfang eines alten eisernen, nach
holländischer Art gebauten, Kurzschwanzes durch Herrn
Hüttenverwalter Dorn in Hammereisenbach dankend an-
zuzeigen.

Friedrich Wagner'sche Buchdruckern in Freiburg. — Verantwortlicher Redakteur: R. Gerwig in Furtwangen.
 
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