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Geymüller, Heinrich; Geymüller, Heinrich [Editor]; Durm, Josef [Editor]
Heinrich von Geymüllers nachgelassene Schriften (Heft 1): Architektur und Religion. Anh.: Biographische Notiz und Bibliographieder Werke und Aufsätze des Verfassers — Basel, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.43491#0125
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Lebens, ununterbrochen den Methoden Leonardo da Vincis
folgend, auf die Ergründung dieter ca. zehn Grund-Gefefee über
das „Warum des Schönen“ verwenden wollte, fo rollte es,
auf Grund einiger Verfuche, wie ich fie zu machen Zeit fand,
möglich fein, dies Werk zu vollenden. Und damit wäre end-
lich das Mittel vorhanden, um einen lebendigen Unterricht der
Architektur aufzuftellen. Anhalt dielen auf Regeln zu fu&en,
deren „Warum“ niemand erklärt, und fo gut wie niemand
verlieht, würde lebendige Freude und eine fegensreiche Kraft
in den Geifl der Meifter und Schüler einkehren. Die Klar-
heit der Gefefce würde dem Unterricht eine bisher unbekannte
Sicherheit und Überzeugungskraft verleihen und den Schülern
eine Zuverfichl, die fie vor den Gefahren vielleicht lebens-
länglicher Irrfahrten auf unrichtigen Pfaden bewahren.
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GENESUNG STATT RENAISSANCE.
Verfuchte man die architektonifche Entwicklung dieter
Zeit unabhängig von dem ihr verliehenen Namen der Re-
naiffance zu beurteilen, fo würde man vielleicht zur Erkennt-
nis gelangen, dafj es damals in Italien gewiffe Stilrichtungen
gegeben hat, von denen keiner der üblichen Stilnamen einen
ihrem Charakter entfprechenden richtigen Begriff gibt. Als
ich 1900 in Paris1) feflzuftellen fuchle, welche Elemente un-
entbehrlich feien, um ein Werk als Arbeit der Renaifiance
zu bezeichnen, fchrieb ich, es fei dazu das Vorhandenfein
eines antiken und eines gotifchen Elementes nötig. Ich fprach
hierüber mit Herrn Cannizaro, der, foweit Italien in Betracht
’) Am Congres archeologique de 1’Association Franqaise pour l’avancement des
Sciences.
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