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https://doi.org/10.11588/diglit.51911#0008
in derselben Abteilung den Holzschnitt mit der frühesten Jahreszahl überhaupt, nämlich
1384: allerdings ist dieses Blatt hundert Jahre später zur Hundertjahrfeier des abge-
bildeten Wunders entstanden. Auf einen Holzschnitt des Hausbuchmeisters, von dem
nur noch zwei andere Exemplare bekannt sind, sowie auf zwei französische Einblatt-
holzschnitte sei noch hingewiesen.
Das 15. Jahrhundert ist auch im Kupferstich glänzend vertreten. Acht Blätter von
Schongauer in Drucken erster Qualität, darunter seine schönste Darstellung der Kreuzi-
gung, die Verkündigung der Maria, eines der anmutigsten Blätter des 15.Jahrhunderts, und
der überaus seltene Ornamentstich mit der Eule mit dem reichen gotischen Rankenwerk.
Von Meckenem eine köstliche Darstellung spielender Kinder, ferner das Blatt „Der
Orgelspieler und seine Frau“, in dem uns das bis ms kleinste Detail getreulich wieder-
gegebene Interieur des Musikerheims mit der Orgel, Schrank und anstossendem Schlaf-
zimmer lebendig vor Augen geführt wird. Weiters em Hauptblatt des Meisters im ersten
Zustand „Der heilige Lucas“, der Patron der Maler, die Madonna porträtierend. Schliess-
lich ein neuentdecktes Blatt, die stehende Madonna mit der Blume, nach einer Mit-
teilung Lehrs eine der frühesten Arbeiten Meckenem’s em bisher unbekanntes Unikum.
Von den drei Blättern des Meisters des Dutuitschen Oelberges sind
zwei bisher unbeschriebene Unika.
Die glänzende Reihe brillanter Drucke aus dem Kupferstich- und Holzschnittwerk
Albrecht Dürers bildet den Uebergang in das 16. Jahrhundert. Em herrliches Exemplar
der Melancholie, wohl einer der schönsten Drucke, die existieren, bildet den Mittel-
punkt dieser Serie. Von den Madonnendarstellungen Dürers sind die Madonna an der
Mauer, die Madonna mit der Birne, die Heuschreckenmadonna und Mana unter dem
Baum in Drucken von unübertrefflicher Schönheit vorhanden. Von gleicher Schönheit
sind die seltenen Blätter „Der heilige Georg zu Fuss“, Apollo und Diana und „Der
kleine Kurier“. Köstliche Probedrucke aus der Holzschnittfolge des Manenlebens, dabei
das unvergleichliche Titelblatt „Mana auf dem Halbmond“, sowie die vollständige Folge
der Apokalypse bilden den Abschluss der Dürersene der Sammlung.
Die frühen Italiener sind durch das seltene Blatt des Jacopo de Barbari „Die
Victoria“, Nicoletto da Modenas Ornamentpanel, sowie durch Mantegnas
grosse Komposition „Christus in der Vorhölle“ würdig vertreten.
Es würde zu weit führen, alle die kleinen Kostbarkeiten der deutschen Kleinmeister
anzuführen. Von den Holzschnitten aus dem 16. Jahrhundert seien nur die schöne voll-
ständige Folge des Christus und der Apostel von Hans Baldung Grien, die seltene
Folge der neuen Helden von Lucas-van Leyden, die Passionsblätter des Jakob
Cornelisz und die Probedrucke von Burgkmair und Schä uffele i n sowie die
schöne Serie der Cranachholzschnitte erwähnt.
Eines der Hauptblätter Rembrandts, Christus predigend (La Petite Tombe), ist
in einem ganz frühen Druck auf Japanpapier vorhanden, wohl einer der wundervollsten
Drucke, die von diesem Blatte bekannt sind, voll Grat und in herrlichster Wirkung.
Gleichfalls von erster Schönheit ist das Blatt „Der Waldsaum“, eine der gesuchtesten
Landschaftsradierungen Rembrandts. Zu erwähnen wäre noch em früher Zustand des
Faust, der Hieronymus am Weidenstamm in einem ganz frischen Druck voll Grat, Isaaks
Opferung, em Druck erster Qualität, die Ansicht von Amsterdam u.a.m.
Im Anhang finden sich eine Anzahl von seltenen Blättern moderner Meister.
Eine solche Fülle von Köstlichkeiten ist wohl kaum jemals in dem Kataloge eines
Antiquars vereinigt gewesen. Wilhelm Schab.
1384: allerdings ist dieses Blatt hundert Jahre später zur Hundertjahrfeier des abge-
bildeten Wunders entstanden. Auf einen Holzschnitt des Hausbuchmeisters, von dem
nur noch zwei andere Exemplare bekannt sind, sowie auf zwei französische Einblatt-
holzschnitte sei noch hingewiesen.
Das 15. Jahrhundert ist auch im Kupferstich glänzend vertreten. Acht Blätter von
Schongauer in Drucken erster Qualität, darunter seine schönste Darstellung der Kreuzi-
gung, die Verkündigung der Maria, eines der anmutigsten Blätter des 15.Jahrhunderts, und
der überaus seltene Ornamentstich mit der Eule mit dem reichen gotischen Rankenwerk.
Von Meckenem eine köstliche Darstellung spielender Kinder, ferner das Blatt „Der
Orgelspieler und seine Frau“, in dem uns das bis ms kleinste Detail getreulich wieder-
gegebene Interieur des Musikerheims mit der Orgel, Schrank und anstossendem Schlaf-
zimmer lebendig vor Augen geführt wird. Weiters em Hauptblatt des Meisters im ersten
Zustand „Der heilige Lucas“, der Patron der Maler, die Madonna porträtierend. Schliess-
lich ein neuentdecktes Blatt, die stehende Madonna mit der Blume, nach einer Mit-
teilung Lehrs eine der frühesten Arbeiten Meckenem’s em bisher unbekanntes Unikum.
Von den drei Blättern des Meisters des Dutuitschen Oelberges sind
zwei bisher unbeschriebene Unika.
Die glänzende Reihe brillanter Drucke aus dem Kupferstich- und Holzschnittwerk
Albrecht Dürers bildet den Uebergang in das 16. Jahrhundert. Em herrliches Exemplar
der Melancholie, wohl einer der schönsten Drucke, die existieren, bildet den Mittel-
punkt dieser Serie. Von den Madonnendarstellungen Dürers sind die Madonna an der
Mauer, die Madonna mit der Birne, die Heuschreckenmadonna und Mana unter dem
Baum in Drucken von unübertrefflicher Schönheit vorhanden. Von gleicher Schönheit
sind die seltenen Blätter „Der heilige Georg zu Fuss“, Apollo und Diana und „Der
kleine Kurier“. Köstliche Probedrucke aus der Holzschnittfolge des Manenlebens, dabei
das unvergleichliche Titelblatt „Mana auf dem Halbmond“, sowie die vollständige Folge
der Apokalypse bilden den Abschluss der Dürersene der Sammlung.
Die frühen Italiener sind durch das seltene Blatt des Jacopo de Barbari „Die
Victoria“, Nicoletto da Modenas Ornamentpanel, sowie durch Mantegnas
grosse Komposition „Christus in der Vorhölle“ würdig vertreten.
Es würde zu weit führen, alle die kleinen Kostbarkeiten der deutschen Kleinmeister
anzuführen. Von den Holzschnitten aus dem 16. Jahrhundert seien nur die schöne voll-
ständige Folge des Christus und der Apostel von Hans Baldung Grien, die seltene
Folge der neuen Helden von Lucas-van Leyden, die Passionsblätter des Jakob
Cornelisz und die Probedrucke von Burgkmair und Schä uffele i n sowie die
schöne Serie der Cranachholzschnitte erwähnt.
Eines der Hauptblätter Rembrandts, Christus predigend (La Petite Tombe), ist
in einem ganz frühen Druck auf Japanpapier vorhanden, wohl einer der wundervollsten
Drucke, die von diesem Blatte bekannt sind, voll Grat und in herrlichster Wirkung.
Gleichfalls von erster Schönheit ist das Blatt „Der Waldsaum“, eine der gesuchtesten
Landschaftsradierungen Rembrandts. Zu erwähnen wäre noch em früher Zustand des
Faust, der Hieronymus am Weidenstamm in einem ganz frischen Druck voll Grat, Isaaks
Opferung, em Druck erster Qualität, die Ansicht von Amsterdam u.a.m.
Im Anhang finden sich eine Anzahl von seltenen Blättern moderner Meister.
Eine solche Fülle von Köstlichkeiten ist wohl kaum jemals in dem Kataloge eines
Antiquars vereinigt gewesen. Wilhelm Schab.