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DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.4148#0062
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Orientalisches Stillleben.
Das freundliche Entgegenkommen des Verlegers setzt uns in den Stand, dem besprochenen Werke einige
Illustrationsproben zu entnehmen. Die von W. Gentz zu einer effektvollen Gruppe vereinigten „Derwische und
andere sonderbareHeilige" gebenvon der geistreichen decorativenVerwendung gegenständlich bedeutfamer Bilder
einen vorteilhaften Begriff. Interessant ist die von Makarl mit einer bei diesem Künstler seltenen Geschlossenheit
componirte Frauengruppe; ein reizvolles Architektur- und Landschastsbild bietet der „Obelisk vom Sonnentempel
des alten Heliopolis" von C. Werner, und das „Orientalische Stillleben" von Adols Gnauth zeigt uns, dass selbst
untergeordnete Gegenstände des häuslichen Lebens ihre künstlerische Berücksichtigung in diesem Prachtwerke sinden.
FRAUEN-LIEBE UND LEBEN,
Lieder-Cyclus von A. von Chamiflo, ülustrirt von Paul Thumann.
Leipzig, Adols Titze 1880.
jER edle und tieipoetifche Lieder-Cyclus „Frauenliebe und Leben" von Chamifso, welcher in Robert
Schumann einen so sein besaiteten musikalifchen Interpreten gesunden, hat kürzlich durch Paul Thumann
einen reizvollen bildnerischen Commentar erhalten. Diescr besteht in neun Compositionen, von denen
jede den Inhalt eines der neun Lieder, die den Cyclus bilden, in geiltreicher Zusammensasfung ülustrirt. Ein
grösseres Lob kann man diesen Zeichnungen nicht spenden, als wenn man denselben nachrühmt, dafs darin die
tiese und keusche Empsindung, welche die Worte des Dichters beseelt, voll zum Ausdrucke gelangt. Es war ein
hübseher Gedanke des Künstlers, dass er Costüm und Beiwerk seiner Illustrationen in die Zeit verfetzte, in welcher
die Dichtung entftanden. Auch in der Decoration des Prachtwerkes, namentlich in den originell und anmuthig
ersundenen Einsassungen sür den Text der Lieder, hat Thumann sich als finniger und geschmackvoller, von durchaus
künstlerischen Intentionen getragener Illustrator bewahrt. Die Reproduction der Handzeichnungen im Lichtdruck
durch die Anstalt von A. Frifch in Berlin, die Aussührung der Textverzierungen in Facsimile-Holzschnitt durch
F. Tegetmeyer in Leipzig und die gesammte technische Aussührung des Werkes verdienen uneingeschränkte
Anerkennung. Für die solgenden Auslagen dieser Zierde der modernen „Geschenk-Literatur" möchten wir die
Einbeziehung der SchumauuCchm Tondichtung wünsehen ; der gröfsere Theil der deutfehen Frauenwelt, sür welche
das Werk zunachst bestimmt ift, wird ficherlich diesen unferen Wunseh zu dem seinigen machen.
7 (IL A)
Orientalisches Stillleben.
Das freundliche Entgegenkommen des Verlegers setzt uns in den Stand, dem besprochenen Werke einige
Illustrationsproben zu entnehmen. Die von W. Gentz zu einer effektvollen Gruppe vereinigten „Derwische und
andere sonderbareHeilige" gebenvon der geistreichen decorativenVerwendung gegenständlich bedeutfamer Bilder
einen vorteilhaften Begriff. Interessant ist die von Makarl mit einer bei diesem Künstler seltenen Geschlossenheit
componirte Frauengruppe; ein reizvolles Architektur- und Landschastsbild bietet der „Obelisk vom Sonnentempel
des alten Heliopolis" von C. Werner, und das „Orientalische Stillleben" von Adols Gnauth zeigt uns, dass selbst
untergeordnete Gegenstände des häuslichen Lebens ihre künstlerische Berücksichtigung in diesem Prachtwerke sinden.
FRAUEN-LIEBE UND LEBEN,
Lieder-Cyclus von A. von Chamiflo, ülustrirt von Paul Thumann.
Leipzig, Adols Titze 1880.
jER edle und tieipoetifche Lieder-Cyclus „Frauenliebe und Leben" von Chamifso, welcher in Robert
Schumann einen so sein besaiteten musikalifchen Interpreten gesunden, hat kürzlich durch Paul Thumann
einen reizvollen bildnerischen Commentar erhalten. Diescr besteht in neun Compositionen, von denen
jede den Inhalt eines der neun Lieder, die den Cyclus bilden, in geiltreicher Zusammensasfung ülustrirt. Ein
grösseres Lob kann man diesen Zeichnungen nicht spenden, als wenn man denselben nachrühmt, dafs darin die
tiese und keusche Empsindung, welche die Worte des Dichters beseelt, voll zum Ausdrucke gelangt. Es war ein
hübseher Gedanke des Künstlers, dass er Costüm und Beiwerk seiner Illustrationen in die Zeit verfetzte, in welcher
die Dichtung entftanden. Auch in der Decoration des Prachtwerkes, namentlich in den originell und anmuthig
ersundenen Einsassungen sür den Text der Lieder, hat Thumann sich als finniger und geschmackvoller, von durchaus
künstlerischen Intentionen getragener Illustrator bewahrt. Die Reproduction der Handzeichnungen im Lichtdruck
durch die Anstalt von A. Frifch in Berlin, die Aussührung der Textverzierungen in Facsimile-Holzschnitt durch
F. Tegetmeyer in Leipzig und die gesammte technische Aussührung des Werkes verdienen uneingeschränkte
Anerkennung. Für die solgenden Auslagen dieser Zierde der modernen „Geschenk-Literatur" möchten wir die
Einbeziehung der SchumauuCchm Tondichtung wünsehen ; der gröfsere Theil der deutfehen Frauenwelt, sür welche
das Werk zunachst bestimmt ift, wird ficherlich diesen unferen Wunseh zu dem seinigen machen.
7 (IL A)