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F. Schmutzer.

»Lesendes Fischermädchen.« Erster Radirversuch.
(1896.) Nach eigenem Gemälde.

96

Jahre, die er hier in der Allgemeinen Maler-
schule zubringen musste, zeichnete er mit
emsigem Fleisse nach der Natur, besonders
beschäftigte ihn damals das Studium der
Thiere, des Pferdes vor allem. In die Special-
schule L. C. Müllers aufgenommen, konnte
er sich der Leitung des verehrten Künstlers
doch nicht mehr erfreuen, da diesen ein
plötzlicher Tod zu ebenderselben Zeit dahin-
raffte. Schmutzer kam nun in die Meister-
schule J. M. Trenkwalds, dessen ganze
Kunstrichtung zwar zu der seinen im
grössten Gegensatz stand, der aber als
Mensch und Künstler eine zu vornehme,
feine Natur war, um nicht wenigstens das
Talent seines jungen Schülers ungehindert
in seiner Eigenart sich entwickeln zu lassen.
Förderlich für diesen war hier der Verkehr
mit einigen Ateliergenossen, die als ehe-
malige Schüler Rumpiers mit Vorliebe die
alten Meister studirten. Um dieselbe Zeit
wurde Schmutzer auch näher mit den Werken Pettenkofens bekannt, die nicht ohne nachhaltigen
Einfluss auf ihn blieben. Während er anfangs bei seinen Bildern (»Geheimnis«, »Mütterliche
Ermahnung«) das Anekdotenhafte des Inhalts vielleicht allzusehr in den Vordergrund hatte
treten lassen, wurde später immer mehr das rein Malerische bei ihnen zur Hauptsache. Im

Jahre 1894 verliess er die
Akademie und gieng ausge-
zeichnet mit dem Rom-Preise
auf zwei Jahre nach Holland.
Hier zog ihn Alles an, Ver-
gangenheit und Gegenwart.
Er copirte nach seinen Lieb-
lingen unter den Alten, dem
Delfter Van der Meer und
Pieter de Hooch und malte
daneben Studie um Studie
nach der Natur. Von da an
spielt Holland, was die Wahl
des Sujets anlangt, in seinen
Bildern die wichtigste Rolle.
So brachten in den nächsten
Jahren die Ausstellungen des
Wiener Künstlerhauses die
Ölgemälde: »Holländisches

F. Schmutzer.

Orisinalradiruns;


 
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