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Gesellschaft für Vervielfältigende Kunst [Hrsg.]
Die Graphischen Künste — 27.1904

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Clément-Janin, ...: Charles Huard
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https://doi.org/10.11588/diglit.4236#0070
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Charles Huard, »Markt zu Falaise«

Originalradierung.

CHARLES HUARD.

Wie einst auf dem Pont-Neuf und längs den Kaien der Seine Ausstellungen von Gemälden
veranstaltet wurden, so hat jetzt ein kunstfreundlicher Buchhändler gewissermaßen auf offener
Straße, im Passage de l'Opera, mit einer Reihe moderner, zeitgemäßer Zeichnungen einen ähnlichen
Versuch gemacht. »Au Mur«, das ist der allgemeine Name für diese Schaustellungen. Nach
Leandre und Jossot ist jetzt Charles Huard an die Reihe gekommen. Das anspruchslos muntere
Auftreten dieser Ausstellung, die jedermann zugänglich ist, ja sozusagen jedermann von selbst
entgegenkommt, paßt vortrefflich zu dem Wesen der ausgestellten Arbeiten. Denn das sind keine
Zeichnungen von der peinlichen, fast gesuchten Ausführung, wie sie die eines Ingres oder eines
Cazin aufweisen, sondern breite, kräftige Blätter, die Originale von Reproduktionen, die in den
Witzblättern Le Rire, Le Sourire, Le Journal Amüsant, Le Cocorico, L'Assiette au Bcurre u. s. w. die
Massen der Leser erheitert haben. Die besten unter ihnen sind übrigens unter dem Titel »Province«
auch in Buchform gesammelt erschienen, in derselben Folge, die früher auch die Zeichnungen
Steinlens und Willettes gebracht hatte.

Provinz! Das eine Wort faßt prächtig den Charakter der ausgestellten Arbeiten zusammen. In
der Tat, es ist die Provinz, auf deren Kosten Huard die Leute lachen macht. Paris ist ja bekanntlich

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