Ferdinand Andri, Essad-Leutc.
Ölgemälde in der k. k. österreichischen Staatsgalerie.
KRIEG UND KUNST.
Daß sich der Mensch auch an die außerordentlichsten Umstände verhältnismäßig rasch gewöhnt,
beweist die Tatsache, daß selbst dieser gewaltige Krieg, in dem wir um unsere Existenz ringen,
die allgemeine Teilnahme nicht derart dauernd und ausschließlich zu fesseln vermochte, daß nicht
sehr bald auch andere Interessen wieder zu ihrem Rechte gelangt wären; darunter auch das Inter-
esse für die bildende Kunst. Ja fast möchte es scheinen, als hätte gerade der Krieg diesem Inter-
esse neue Nahrung zugeführt, indem er selbst die Künstler jeglichen Faches in seinen Dienst
stellte und sich dadurch als Auftraggeber allergrößten Stils bewährte. Diese innigen Beziehungen
zwischen Krieg und Kunst lassen den Versuch sicherlich gerechtfertigt erscheinen, sich mit ihnen
etwas näher auseinanderzusetzen und den Einfluß zu untersuchen, den der Krieg auf die Kunst-
verhältnisse bisher ausgeübt hat und weiterhin ausüben dürfte. Dieses gewiß ebenso interessante
wie schwierige Problem in seiner Gesamtheit heute schon abschließend und abgerundet behandelt
zu sehen, wird der Leser allerdings nicht erwarten dürfen. Ich werde vollkommen zufrieden sein
müssen, wenn es mir gelingt, die einschlägigen Fragen in ihrem Zusammenhang vorzuführen und
für sie Interesse zu erregen.
Ölgemälde in der k. k. österreichischen Staatsgalerie.
KRIEG UND KUNST.
Daß sich der Mensch auch an die außerordentlichsten Umstände verhältnismäßig rasch gewöhnt,
beweist die Tatsache, daß selbst dieser gewaltige Krieg, in dem wir um unsere Existenz ringen,
die allgemeine Teilnahme nicht derart dauernd und ausschließlich zu fesseln vermochte, daß nicht
sehr bald auch andere Interessen wieder zu ihrem Rechte gelangt wären; darunter auch das Inter-
esse für die bildende Kunst. Ja fast möchte es scheinen, als hätte gerade der Krieg diesem Inter-
esse neue Nahrung zugeführt, indem er selbst die Künstler jeglichen Faches in seinen Dienst
stellte und sich dadurch als Auftraggeber allergrößten Stils bewährte. Diese innigen Beziehungen
zwischen Krieg und Kunst lassen den Versuch sicherlich gerechtfertigt erscheinen, sich mit ihnen
etwas näher auseinanderzusetzen und den Einfluß zu untersuchen, den der Krieg auf die Kunst-
verhältnisse bisher ausgeübt hat und weiterhin ausüben dürfte. Dieses gewiß ebenso interessante
wie schwierige Problem in seiner Gesamtheit heute schon abschließend und abgerundet behandelt
zu sehen, wird der Leser allerdings nicht erwarten dürfen. Ich werde vollkommen zufrieden sein
müssen, wenn es mir gelingt, die einschlägigen Fragen in ihrem Zusammenhang vorzuführen und
für sie Interesse zu erregen.