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Gefühls. Der Mann links ein jüdischer Trödler etwa, der sein Geschäftchen erzählt. Der Jüngling
gegenüber lauscht verzückt den Klängen einer Tanzmusik, während die Dirne sich dem noblen
Herrn hinschmiegt. Epper schließt seine Bilder gern in schiefgestellten Stubenwänden.

Eine zeichnerisch bedeutsame Hohe erreichte er in den Bildnissen seiner Schwester. Da
gestaltet eine liebevolle Hand weiche Schönheit, allen verständlich. Große, mandelförmig geschnittene
Augen blicken voll gütiger Schwermut, die man nie vergißt. Ein göttlicher Hauch erhebt uns.
Blätter, die neben solchen größter Namen der Vergangenheit ehrlich bestehen können. Viele
Männerporträte erreichen ähnliche Konzentration, nur wird aus dem intuitiv expressionistischen
Sehen oft Eppers Eigenbild mitprojiziert und so dem Sitzenden ein egomorphisches Gesicht
aufgedichtet. Wenn der Künstler von sich selbst freier wird, kann er auch Menschen formal
objektiv gestalten. In seinen Selbstporträten - dramatische Monologe passiver Einsicht — steckt
der mönchische Narkissos, der im Spiegel die Schönheit seines Leidens erblickt — oft gegen sich
wütet. Auf einem Selbstbildnis 1918 ist die Modellierung wie mit Messerschnitten vollbracht, die
Mundwinkel sind gesenkt, aus Augen und Schädel errät man tiefinneres Wachsen. Aber die dunkle
Passion ist vorbei. In seiner Braut lebt Epper neu auf.

Und wieviel weiß er selbst von sich - - der Geduldige und Bescheidene. Er trägt den
kommenden sozialistischen Geist wie eine Hostie. Er schuf den Reichtum heißen Elends. Das
Blut der Überwindungen floß sichtbar an ihm herab. Sein Leiden wird Tausenden schöne
Erfahrung. Wohin treibt es dich noch, allduldender, alliebender Dämon, in deiner häßlichen
Schönheit nach dem Wahrhaftigen?

Das wären drei Schweizer. Aus dem Lande mit dem kleinen Horizont. Das vom Waffenlärm
geistiger Kämpfe zu beben, neu zu erwachen beginnt, dessen blutige Heldenzeit glücklich fern-
liegt. Möge der seelische Strom unserer gesund gebliebenen Nerven in Werken und Taten den
kriegswunden Völkern sich freudig opfern. Die Kunst soll zur Religion des neuen Europa werden.
Die Künstler können nicht lügen, weil ihre Gewissen so zart wurden, daß sie daran sterben müßten.

Hans Ganz.

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