Kompositionsstudien, die den Gesamtumriß einer Gruppe
abwandelnd umbilden. Der „Pictor celerrimus“, den die
Grabschrift rühmt, brauchte nicht so umständliche Me-
thoden. Ihm ging die Arbeit rascher von der Hand als Dürer,
der in vielen Entwürfen und sorgfältigen Einzelstudien
ein Bild vorbereitete, auf dessen langsamerem Arbeitswege
zahlreiche Zeichnungen als köstliche Nebenfrucht abfielen.
Cranach war es gewohnt, unmittelbar auf der Tafel die
Konturen aufzureißen, da das allgemeine Schema der An-
ordnung feststand und nur im einzelnen nach Geschmack
und Gefallen eine Figur gewendet oder verschoben, eine
Handhaltung geändert wurde.
Es soll damit nicht gesagt werden, daß Cranach in der
Vorbereitung seiner Bild-Kompositionen ganz der gezeich-
neten Studien entraten habe, aber gewiß lagen nicht jeder
neuen Tafel neue Reihen von Vorarbeiten zugrunde. So
erklärt es sich, daß den zahlreichen erhaltenen Gemälden
Cranachs nur wenige zeichnerische Entwürfe zur Seite
stehen, und man versteht es überdies angesichts der Werk-
stattübung häufiger, durch Jahrzehnte sich hinziehender
Wiederholungen alter Bildentwürfe, daß die einstmals vor-
handenen Zeichnungen als Arbeitsmaterial in der Werkstatt
durch ständigen Gebrauch allmählich zugrunde gingen.
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abwandelnd umbilden. Der „Pictor celerrimus“, den die
Grabschrift rühmt, brauchte nicht so umständliche Me-
thoden. Ihm ging die Arbeit rascher von der Hand als Dürer,
der in vielen Entwürfen und sorgfältigen Einzelstudien
ein Bild vorbereitete, auf dessen langsamerem Arbeitswege
zahlreiche Zeichnungen als köstliche Nebenfrucht abfielen.
Cranach war es gewohnt, unmittelbar auf der Tafel die
Konturen aufzureißen, da das allgemeine Schema der An-
ordnung feststand und nur im einzelnen nach Geschmack
und Gefallen eine Figur gewendet oder verschoben, eine
Handhaltung geändert wurde.
Es soll damit nicht gesagt werden, daß Cranach in der
Vorbereitung seiner Bild-Kompositionen ganz der gezeich-
neten Studien entraten habe, aber gewiß lagen nicht jeder
neuen Tafel neue Reihen von Vorarbeiten zugrunde. So
erklärt es sich, daß den zahlreichen erhaltenen Gemälden
Cranachs nur wenige zeichnerische Entwürfe zur Seite
stehen, und man versteht es überdies angesichts der Werk-
stattübung häufiger, durch Jahrzehnte sich hinziehender
Wiederholungen alter Bildentwürfe, daß die einstmals vor-
handenen Zeichnungen als Arbeitsmaterial in der Werkstatt
durch ständigen Gebrauch allmählich zugrunde gingen.
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