Abb. 104 Meister des Marienlebens. Maria mit Kind. Berlin, Kaiser-Friedrich-Museum
so richtet sich nun das Streben auf eine möglichst umfassende Bewältigung der
natürlichen Erscheinung in allen ihren räumlichen Beziehungen und allem Reich-
tum an zufälligen Einzelheiten. Aber man kann nicht wohl übersehen, daß die
innere Teilnahme des Menschen über so prunkvoller und reicher Enthaltung im
Äußeren verloren wurde. Die Banalität des Alltages schleicht sich ein, und wo
das Edle geschildert wird, nähert es sich dem Leeren. Man will, daß die Darstel-
lung übersichtlich, daß die Zeichnung scharf, die Farbe prunkend und reich sei,
aber der Sinn des Geschehens ward über solcher Bemühung oftmals verloren. —