Religion ständig im Wachsen und schon im An-
fang des siebenten Jahrhunderts kann man den
Buddhismus dank der begeisterten Förderung, die
ihm der Thronfolger Umayado zuteil werden ließ,
als die Religion der oberen Klasse des Landes
bezeichnen.
Die Buddhisten, und zwar zunächst Mönche
aus dem dem Japaner stammverwandten Kudara,
sind es, die mit der neuen Lehre auch die chinesi-
schen Künste ins Land bringen. Den Koreanischen
Mönchen folgten Priester und Gelehrte aus China,
Indien, Persien und Centralasien und bald schick-
ten auch die Japaner selbst ihre Kulturstudenten
an die Quellen, nämlich an den Hof der T'ang-
Kaiser und nach Indien. Alle Begeisterung für
das Chinesische aber vermochte doch nicht die
Japaner zur Aufgabe der eigenen zugunsten der
chinesischen Kultur zu bewegen. Alles was sie
vom Ausland, aus China, Indien und Korea er-
hielten, wurde den einheimischen Sitten angepaßt
und nach eigenem Wunsche gestaltet. Die oft
gehörte gedankenlose Phrase, daß die gesamte
japanische Kultur nur ein Abklatsch der chinesi-
schen sei, ist eben so sinnlos, wie wenn man be-
haupten wollte, Deutschlands Kultur sei nur der
Abklatsch der griechisch-römischen Antike und
deshalb keiner besonderen Beachtung wert.
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fang des siebenten Jahrhunderts kann man den
Buddhismus dank der begeisterten Förderung, die
ihm der Thronfolger Umayado zuteil werden ließ,
als die Religion der oberen Klasse des Landes
bezeichnen.
Die Buddhisten, und zwar zunächst Mönche
aus dem dem Japaner stammverwandten Kudara,
sind es, die mit der neuen Lehre auch die chinesi-
schen Künste ins Land bringen. Den Koreanischen
Mönchen folgten Priester und Gelehrte aus China,
Indien, Persien und Centralasien und bald schick-
ten auch die Japaner selbst ihre Kulturstudenten
an die Quellen, nämlich an den Hof der T'ang-
Kaiser und nach Indien. Alle Begeisterung für
das Chinesische aber vermochte doch nicht die
Japaner zur Aufgabe der eigenen zugunsten der
chinesischen Kultur zu bewegen. Alles was sie
vom Ausland, aus China, Indien und Korea er-
hielten, wurde den einheimischen Sitten angepaßt
und nach eigenem Wunsche gestaltet. Die oft
gehörte gedankenlose Phrase, daß die gesamte
japanische Kultur nur ein Abklatsch der chinesi-
schen sei, ist eben so sinnlos, wie wenn man be-
haupten wollte, Deutschlands Kultur sei nur der
Abklatsch der griechisch-römischen Antike und
deshalb keiner besonderen Beachtung wert.
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