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Glatz, Karl Jordan [Hrsg.]
Chronik des Bickenklosters zu Villingen: 1238 bis 1614 — Stuttgart, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.6273#0085
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76

[W]ie der wol er würdig pater Conradt de Bondorff
uf das generalcapitel und gen Rom komen sey, das

26 capitel.

[A]Is nun der ofternante getreüe herr und vatter Conrat de Bon-
dorff us reiste von Villingen, wie schon gemelt ist, käm er mit guetem
glick und gesundheit gen Assis, und war das löblich capitel orten-
lich volbracht, uf welchem sich ein große anzal ansehliche, herliche,
hochgelehrte herren und vätter befanden. Als aber solches mit aller
erwürdigkeit vollendet war, zeigt der wolerwirdig patter sein for-
haben an etlichen seinen vertrauten pattern und bekanten, das er
nemlich willens war an den päpstlichen hoff zue reiten und dem be-
gehren seiner lieben gaistlichen kinder wo möglich zue willfahren.
Solches kam für den erwirdigen getreüen herren und vatter Johanes
Menzer, licentiat, und Burkharti Weüß, lesmaister und guardian zue
sant Süxt. Die waren der reis wol zue frttden, dan sie baide gen
Rom gehörig waren; erhotten sich, unserm getreuen herren und vatter
nach aller treu beholfen zue sein und, ime die gnad zue erwerben,
kein müe wollen sparen. Also zugen sie im namen gottes der heili-
gen statt Rom zue, und erzeigte all ir sach glicklich und wol, dessen
sie vir ein anzaigen namen, das ihr bitt nit lehr wurde abgehn. Als
sie aber gen Rom kamen, betten sie gleich nachfrag in der bäpst-
lichen canzley, ob kurzlich wer ein gnadt von dem apostolischen stuel
usgangen. Uf solches wurde ihnen geantwort, das der schaz der
gnaden ganz zue geschlossen war und in der bäpstlichon canzley ein
ortnung gesötzt, das nit mer so leichtlich vom römischen stuel gnadt
und aplas von pein und schuld solte usgeben werden. Da erschracken
die wol geneigten gaistlichen herren gar übel, dan sie gedachten wol, es
wurde die reis on nuz abgöhn. Doch aber über dises wolt unser ge-
treuer herr und vatter nit nahlasseh, gedacht der sach uf alle weg nach
und gieng zue dem erwürdigen herren Johanes Burkard Weüß, der
unserem lieben geistlichen vatter Conraden gar wol bekant war, dan
er was gebürtig von Straßburg und nun etliche jar zue Rom unsers
heiligsten vatters des bapst cappelmaister, der auch alle ortnung,
breich und sazungen des bäpstlichen hoffs gar wol wiste. Disem legte

*

1 Hs. dise.
 
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