Dachs herumlaufen; er steckte ihn in eine Schachtel,
worauf die Kesselform sich wieder einstellte; er ver-
kaufte nächsten Tags den Kessel um billiges Geld
einem armen Nachbarn, der bald dessen wunderbare
Eigenschaft entdeckte und mit ihm durchs Land zog;
nachdem er sich so ein Vermögen erworben, kehrte
er heim und schenkte den Kessel dem Tempel, wo er
noch heute zu sehen ist; der Dachs als Kessel ist häufig
als Netzuke oder auf Schwertstichblättern anzutreffen.
BUSHISHI
Sennin, wird mit einer offenen Schriftrolle dargestellt,
da er auf einer solchen nach Belieben herumreist und
auch auf ihr schließlich zum Himmel aufstieg.
CHA^NO-YU
die Teezeremonie, geht bis ins 12. Jahrhundert zurück.
Der Tee wurde im 8. oder 9. Jahrhundert aus China
herübergebracht, doch erst im 13. Jahrhundert, als Yeisai
den Shogun Sanetomo durch seinen Genuß von dem be-
rauschenden Getränke abbringen wollte, allgemeiner.—
Als das Teetrinken unter den oberen Schichten beliebt
geworden war, beauftragte Yoshimasa den Priester
Shuko mit der Aufstellung gewisser Regeln, die beim
Teegenuß befolgt werden wollten.
Die ursprünglich prunkvolle Zeremonie wurde
immer mehr vereinfacht, d. h. es wurde zur Regel, nur
von Hand gefertigte Gefäße und Geräte zu verwenden,
deren Kostbarkeit nur dem Kenner offenbar war. Das
Zeremoniel begann mit dem Empfang der Gäste im
Garten, umfaßte die Art, wie die Geräte überreicht und
was zu deren Lob gesagt werden wollte, der staubfein
gemahlene grüne Tee wurde durch ständiges Rühren
schwebend erhalten, die Gäste tranken einer nach dem
andern aus demselben Gefäß, nach dem letzten durfte
kein Tropfen Flüssigkeit und kein Stäubchen Tee in
dem Gefäß vorhanden bleiben.
Als einmal ein Diener vor dem Cha-no-yu den Garten
sorgfältig gefegt hatte, ging sein Herr wieder hinaus
und schüttelte die Bäume, damit die Unnatürlichkeit
verschwinde.
Mit derZeit entwickelten sich eigene Arbiter elegante
arum, genaue Kenner aller notwendigen Details, Sach-
verständige in der Beurteilung der Gefäße; sie hießen
Cha-jin; der Humor der Netzukeschnitzer ließ sie sich
nicht entgehen; sie stellten sie gern dar, wie sie über
dem Nachdenken über ihre Etiketteschwierigkeiten
eingeschlafen waren.
CHOKWARO
Sennin, siehe Tsugen.
DACHS (Tanuki)
gehört zu den Tieren, denen magische Kräfte eigen
sind. Er überrascht in allerhand Verkleidungen ein-
same Wanderer und führt sie irre; auch schreckt er
sie, indem er sich mit aufgeblasenem Unterleib auf-
stellt, durch Trommeln auf seinem Bauch. In ein
Mönchsgewand oder Kimono gehüllt führt er Verirrte
in die nassen Reisfelder und bringt die Fischer dazu,
ihre Netze leer zu ziehen.
DAIKOBO (Kioshigo)
Chinesischer Weiser und Ratgeber des Kaisers Si-Peh.
Diesem war gewahrsagt worden, daß er von seinem
nächsten Jagdausflug weder Hirsch noch Eber, wohl
aber einen tugendhaften Berater heimbringen wird.
Er fand Daikobo am Flußufer mit einer geraden
Nadel und ohne Köder fischend; er erklärte dem er-
staunten König, daß er seit langer Zeit täglich so hier
sitze, um den Vorwürfen und Verfolgungen seines
bösen Weibes zu entgehen und religiösen Betrachtungen
nachgehen zu können. Er wolle keine Fische fangen,
obwohl sie sich herausziehen lassen und ihm sogar
in den Schoß springen. Der König nahm ihn mit sich
an seinen Hof, wo er über 20 Jahre als erster Minister
blieb. Als er einmal in feierlichem Aufzug durch seine
Heimat zog, sah er ein zerlumptes Weib mit ihrem
Geliebten, einem Straßenkehrer; es war seine Frau,
die sich ihm zu Füßen warf und die flehte, wieder
aufgenommen zu werden. Er ließ sich eine Schale
mit Wasser geben, zertrümmerte sie am Boden und
sagte ihr: „Nach solcher Trennung können Mann und
Weib so wenig wieder zusammenkommen, wie dieses
verschüttete Wasser in dem zerbrochenen Gefäß wieder
gesammelt werden kann." Seine frühere Frau und
ihr Geliebter erhängten sich am Straßenrand. Er starb
neunzigjährig im Jahre 1120.
DAIKOKU
einer der sieben Glücksgötter, wird in vornehmem
chinesischen Gewand abgebildet; seine Attribute sind
der Hammer, der Sack und die Ratte. Der Hammer
trägt das Abbild des ,,Tama", dem Symbol des schöpfe-
rischen Gottes, der die beiden Prinzipien des Yin und
Yon (männlichen und weiblichen) vereinigt; häufig
sieht man auch das Monoye-Mon, die zwei ineinander
übergehenden Kommas, die ähnliche Bedeutung haben.
Ein Schlag mit seinem Hammer verleiht Reichtum
und Glück. — Seine zwei Säcke enthalten Tee und
Reis; der Sack auf seinem Rücken, ebenso wie der
Hoteis, mit dem er häufig geht, die „kostbaren Dinge".
— Die Ratte wird dahin gedeutet, daß auch der Reichste
auf der Hut sein müsse, um seine Reichtümer nicht
durch Schädlinge verschwinden zu sehen.
Die Anwesenheit der Ratte hat in folgender Sage
ihre Erklärung: die buddhistischen Götter wollten
Daikoku (der taoistischen Ursprungs ist) entfernen
und Yemma übernahm diese Aufgabe; er betraute
seinen klügsten Oni damit, Daikoku aus dem Weg
zu schaffen. Mit Hilfe eines Spatzen fand er Daikokus
Schloß, das aber leer war; er fand ihn endlich in
seiner Vorratskammer; Daikoku merkte eine fremde
Anwesenheit und gab seiner Lieblingsratte einen Wink,
ihm Ruhe zu verschaffen; sie nahm ein Blatt der
worauf die Kesselform sich wieder einstellte; er ver-
kaufte nächsten Tags den Kessel um billiges Geld
einem armen Nachbarn, der bald dessen wunderbare
Eigenschaft entdeckte und mit ihm durchs Land zog;
nachdem er sich so ein Vermögen erworben, kehrte
er heim und schenkte den Kessel dem Tempel, wo er
noch heute zu sehen ist; der Dachs als Kessel ist häufig
als Netzuke oder auf Schwertstichblättern anzutreffen.
BUSHISHI
Sennin, wird mit einer offenen Schriftrolle dargestellt,
da er auf einer solchen nach Belieben herumreist und
auch auf ihr schließlich zum Himmel aufstieg.
CHA^NO-YU
die Teezeremonie, geht bis ins 12. Jahrhundert zurück.
Der Tee wurde im 8. oder 9. Jahrhundert aus China
herübergebracht, doch erst im 13. Jahrhundert, als Yeisai
den Shogun Sanetomo durch seinen Genuß von dem be-
rauschenden Getränke abbringen wollte, allgemeiner.—
Als das Teetrinken unter den oberen Schichten beliebt
geworden war, beauftragte Yoshimasa den Priester
Shuko mit der Aufstellung gewisser Regeln, die beim
Teegenuß befolgt werden wollten.
Die ursprünglich prunkvolle Zeremonie wurde
immer mehr vereinfacht, d. h. es wurde zur Regel, nur
von Hand gefertigte Gefäße und Geräte zu verwenden,
deren Kostbarkeit nur dem Kenner offenbar war. Das
Zeremoniel begann mit dem Empfang der Gäste im
Garten, umfaßte die Art, wie die Geräte überreicht und
was zu deren Lob gesagt werden wollte, der staubfein
gemahlene grüne Tee wurde durch ständiges Rühren
schwebend erhalten, die Gäste tranken einer nach dem
andern aus demselben Gefäß, nach dem letzten durfte
kein Tropfen Flüssigkeit und kein Stäubchen Tee in
dem Gefäß vorhanden bleiben.
Als einmal ein Diener vor dem Cha-no-yu den Garten
sorgfältig gefegt hatte, ging sein Herr wieder hinaus
und schüttelte die Bäume, damit die Unnatürlichkeit
verschwinde.
Mit derZeit entwickelten sich eigene Arbiter elegante
arum, genaue Kenner aller notwendigen Details, Sach-
verständige in der Beurteilung der Gefäße; sie hießen
Cha-jin; der Humor der Netzukeschnitzer ließ sie sich
nicht entgehen; sie stellten sie gern dar, wie sie über
dem Nachdenken über ihre Etiketteschwierigkeiten
eingeschlafen waren.
CHOKWARO
Sennin, siehe Tsugen.
DACHS (Tanuki)
gehört zu den Tieren, denen magische Kräfte eigen
sind. Er überrascht in allerhand Verkleidungen ein-
same Wanderer und führt sie irre; auch schreckt er
sie, indem er sich mit aufgeblasenem Unterleib auf-
stellt, durch Trommeln auf seinem Bauch. In ein
Mönchsgewand oder Kimono gehüllt führt er Verirrte
in die nassen Reisfelder und bringt die Fischer dazu,
ihre Netze leer zu ziehen.
DAIKOBO (Kioshigo)
Chinesischer Weiser und Ratgeber des Kaisers Si-Peh.
Diesem war gewahrsagt worden, daß er von seinem
nächsten Jagdausflug weder Hirsch noch Eber, wohl
aber einen tugendhaften Berater heimbringen wird.
Er fand Daikobo am Flußufer mit einer geraden
Nadel und ohne Köder fischend; er erklärte dem er-
staunten König, daß er seit langer Zeit täglich so hier
sitze, um den Vorwürfen und Verfolgungen seines
bösen Weibes zu entgehen und religiösen Betrachtungen
nachgehen zu können. Er wolle keine Fische fangen,
obwohl sie sich herausziehen lassen und ihm sogar
in den Schoß springen. Der König nahm ihn mit sich
an seinen Hof, wo er über 20 Jahre als erster Minister
blieb. Als er einmal in feierlichem Aufzug durch seine
Heimat zog, sah er ein zerlumptes Weib mit ihrem
Geliebten, einem Straßenkehrer; es war seine Frau,
die sich ihm zu Füßen warf und die flehte, wieder
aufgenommen zu werden. Er ließ sich eine Schale
mit Wasser geben, zertrümmerte sie am Boden und
sagte ihr: „Nach solcher Trennung können Mann und
Weib so wenig wieder zusammenkommen, wie dieses
verschüttete Wasser in dem zerbrochenen Gefäß wieder
gesammelt werden kann." Seine frühere Frau und
ihr Geliebter erhängten sich am Straßenrand. Er starb
neunzigjährig im Jahre 1120.
DAIKOKU
einer der sieben Glücksgötter, wird in vornehmem
chinesischen Gewand abgebildet; seine Attribute sind
der Hammer, der Sack und die Ratte. Der Hammer
trägt das Abbild des ,,Tama", dem Symbol des schöpfe-
rischen Gottes, der die beiden Prinzipien des Yin und
Yon (männlichen und weiblichen) vereinigt; häufig
sieht man auch das Monoye-Mon, die zwei ineinander
übergehenden Kommas, die ähnliche Bedeutung haben.
Ein Schlag mit seinem Hammer verleiht Reichtum
und Glück. — Seine zwei Säcke enthalten Tee und
Reis; der Sack auf seinem Rücken, ebenso wie der
Hoteis, mit dem er häufig geht, die „kostbaren Dinge".
— Die Ratte wird dahin gedeutet, daß auch der Reichste
auf der Hut sein müsse, um seine Reichtümer nicht
durch Schädlinge verschwinden zu sehen.
Die Anwesenheit der Ratte hat in folgender Sage
ihre Erklärung: die buddhistischen Götter wollten
Daikoku (der taoistischen Ursprungs ist) entfernen
und Yemma übernahm diese Aufgabe; er betraute
seinen klügsten Oni damit, Daikoku aus dem Weg
zu schaffen. Mit Hilfe eines Spatzen fand er Daikokus
Schloß, das aber leer war; er fand ihn endlich in
seiner Vorratskammer; Daikoku merkte eine fremde
Anwesenheit und gab seiner Lieblingsratte einen Wink,
ihm Ruhe zu verschaffen; sie nahm ein Blatt der