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Goguet, Antoine-Yves; Hamberger, Georg Christoph [Bearb.]; Goguet, Antoine Yves [Mitarb.]
Untersuchungen Von dem Ursprung der Gesezze, Künste und Wissenschaften Wie auch ihrem Wachsthum bei den alten Völkern (Band 3) — Lemgo: Meyer, 1762

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https://doi.org/10.11588/diglit.67095#0010
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Einleitung.

e mehr man zu den Zeiten ſortgehet, die ſich der Geburt JIEſus Chri-

ſtus nähern, deſto mehr entwikkelt ſich die alte Geſchichte und wird
heller. Aſien ſtellet in den Jahrhunderten, worein wir uns bege-
ben, die ruͤhrendeſten Scenen dar. Man ſiehet daſelbſt die vier
mächtigen Reiche der Aſſyrer, Babylonier, Meder und Eydier ſich
verlieren. k V

Egypten, dieſe ſo alte und beruͤhmte Monarchie, faͤnget nun an, ſich zu ihrem


ausmachet, gehoͤret in die Jahrhunderte „ welche nicht zum Gegenſtande meiner Unter-
ſuchung gehoren. Ich darf. alſo nicht davon reden. Ich glaubte, daß ich ihn blos
ankuͤndigen koͤnte. ;

Auf die Truͤmmer aller dieſer verſchiedenen Koͤnigreiche wurde die Monarchie der
Perſer errichtet, eine Nation, von der bis auf dieſe Zeit in dem Alterthum keine Mel-
dung geſchiehet. Die Geburt dieſes neuen Reichs, das weitlaͤufiger und furchtbarer,
als irgend eines von denen iſt, davon wir Gelegenheit zu reden gehabt haben, wird das
Ziel ſeyn, dabei wir ſtille ſtehen werden. .

Europa ſtellet uns in dieſen Jahrhunderten keine ſo ſtarke Gemaͤlde vor Augen.
Aber die Abſchaffung der monarchiſchen Regierung in vielen Staͤdten von Griechenland,
die ſich damals zu Republiken machten; Lycurgus und Solon, davon jener zu Lacebaͤ⸗
mon, dieſer zu Athen Geſezje gaben, ſind um ſo wichtigere Gegenſtaͤnde, da dieſes die
Epoche vol der OEl aud ge Ruf iſt, welche ſich die Griechen in der alten Ge-
ſchichte erworben haben. _

Man mus ferner in die Zahl der beruͤhmten Begebenheiten, welche in die Jahr-
dunderte, ſo wir durchgehen, gehoͤren, die Erbauung Rems ſezzen, welche Stadt da-
zu beſtimmet geweſen zu ſeyn ſcheinet, alle Koͤnigreiche des Erdbodens zu verſchlingen.
Ihr ſchwacher Anfang verkündiget den Grad der Macht nicht, wozu ſie nachher gelan-
gete. Rom hatte ſie ſeiner Staatskunſt und Tapferkeit zu danken, welche es uͤber alle
Hinderniſſe ſiegen machten, die ſich ſeiner Vergroͤſſerung zu widerſezzen ſchienen. Die-
ſes iſt ubrigens ein Gegenſtand, den wir blos anzeigen. Die Roͤmer kommen nicht in
den Plan, welchen wir unternommen haben. 5 „
 
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