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Goguet, Antoine-Yves; Hamberger, Georg Christoph [Bearb.]; Goguet, Antoine Yves [Mitarb.]
Untersuchungen Von dem Ursprung der Gesezze, Künste und Wissenschaften Wie auch ihrem Wachsthum bei den alten Völkern (Band 3) — Lemgo: Meyer, 1762

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https://doi.org/10.11588/diglit.67095#0054
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. 3 Th. 2B. Von den Rünſten und .
. e eee R
Von der Einfuͤhrung der koͤniglichen Wuͤrde bei den Ebraͤern,

bis auf die Zuruͤkkunft aus der Gefangenſchaft; ein Zeitraum
\ ' von ohngefehr 560 Jahren. [ 3 58

Zweites Buch.
Von den Kuͤnſten und Handwerkern.

Die Gegenſtaͤnde, womit wir uns in dieſem dritten Theile unterhalten wer-
den, ſind von einer etwas andern Art, als diejenigen, die uns in dem
O vorhergehenden Bande beſchaͤftiget haben. Wir haben daſelbſt den
Urſprung und das Wachsthum der Kuͤnſte bei den Voͤlkern des Alterthums
unterſuchet. Dieſes Vorhaben auszufuͤhren, muſte man ſich in viele Kleinig-
keiten einlaſſen, die auſſer dem uͤberfluͤſſig waren. Die Jahrhunderte, welche
wir gegenwaͤrtig durchgehen, zeigen uns in dieſer Art nichts neues. Die Grie-
chen ausgenommen, ſo haben die uͤbrigen Voͤlker, von denen ich ſchon Gele-
genheit zu reden gehabt habe, nichts zu den Entdekkungen hinzugethan, in de-
ren Beſiz man ſie ſchon lange Zeit geſehen hat. Ich wil mich alſo nur an die
Zuͤge halten, welche im Stande ſind, das Genie und den Geſchmak zu ſchildern,
der in den Werken und Monumenten der Aſſyrer, Babylonier und Egyptier
herſchte. Dazu iſt die Epoche, welche gegenwaͤrtig unſere Augen auf ſich
ziehet, die Epoche des Ruhms und des Glanzes dieſer Volker. Von der
Eroberung des Cyrus an, da ſie nach und nach den Perſern, Griechen und
Roͤmern unterthaͤnig waren, verfielen ſie in eine gaͤnzliche Abnahme, und ihe
Genie ſcheint mit ihrer Freiheit zu verloͤſchen. \ ‚
Die Geſchichte der Kuͤnſte bei den Griechen liefert in dem Zeitraum,
welchen dieſer dritte Theil begreift, keine Gegenſtaͤnde, die groſſe Aufmerkſam-
keit verdienen. Das Wachsthum dieſer Volker war in allen Arten viel lang-
ſamer, als der Egyptier und aſiatiſchen Nationen. Die Jahrhunderte, wel-
che wir gegenwaͤrtig durchlaufen, ſind diejenigen noch nicht, welche Griechen-
land unſterblich gemacht haben. Allein ohngefehr zwei hundert Jahre nach
dieſer Epoche gaben ſich die Griechen ihren hoͤchſten Schwung. Alsdenn be-
reicherten ſie die Kuͤnſte mit allem, was Einbildungskraft und Geſchmak ihnen
geben konten. Sie machten die wahren Schoͤnheiten ausfindig, welche die
Egyptier und die Voͤlker in Aſien niemals gekant haben. Wir werden .
‘ 1 . 98 * die-

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