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Dritter Theil.
bis auf ihre Zuruͤkkunft aus der Gefangenſchaft; ein Zeitraum
von ohngefehr 560 Jahren.
FFF
Sechſtes Buch.
Von den Sitten und Gebraͤuchen.
zu einem weiten Umfang, als nach Verhaͤltnis des Wachsthums, wel-
ches die Neigung zur Verſchwendung, der Geſchmak am Pracht, und die Lie-
be zur Wolluſt bei den Voͤlkern erhaͤlt. Dasjenige, was man in dem Vorher-
gehenden von dem Zuſtande der Kuͤnſte und dem Wachsthum der Handlung
und Schiffahrt in den Jahrhunderten, die den Inhalt dieſes dritten Theils un-
ſers Werks ausmachen, geleſen hat, mus dem Leſer bereits eine Ahndung erregen,
wie die Neigungen und die Lebensart der Voͤlker, womit wir uns zu unter-
halten in Begrif ſtehen, damals beſchaffen ſeyn konten.
Ich habe bisher nicht anders, als auf eine ſehr unbeſtimte und alge-
meine Weiſe von den Sitten des groͤßeſten Theils der Voͤlker in Afien reden
können: die Babylonier und Aſſhrer ſelbſt, deren Monarchie ſo alt iſt, daß
ihr Urſprung bis in die naͤchſten Jahrhunderte nach der Suͤndfluth hinan rei-
chet; dieſe Babylonier und Aſſyrer haben mir zu dem erſten und zweiten Theile
meines Werks nichts liefern koͤnnen. Wie haͤtte ich auch von ihren Sitten in
den Jahrhunderten reden ſollen, wo uns die Geſchichte dieſer Voͤlker vollig un-
bekant iſt? Die Huͤlfe, welche man bei den Schriftſtellern des Alterthums
fuͤr die Zeiten, wovon gegenwaͤrtig die Rede iſt, antrift, wird uns fuͤr dieſes
gezwungene Stilſchweigen ſchadlos ſtellen. Ich werde darauf von den Medern
reden: der Urſprung und das Ende der Monarchie dieſer Volker befindet ſich
genau in die Epoche eingeſchloſſen, die uns gegenwaͤrtig beſchaͤftiget. Ich
werde mich auch in einige Ausfuͤhrlichkeit in Anſehung der Sitten der
Kacedaͤmonier und Athenienſer einlaſſen. Was die Egyptier betrift, ſo werde
ich dorjezt nichts davon ſagen, um ſo mehr, da ich Urſache gehabt zu haben
dem erſten Theile zu erzehlen. Ich werde mir blos einige Betrachtungen 75
} ; das
Dritter Theil.
bis auf ihre Zuruͤkkunft aus der Gefangenſchaft; ein Zeitraum
von ohngefehr 560 Jahren.
FFF
Sechſtes Buch.
Von den Sitten und Gebraͤuchen.
zu einem weiten Umfang, als nach Verhaͤltnis des Wachsthums, wel-
ches die Neigung zur Verſchwendung, der Geſchmak am Pracht, und die Lie-
be zur Wolluſt bei den Voͤlkern erhaͤlt. Dasjenige, was man in dem Vorher-
gehenden von dem Zuſtande der Kuͤnſte und dem Wachsthum der Handlung
und Schiffahrt in den Jahrhunderten, die den Inhalt dieſes dritten Theils un-
ſers Werks ausmachen, geleſen hat, mus dem Leſer bereits eine Ahndung erregen,
wie die Neigungen und die Lebensart der Voͤlker, womit wir uns zu unter-
halten in Begrif ſtehen, damals beſchaffen ſeyn konten.
Ich habe bisher nicht anders, als auf eine ſehr unbeſtimte und alge-
meine Weiſe von den Sitten des groͤßeſten Theils der Voͤlker in Afien reden
können: die Babylonier und Aſſhrer ſelbſt, deren Monarchie ſo alt iſt, daß
ihr Urſprung bis in die naͤchſten Jahrhunderte nach der Suͤndfluth hinan rei-
chet; dieſe Babylonier und Aſſyrer haben mir zu dem erſten und zweiten Theile
meines Werks nichts liefern koͤnnen. Wie haͤtte ich auch von ihren Sitten in
den Jahrhunderten reden ſollen, wo uns die Geſchichte dieſer Voͤlker vollig un-
bekant iſt? Die Huͤlfe, welche man bei den Schriftſtellern des Alterthums
fuͤr die Zeiten, wovon gegenwaͤrtig die Rede iſt, antrift, wird uns fuͤr dieſes
gezwungene Stilſchweigen ſchadlos ſtellen. Ich werde darauf von den Medern
reden: der Urſprung und das Ende der Monarchie dieſer Volker befindet ſich
genau in die Epoche eingeſchloſſen, die uns gegenwaͤrtig beſchaͤftiget. Ich
werde mich auch in einige Ausfuͤhrlichkeit in Anſehung der Sitten der
Kacedaͤmonier und Athenienſer einlaſſen. Was die Egyptier betrift, ſo werde
ich dorjezt nichts davon ſagen, um ſo mehr, da ich Urſache gehabt zu haben
dem erſten Theile zu erzehlen. Ich werde mir blos einige Betrachtungen 75
} ; das