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VORWORT

E, s ist für den Autor einer Veröffentlichung wie der vorlie-
genden nützlich, selbst auf die Mängel hinzuweisen, bevor
_J sie ihm von Seiten der Kritik vorgeworfen werden. Es wird
auffallen, daß auf einer Anzahl von Tafeln sehr verschiedenartige
Stücke zusammengeworfen sind, Stücke, die weder in der Ent-
stehungszeit noch in der Lokalisierungmiteinander übereinstimmen.
Dies findet seinen Grund darin, daß mit dem Druck der Tafeln
schon vor Jahren begonnen wurde, und daß seitdem neue Stücke
hinzukamen, die an der Stelle, an die sie eigentlich gehörten, nicht
mehr unterzubringen waren, darunter auch solche, die schon in den
früheren Bänden hätten eingereiht werden müssen. Entweder war
von diesen Stücken wegen des noch gehemmten internationalen
Verkehrs vorher keine Reproduktion zu erlangen, oder es tauchten
in Museen und im Kunsthandel bis dahin unbekannte Objekte auf.
Der Nachteil einer nicht ganz stilgemäßen Einordnung schien aber
immerhin geringer als ein völliges Fortlassen. Auch einige auf schon
gedruckte Stücke bezügliche ergänzende Ansichten, die erst später
hinzukamen, haben ihren Platz getrennt von den dazugehörigen
gefunden.

Das Prinzip, die Abbildungen in der Größe der Originale zu geben,
ist nicht überall eingehalten worden, wenn es auch im ganzen ge-
wahrt blieb. Besonders hat eine Verkleinerung bei der Menge der
Reliefs aus der unteritalischen Gruppe und bei einigen spanischen
stattgefunden. Eine Kontrolle ist durch die Angabe der Maße im
Text leicht auszuüben.

Infolge der fortlaufend neuen Erfahrungen hat sich für einzelne
Stücke der bereits erschienenen Bände eine Modifizierung der Da-
tierung oder der Lokalisierung ergeben, die zum Teil bei entspre-
chenden Stücken hier zum Ausdruck gebracht ist.
In dem vorliegenden vierten Band sind in der Hauptsache Skulp-
turen veröffentlicht, die nicht dem deutschen Boden entstammen,
sondern England, Frankreich, Belgien, Italien und Spanien zum
Mutterland haben, meist aus dem i r. bis i3. Jahrhundert. Manche
diesen Ländern angehörige Reliefs, besonders die älteren, sind schon
in den früheren Bänden untergebracht. Möglichst zusammengrup-
piert wurden die Schachfiguren der verschiedenen Länder, die
allerdings durch mehrere schon in den früheren Bänden abgebil-
dete Stücke zu einer Gesamtheit ergänzt werden müssen.
Daß in dieser unter dem Gesamttitel „Denkmäler der deutschen
Kunst" erscheinenden Publikation auch die nichtdeutschen Stücke
einen Platz gefunden haben, hat selbstverständlich rein wissen-
schaftliche Gründe, da eine erkenntnisreiche Behandlung nur durch
Zusammenstellung des gesamten Materials möglich war, was jeder
Einsichtige begreifen wird. Hineingezogen sind auch, trotzdem sie
nach der Meinung des Verfassers aus dem zeitlichen und örtlichen
Rahmen der Publikation herausfallen, die Reliefs der Markuskathe-
dra, sowohl wegen ihres engen Zusammenhanges mit den späteren
süditalienischen Arbeiten als auch wegen der abweichenden An-
sicht mancher Gelehrten, die ihre Entstehung iu eine jüngere Zeit

versetzen. Fortgelassen ist dagegen die ganze Gruppe der hispano-
mauresken Stücke, da sie dem orientalischen Stilgebiet angehören,
ebenso wie auch die stark byzantinisierenden Kästen und Olifante,
die vielleicht dem Abendlande entstammen.

Stücke mit starkem Bedenken der Echtheit sind fortgelassen wor-
den, womit aber nicht gesagt ist, daß alle fehlenden Reliefs vom
Verfasser als Fälschungen angesehen werden, da es immerhin frag-
lich ist, ob sie nicht ausgelassen wurden, weil sie ihm unbekannt
geblieben sind. Die angef ührte Datierung nebst Lokalisierung gibt
die Meinung des Verfassers wieder, wobei die Diskussion mit der
angemerkten Literatur im allgemeinen vermieden wird.
Mit diesem vierten Band findet die Publikation ihren Abschluß,
wenn sich auch das Bedürfnis zu manchen Ergänzungen geltend
machen wird. Besonders wäre ein Korpus der altchristlichen und
ein weiteres der byzantinischen Elfenbeine zur vollen Ubersicht
über Ikonographie und Stil sehr wünschenswert.
Wie immer hat der Verfasser auch vor diesem Band eine Dankes-
pflicht zu erfüllen gegenüber der Bereitwilligkeit, mit der ihm das
Studium und die photographischen Aufnahmen gestattet worden
sind. Wie schon in den früheren Bänden stand ihm auch in diesem
noch eine Anzahl Negative des verstorbenen Hans Graeven zur Ver-
fügung. Auch sind für die Stücke des Britischen Museums meist
die Klischees des Kataloges von O. M. Dalton benutzt, die von der
Direktion in entgegenkommenderweise ausgeliehen wurden.Vom
Victoria und Albert Museum sowie vom Metropolitan Museum in
New York wurden freigiebig stets Photographien zur Verfügung
gestellt. Ebenso hat der Verfasser für Aufnahmen aus Schweden
Herrn Andreas Lindblom, aus Schottland Herrn J. Graham
Callander, aus Spanien Herrn Gomez-Moreno und Herrn Kuno
Kocherthaler zu danken, endlich für Unterstützung bei der
Beschaffung von Photographien und für verschiedenartige Aus-
künfte in Deutschland den Herren F. Back, Paul Clemen, Alexan-
der Dorner, Aug. Feigel, Aug. Fink, Ernst Gall, Otto Homburger,
P. G. Hübner, Werner Noack, Erwin Bosenthal, Max Sauerlandt,
Paul Weber, H. E. Zimmermann, in Belgien Herrn Ad. Stoclet
und Herrn Kanonikus I. Warichez, in England den Herren
Sidney Cockerell, O. M. Dalton, Eric Maclagan, H. P. Mitchell (f)
und Miss Longhurst, in Frankreich der Direktion des Louvre und
des Musee Gluny, den Herren Bavmond Koechlin, Emile Theodore,
I .ucien Demotte und Henry Daguerre, in der Schweiz den Herren
E. A. Stückelberg und Jos. Zemp, in Schweden Herrn Andreas Lind-
blom, in Spanien den geistlichen Verwaltern der Sammlung im
Escorial, der Schatzkammern von Leon und Oviedo, ferner den
Herren Puig y Cadafalch und Gordi Rubiö, in Rußland Herrn
A. Cube, in den Vereinigten Staaten von Amerika den Herren Wal-
ter W. S. Cook, Ernest T. Dewald, A. M. Friend, Raymond Pitcairn,
A. Kingsley Porter und Miss Belle Da Costa Greene. Die Zusammen-
stellung des Registers hat freundlicherweise Herr Dr. A. Boeckler
übernommen.
 
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