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Greulich, Gerhard; Universität Heidelberg [Editor]
Das Religionsgespräch mit den Täufern zu Frankenthal 1571 — Heidelberg, 1953

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https://doi.org/10.11588/diglit.51677#0215
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Doch macht ^i,^ sich hier bemerkbar, dass/ganz allgemein zu theo-
logischer Reflexion sehr wenig geneigt waren»
Ivan vermisst es, dass die Täufer die Eschatologie konsequent
zu den anderen Lehrstücken Christlichen Glaubens in Beziehung
setzen ; es gelingt ihnen nicht, ihr Sein in der Welt mit ihrem
dein auf die neue Schöpfung hin in eins zu sehen. Geistliches
und weltliches Leben werden als unvereinbare Gegensätze empfun-
den ; in asketischem Streben glaubt man, ein geistliches Leben
führen zu können, anstatt von der Eschatologie her Pneuma und
Sarx dialektisch in Beziehung zu setzen.
Die Spannung, die in dem paulinischen Schon/Jetzt und
hoch / Dicht dieser Welt als dem Reich Gottes, der Kirche als
der Gemeinschaft der Heiligen, dem Glaubendes als dem Wieder-
geborenen aufgelegt ist, wird von den Täufern ebensowenig wahr-
geno men, wie übersehen wird, dass in diesem Leben dem Glauben-
den wohl eine Heilung von der Sünde nicht aber eine Heiligung
ohne Sünde widerfährt.
 
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