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https://doi.org/10.11588/diglit.10984#0017
VERZERRUNGSGITTER
Diese Verzerrungsgitter wurden entworfen, indem das Kilometer-
Koordinatennetz unserer heutigen Karten, in der Regel von 10 zu
io Kilometer, anhand der Ortschaften und andern bestimmbaren
Punkte in eine Pause auf den alten Karten eingetragen wurde. Eine
genau richtige, unverzerrte Karte müßte ein Netz aus quadratischen
Feldern liefern wie die modernen Karten. Je größer die Lagefehlcr
in den alten Karten sind, desto stärker verzerrt erscheint das Gitter.
Durch die Ähnlichkeit der Verzerrungen kann in der Regel auf Ver-
wandtschaft verschiedener Karten geschlossen werden, da es fast
ausgeschlossen ist, daß bei voneinander völlig unabhängigen Auf-
nahmen dieselben Fehler gemacht werden. Zur Vcrglcichbarkcit
wurden alle Gitter in einen einigermaßen einheitlichen Maßstab
reduziert, indem bei allen die Strecke Genf-Zurzach gleich lang an-
genommen wurde. Die Tatsache, daß alte Karten in andern Pro-
jektionen entworfen sind als die heutigen Landeskarten, kann un-
berücksichtigt bleiben, da die Aufnahmefchlcr der alten Karten
ohnehin viel größer sind als die verhältnismäßig kleinen Abweichun-
gen, die aus unterschiedlicher Projektion entstehen könnten. Außer-
dem waren die alten Kartenautoren, die hier in Frage kommen,
nicht imstande, ein Kartenbild mit einem Gradnetzentwurf in einer
bestimmten Projektion zur Übereinstimmung zu bringen. Auch
diejenigen unter ihnen, die bedeutende Kenntnisse von Gradnetz-
entwürfen hatten, wie Mercator und Jaillot, machen hier keine
Ausnahme.
116
111 Aegidius Tschudi / Sebastian Münster, Schwcizcrkartc 1538/60
112 Sebastian Münster, Wallis 1544
113 Thomas Schoepf, Kt.Bcrn mit Waadt 1578
114 Jacques Goulart, Genfcrscc 1606/7
115 Fortunat Sprecher von Berneck I Philipp Clüver, Graubünden 1617
116 Gerhard Mercator, Wiflisburgcrgau 1585
117 Christian Sgrootcn, Schweizerkarte 1588
118 Johann Leopold Cysat, Vicrwaldstättcrscc 1645
119 Hans Konrad Gyger, Schweizerkarte 1657
120 Hubert Alexis Jaillot, Schweizerkarte 1701/3
120
15
Diese Verzerrungsgitter wurden entworfen, indem das Kilometer-
Koordinatennetz unserer heutigen Karten, in der Regel von 10 zu
io Kilometer, anhand der Ortschaften und andern bestimmbaren
Punkte in eine Pause auf den alten Karten eingetragen wurde. Eine
genau richtige, unverzerrte Karte müßte ein Netz aus quadratischen
Feldern liefern wie die modernen Karten. Je größer die Lagefehlcr
in den alten Karten sind, desto stärker verzerrt erscheint das Gitter.
Durch die Ähnlichkeit der Verzerrungen kann in der Regel auf Ver-
wandtschaft verschiedener Karten geschlossen werden, da es fast
ausgeschlossen ist, daß bei voneinander völlig unabhängigen Auf-
nahmen dieselben Fehler gemacht werden. Zur Vcrglcichbarkcit
wurden alle Gitter in einen einigermaßen einheitlichen Maßstab
reduziert, indem bei allen die Strecke Genf-Zurzach gleich lang an-
genommen wurde. Die Tatsache, daß alte Karten in andern Pro-
jektionen entworfen sind als die heutigen Landeskarten, kann un-
berücksichtigt bleiben, da die Aufnahmefchlcr der alten Karten
ohnehin viel größer sind als die verhältnismäßig kleinen Abweichun-
gen, die aus unterschiedlicher Projektion entstehen könnten. Außer-
dem waren die alten Kartenautoren, die hier in Frage kommen,
nicht imstande, ein Kartenbild mit einem Gradnetzentwurf in einer
bestimmten Projektion zur Übereinstimmung zu bringen. Auch
diejenigen unter ihnen, die bedeutende Kenntnisse von Gradnetz-
entwürfen hatten, wie Mercator und Jaillot, machen hier keine
Ausnahme.
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111 Aegidius Tschudi / Sebastian Münster, Schwcizcrkartc 1538/60
112 Sebastian Münster, Wallis 1544
113 Thomas Schoepf, Kt.Bcrn mit Waadt 1578
114 Jacques Goulart, Genfcrscc 1606/7
115 Fortunat Sprecher von Berneck I Philipp Clüver, Graubünden 1617
116 Gerhard Mercator, Wiflisburgcrgau 1585
117 Christian Sgrootcn, Schweizerkarte 1588
118 Johann Leopold Cysat, Vicrwaldstättcrscc 1645
119 Hans Konrad Gyger, Schweizerkarte 1657
120 Hubert Alexis Jaillot, Schweizerkarte 1701/3
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