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unmöglich ist, sie nicht zu erkennen. Häufig giebt man dem
ganzen Geräthe die Form eines Thieres. Unsere Abbildung
zeigt einen knöchernen Pfeilstrecker, den der Schnitzer zu einem
Rennthiere ausgebildet hat und zwei Nadelbüchsen, von denen
die erste einen Fisch, die zweite eine Robbe darstellt; und in
jeder grösseren ethnographischen Sammlung kann man ähnliche
Stücke sehen. Neben diesen frei und naturalistisch behandelten
Figuren finden sich indessen auch Naturmotive, die in einer
conventionellen Form erstarrt sind. Wir weisen hier nur auf
ein Beispiel hin, — auf die kleinen concentrischen Kreise mit
scharf hervorgehobenem Mittelpunkte, die fast auf jedem hyper-
boräischen Knochengeräthe erscheinen. In den meisten Fällen
CV
b-
C-.
Fig. 9. Knöcherne Geräthe der Eskimos in Thierform (nach Jacobsen).
a. Pfeilstrecker, b. und c. Nadelbüchsen.
bedeuten sie ohne Zweifel Augen, in anderen wahrscheinlich
die Sonne oder den Mond; und in noch anderen endlich sind
sie, nach unserer Vermuthung, als ein Substitut für Perlen auf-
zufassen, die von den Hyperboräern als Zierrath ebenso hoch
geschätzt werden wie von fast allen niederen Völkern. In
dieser letzten Bedeutung freilich gehören jene Kreise nicht mehr
zu den Naturmotiven; sondern sie leiten uns zu der zweiten
Gattung der Ornamente hinüber, welche in der Kunst der
Hyperboräer ebenso unverkennbar hervortritt als die erste.
Die Muster dieser zweiten Art unterscheiden sich sehr scharf
von denen, welche wir zuerst betrachtet haben. Nicht ein ein-
ziges Motiv weist auf ein natürliches Vorbild hin; die parallelen
unmöglich ist, sie nicht zu erkennen. Häufig giebt man dem
ganzen Geräthe die Form eines Thieres. Unsere Abbildung
zeigt einen knöchernen Pfeilstrecker, den der Schnitzer zu einem
Rennthiere ausgebildet hat und zwei Nadelbüchsen, von denen
die erste einen Fisch, die zweite eine Robbe darstellt; und in
jeder grösseren ethnographischen Sammlung kann man ähnliche
Stücke sehen. Neben diesen frei und naturalistisch behandelten
Figuren finden sich indessen auch Naturmotive, die in einer
conventionellen Form erstarrt sind. Wir weisen hier nur auf
ein Beispiel hin, — auf die kleinen concentrischen Kreise mit
scharf hervorgehobenem Mittelpunkte, die fast auf jedem hyper-
boräischen Knochengeräthe erscheinen. In den meisten Fällen
CV
b-
C-.
Fig. 9. Knöcherne Geräthe der Eskimos in Thierform (nach Jacobsen).
a. Pfeilstrecker, b. und c. Nadelbüchsen.
bedeuten sie ohne Zweifel Augen, in anderen wahrscheinlich
die Sonne oder den Mond; und in noch anderen endlich sind
sie, nach unserer Vermuthung, als ein Substitut für Perlen auf-
zufassen, die von den Hyperboräern als Zierrath ebenso hoch
geschätzt werden wie von fast allen niederen Völkern. In
dieser letzten Bedeutung freilich gehören jene Kreise nicht mehr
zu den Naturmotiven; sondern sie leiten uns zu der zweiten
Gattung der Ornamente hinüber, welche in der Kunst der
Hyperboräer ebenso unverkennbar hervortritt als die erste.
Die Muster dieser zweiten Art unterscheiden sich sehr scharf
von denen, welche wir zuerst betrachtet haben. Nicht ein ein-
ziges Motiv weist auf ein natürliches Vorbild hin; die parallelen