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Haacke, ... von
Practisches Handbuch zur Kupferstichkunde oder Lexicon derjenigen vorzüglichsten Kupferstecher, sowohl der älteren, als bis auf die neueste Zeit, deren Werke sich zu einer schönen Zimmerverzierung eignen: nebst einer kurzen kritischen Beurtheilung derselben ... — Magdeburg: Verlag von Eduard Bühler, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.74758#0286
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Dresden, ein Schüler seines Vaters. Er ist eben-
falls ein Anhänger der altdeutschen Schule, die, wie
Amsler (in seinen ersten Werken), C. Barth u.
m. a., nach den Vorbildern der Kupferstecher des
15. Jahrhunderts, sich durch schroffe und enge Be-
handlung charakterisiren. Es erschien bereits von
ihm :
1. Die Himmelfahrt, oder die Krönung der Ma-
ria; nach Raphael. (Vatican.) Roy. fol. 1832.
Die mit grossem Fleisse und ganz im Charakter des Originals
vom Künstler vortrefflich ausgeführte Zeichnung erregte in
Rom allgemeine Bewunderung und erwarb ihm bei der er-
öffneten Snbscription zahlreiche Unterschriften für den
Stich. Dieser hat jedoch leider den Erwartungen nicht
ganz entsprochen, woran wohl die gar zu grosse Monoto-
nie der Behandlung und die Kleinheit der Figuren die
Schuld trägt. L. Pr. 12 Thlr.; chin. Pap, 14 Thlr. j v. d.
S. 24 Thlr. u. auf chin. Pap. 28 Thlr.
2. Madonna mit dem Kinde, bekannt unter dem
Namen: La Madonna del Gran-Duca; nach
Raphael. Fol. Bei R. W, ohne Schrift für 3 Thlr.
12 Ggr. (Auch von R. Morghen gest.)
3. Anbetender Engel; nach Raphael. (Al-
berto Durero Magno.) D. 1836. 4.
4. Der h. Johannes; nach Fiesole. Fol. (In Rom
gest.)
Strange, Robert. Einer der vorzüglichsten Kupferste-
cher Englands im historischen Fächel, geb. 1723,
gest. 1792; ein Schüler von Le Bas.
Er war längere Zeit in Italien und verwen-
dete daselbst seinen Fleiss auf das Zeichnen nach
vorzüglichen Originalgemälden, die er später in sei-
nem Vaterlande in Kupferstich ausführte. Fast alle
seine Werke sind nach den grossen klassischen
Malern Italiens gestochen, und nicht allein um dess-
halb, sondern auch wegen ihrer vortrefflichen ma-
lerischen Ausführung (mit der Nadel und dem
Grabstichel) höchst" empfehlenswerth. Er wählte
unter jenen Bildern vorzugsweise solche aus, wo
unbekleidete Figuren vorkommen, deren Carnation
er mit einer besondern Weichheit wiederzugeben
wusste. In dieser Hinsicht ist er wohl noch von
keinem andern Stecher übertroffen worden, und kei-
ner hat, namentlich Titian'sche Gemälde, treffli-
cher nachgebildet, als Strange. Er bediente sich
bei der Behandlung des Nackten kurzer, mit Punk-
 
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