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Haeckel, Ernst
Die Radiolarien (Rhizopoda radiaria) ; eine Monographie (Band 3): Die Acantharien oder Actipyleen Radiolarien — 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.3110#0032
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22

I. Der Organismus der Acantharien.

vielleicht sind diese jedoch direct aus AmphilonoMden hervorgegangen). Bei den lentelliptischen Hexalaspida
(Taf. XI) sind alle sechs Stacheln, welche in der hydrotomischen Meridian-Ebene liegen (zwei aequa-
toriale und vier polare), sehr stark entwickelt, die 14 übrigen rudimentär. Bei den Diploconida endlich
sind die beiden kegelförmigen Scheiden der zwei gegenständigen hydrotomischen Aequatorial-Stacheln
so übermässig entwickelt, dass sie hauptsächlich die sanduhrförmige Schale bilden (Taf. XII).

Verbreitung. Die Acantharien kommen in allen Meeren der Erde vor und finden sich in grossen
Schwärmen sowohl an der Oberfläche, wie in den verschiedensten Tiefen des Oceans; die Acanthometren
scheinen vorzugsweise die Oberfläche und geringe Tiefen, die Acanthophracten hingegen grössere Tiefen
zwischen 1000 und 4000 Faden (6000—24000 Fuss) zu bewohnen. Obwohl die Mehrzahl der bisher
beobachteten Arten sich innerhalb der heissen Zone (besonders im Central-Pacifik) findet, sind doch
auch die Meere der gemässigten und kalten Zone reich an Acantharien. Im antarctischen Ocean
sind bisher zwar nur wenige Arten, diese aber in grossen Individuen-Massen beobachtet. Zu den häu-
figsten Bewohnern der Meeres-Oberfläche gehören die AstrolonchMa, Quadrilonchida, Amphilonchida und
Borataspida. Dagegen scheinen vorzugsweise die Tiefsee zu bewohnen die Astrolophida, Sphaerocapsida,
Hexalaspida und Diploconida. (Vergi, die Statistisch-Chorologische Tabelle auf pag. 31.)

Classification der Acantharien. Der mächtige Zuwachs an neuen und wichtigen Formen, welchen
die Legion der Acantharien durch die Entdeckungen des „Challenger" gefunden hat, gestattete mir, in
meinem „Report on the Radiolaria collected by H. M. S. Challenger" (1887, pag. 716 — 888) nicht we-
niger als 65 Genera und 372 Species zu beschreiben; von letzteren waren 70 schon früher bekannt,
302 sind neu. Dieselben vertheilen sich auf 12 Familien und 4 Ordnungen. Die Acanthometrae enthalten
in diesem System 27 Genera und 160 Species, die Acanthophractae 38 Genera und 212 Species. Die
Vertheilung derselben auf die 12 Familien zeigt die nachstehende statistische Tabelle.

Statistische Tabelle der zwölf Familien.

I. Ordnung: ( 1.
Actinelida. } 2.

6 Genera und 22 Species. \ 3.

II. Ordnung: f 4.
Acantkonida. / 5.

21 Genera und 138 Species. \ 6.

III. Ordnung: / 7.
Sphaerophracta. Ì 8.

27 Genera und 149 Species. \ 9.

IV. Ordnung: ( 10.
Prunopkracta. / n.

11 Genera und 63 Species. 12.



Zahl der

Zahl der



Genera

Species

Astrolophida

3

9

Litholophida

1

8

Chiastolida

2

5

Astrolonchida

11

76

Quadrilonchida

7

38

Amphilonchida

3

24

Sphaerocapsida

5

16

Dorataspida

17

108

Phractopeltida

5

25

Belonaspida

5

31

Hexalaspida

4

20

Diploconida

2

12

Summa | (35

| 372
 
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