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J. Halle, Antiquariat; J. Halle, Antiquariat [Editor]
Katalog / J. Halle, Antiquariat, München (Nr. 50): Manuskripte vom XI. bis zum XIX. Jahrhundert — München: J. Halle, Antiquariat, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.56405#0014
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XIV.—XV. JAHRHUNDERT.

Inhaltsangaben der einzelnen, numerierten Kapitel in je einer Zeile. Anfang: Genesis habet
capitula 50 et versus 9 in quibus capitulorum sentencia continetur. — Bl. 5 leer.
Bl. 6 a—6 b a: Tractatus bibliae. Kurze Inhaltsangabe des Alten und des Neuen Testa-
mentes. Anfang: Nota brevissimum et utilem tractatum de biblia . . . Ende: Explicit
tractatus bibliae brevis et utilis valde sacerdotibus.
Bl. 7 a—19 b: Joannis Castellensis, 0. S. B., Compendium bibliae stilo ritmico scriptum.
— Der Benediktiner Johannes von Castell lebte um 1390 in der Diözese Eichstädt ; er ver-
fasste neben einer Auslegung der Regel des hl. Benedikt diesen Bibelauszug, und zwar in
lateinischer Reimprosa und derart, dass die aufeinanderfolgenden Zeilen mit den fortlaufenden
Buchstaben des Alphabets beginnen, um so das Behalten des Inhalts zu erleichtern. In
der Vorrede (beginnend Quoniam modernis temporibus nonnulli non solum ex simplicibus . . .)
legt der Verfasser seine Ansichten über diese Form einer Mnemotechnik, ferner über Rhythmik
Bewertung und Betonung der einzelnen Buchstaben usw. dar. Die Handschrift reicht bis
zu den Actus Apostolorum Kap. 26.
Auf das Vorsatzblatt (Bl. 1 b) ist (wenn nicht von demselben Schreiber und Rubrikator,
so doch in sehr ähnlichem Duktus) das
Officium de Sancto Johanne de Bridlyntona geschrieben. Dieser Johannes,
geboren zu Twenge oder Thwing, war Prior der Canonici Reguläres zu Bridlington in York.
Schon bald nach seinem Tode im Jahre 1379 (am 10. Oktober) wurde er in seinem Kloster
und dessen Umgebung als Heiliger verehrt, trotzdem er nicht kanonisiert war. Papst Boni-
facius IX. (1389—1404)'soll die Kanonisation vollzogen haben, doch fehlen die Dokumente
(vgl. Acta Sanctorum Octobris tom. V. p. 135—144. Lee, Dict. of nat. biogr. XXIX S. 450).
Der Umstand, dass das Officium dieses Lokalheiligen, der nur in einem verhältnis-
mässig kleinen Gebiete verehrt wurde, ziemlich gleichzeitig mit dem Hauptmanuskript ge-
schrieben worden ist, lässt einen Schluss zu auf den Entstehungsort der ganzen Handschrift:
dde Grafschaft York.
Das Manuskript stammt aus der Sammlung des Lord Ashburnham. Es ist von C. Hering ■
in blaues Maroquin gebunden.
-— Siehe die Abbildungen von Bl. 43 a und 43 b auf Tafel VI
und VII. ==
g LATEINISCHE SAMMELHANDSCHRIFT auf Papier, geschrieben im
J ahre 1405 von J ohannes FaberdePyzna. 166, 1 Bll.; 1 u. 2 Sp.
Fol. Orig.-Lederholzband. 250.—■
Inhalt: Samuel, Rabbi (Samuel Israeli'), Maroccanus. Epistola ad reprobandos Judaeo-
rum errores, in lat. transl. per Fr. Alphonsum de. Bonihominis, ord. Praed., ao. 1339. —
Sermones triplices de Sanctis per cursum anni. — Matthaeus (de Cracovia). De sacramento
Corporis Christi.
Bl. 1—9 b die Epistola des Rabbi Samuel Israeli ; er soll 1085 unter Alfonso IV.
aus Fes nach Toledo, wo er zum Christentum übergetreten, gekommen, dann aber nach
Marokko zurückgekehrt sein. Vgl. Fürst, Bibliotheca Judaica, II S. 152. — Der Anfang
(1 Bl.) fehlt.
Bl. 10—158 a die Sermones, je drei auf einen Heiligen. Anfang (de S. Andrea): Venite
post me faciam vos fieri piscatores hominum Matth. V. locum hunc . . . Bl. 158 a Ex-
pliciunt dicti sermones de sanctis per circulum anni per manus Johannis Fabri de pyzna
sub Anno domini m°cccc v. In vigilia palmarum hora quarta post meridiem. — Pyzna
— Bitzen im RB. Coblenz ?
Bl. 158b oben am Rande: Magistri Mathei doctoris venerabilis collecta (?) sunt de
sacramento corporis christi. Anfang: Hiis inhibenda est communio: hereticis, excommuni-
catis . . . Egressus Jesus trans torrentem Cedron ... — Verfasser ist wahrscheinlich Matthäus
aus Krakau (in Polen; nicht aus dem Geschlecht der Krokow in Pommern), Professor in

J. HALLE, ANTIQUARIAT, MÜNCHEN. KATALOG 50.
 
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