aines rats wideruffen. Actum an freitag vor Jacob]
appostolj ano etc. Ixxiij.
Zusatz von 1474.
Ain Newer Satz.
Item ain rat hat geordent vnd gesaczt dass füro wenn
ain gasst mit glesären herkummet das derselb nit lenn-
ger fayl sol haben dan zwen tag. Es sollen auch füro
weder gesst noch burger an vnnser frawen tagen noch
ankainem suntagfüro vayl haben. Actum an freytag
in der oster wochen anno domini 1474.
Zusatz von 1480.
Maler, Seydenater. Glaser, Pildsniczer, karten vnd
briefmaler
An Eritag nach Sand Erasmtag Anno m°cccc
Ixxx.
Item als vormals ainer der vorgeschriben hannt-
werch der darauf maister hat wellen werden, in dersel-
ben hanntwerch püchsen iij 1b. dn. hat sollen geben,
also hat ain rat geordent vnd gesatzt, das ain yeder
der auf den benannten hanntwerchen maister will
werden füro fünff pfund pfenning in derselbn hannt-
werch puchsen geben sol.
Zusatz von 1550.
Item dieweil die Glaser alhie durch die fremden
Glastrager bis anheer mit täglichem irem Gewerb
wenig beschwärdt worden sein, hat demnach ain
Erbar Rath geordnet vnnd wil, das den vermellten
frembden Glastragern nun fürtter neben dem ge-
freiten Jarmarkht Jacobj zugelassen sein soll,wochen-
lich am montag nach mittem tag bis auf den Erichtag
zu mitten tagszeit ire Glöser auf ainem schrägen
offenlich alhie, doch an anndern tagen vnnd lennger
nit dann wie yecz gemelldet fayl zu haben vnnd zu
verkhauffen. Was auch Sy die frembden Glastrager
yedesmalls innerhalb diser zugelassnen zeit nit ver-
khauffen, das sollen Sy widerumb mit inen abwegs
tragen vnnd alhie bis auf die nachgeenden wochen
märckht in verwarung nit mer vmseczen noch zu-
behallten geben. Die Glaser alhie sollen auch durch
die herrn Burgermaister bey diser Ordnung wackhs
hanndt gehabt vnnd dieselbe durch Sy wurckhlich
volzogen werden. Geschehen am viertten dag Decem-
bris im funffzehenhundert vnnd fünffzigisten Jare.
Zusatz von 1560.
Nachdem hieuorvnd bisheer nur bey drey Pfening
vmbgsagt worden, daraus aber vill vnghorsamb er-
uolgt, hat demnach ain fürsichtiger Ersamer vnd
weiser Rath alhie geseczt vnd geordnet, das hinfüro
bey ain vierling wax vmbgsagt sol werden, den ain
yedweder zunfft genoss, der ausbleibt vnd auf die
bestimbt zeit, ehe der kherzliedlen ains, so man zwray
vmb ain haller geit, verbrint, nit khumbt, in des
handtwerchspuxen vnableslich erlegen soll. So dann
yemant hieryber noch vngehorsam vnd verächtlicher
weiss ausbleiben würde, den wil ain Ersamer Rath
vngestrafft nit lassen. Act’ den zehenten July Anno ec.
im sechczigisten.
Zusatz von 1561.
Item alls Peter Khöttling soffoer durch ainen
Ersamen Rath zu aim Burger angnomen, yst yme
mit Ernst eingebunden worden Erstlichen das Er
allain venedigische vnd höllische gleser, doch nur
drinckhgleser vnd was dergleichen ist, Alls zu Con-
fecten vnnd Pocal, soll faill mügen haben vnd sich
aller annderer gattungen vnd waren ganczlichen
Enthalten.
Dessgleichen soll er auch khain Burgundisch glass
oder dergleichen nit fueren noch fail haben, auch
annder soffoer oder derselben knecht bey ime nit
behausen oder beherbergen noch vill khnecht oder
annder gsellen nit an Sy hengen oder auffnemen.
Er soll auch die prochen weissen gleser alhie nit
auffkhauffen vnnd nach Wirttemberg oder annderr
Orth, das dem Handtwerch der glaser alhie zewieder
verfieren, sonnder sich dessen genczlichen enthalten.
Vnnd dann soll weder Er noch annderr soffoer so
gleser füern vnnd alhie seien, dem hanndtwerch der
Glaser alhie noch anndern hanndtwercben vnd zünff-
ten in nichts ein greiffen vnnd sich der gebür vnd
Bschaidenlich halten. Actum vnnd also Einzeschrei-
ben beuelchen worden den x. January Ao ec. 61.
♦
Nachdem ain zeit heer alhie zu hoff vnd sonnsten in
der gmain vil zin verlorn worden vnnd bey den handt-
werchern die zinverch oder verzinte arbait machen,
verkhauffen vnnd die zaichen dauon abgeschabt
worden, damit mans nit khennen soll, hat der halben
ain Ersamer Rath solchen handtwerchern Ernstlich
verpotten, das Rainer hinfüro khain gemacht zin,
Es sein Schissel, Khandl oder dergleichen nit Khauffe,
sonderlich dauon das zaichen abgeschaben vnd aus-
gekhratzt ist, Es wisse ainer dann gwislich, das sol-
ches zin dem verkhauffer selbs zugehör vnd sein aigen
sey. Welcher das vberfiert, den will ain Ersamer Rath
mit Ernst vnd nach vngnaden straffen.
Worterklärungen zur Münchener Zunftordnung s.
bei Otto Hartig im Bayerischen Handwerk. Heraus-
gegeben von W. Zilz (1927) Seite 83. Der im Zusatz
von 1561 vorkommende Ausdruck soffoer, den Hartig
mit Savoyer auflöst, dürfte nach Fischer, Schwä-
bisches Wörterbuch 5. Spalte 1433 auch als sofner-
Kaufmann gedeutet werden. Die Bezeichnung ,.Sof-
foer-Kramer“ kommt in Münchner Archivalien häufig
vor, anscheinend für Wiederverkäufer südländischer
(savoyischer ?) Waren.
130
appostolj ano etc. Ixxiij.
Zusatz von 1474.
Ain Newer Satz.
Item ain rat hat geordent vnd gesaczt dass füro wenn
ain gasst mit glesären herkummet das derselb nit lenn-
ger fayl sol haben dan zwen tag. Es sollen auch füro
weder gesst noch burger an vnnser frawen tagen noch
ankainem suntagfüro vayl haben. Actum an freytag
in der oster wochen anno domini 1474.
Zusatz von 1480.
Maler, Seydenater. Glaser, Pildsniczer, karten vnd
briefmaler
An Eritag nach Sand Erasmtag Anno m°cccc
Ixxx.
Item als vormals ainer der vorgeschriben hannt-
werch der darauf maister hat wellen werden, in dersel-
ben hanntwerch püchsen iij 1b. dn. hat sollen geben,
also hat ain rat geordent vnd gesatzt, das ain yeder
der auf den benannten hanntwerchen maister will
werden füro fünff pfund pfenning in derselbn hannt-
werch puchsen geben sol.
Zusatz von 1550.
Item dieweil die Glaser alhie durch die fremden
Glastrager bis anheer mit täglichem irem Gewerb
wenig beschwärdt worden sein, hat demnach ain
Erbar Rath geordnet vnnd wil, das den vermellten
frembden Glastragern nun fürtter neben dem ge-
freiten Jarmarkht Jacobj zugelassen sein soll,wochen-
lich am montag nach mittem tag bis auf den Erichtag
zu mitten tagszeit ire Glöser auf ainem schrägen
offenlich alhie, doch an anndern tagen vnnd lennger
nit dann wie yecz gemelldet fayl zu haben vnnd zu
verkhauffen. Was auch Sy die frembden Glastrager
yedesmalls innerhalb diser zugelassnen zeit nit ver-
khauffen, das sollen Sy widerumb mit inen abwegs
tragen vnnd alhie bis auf die nachgeenden wochen
märckht in verwarung nit mer vmseczen noch zu-
behallten geben. Die Glaser alhie sollen auch durch
die herrn Burgermaister bey diser Ordnung wackhs
hanndt gehabt vnnd dieselbe durch Sy wurckhlich
volzogen werden. Geschehen am viertten dag Decem-
bris im funffzehenhundert vnnd fünffzigisten Jare.
Zusatz von 1560.
Nachdem hieuorvnd bisheer nur bey drey Pfening
vmbgsagt worden, daraus aber vill vnghorsamb er-
uolgt, hat demnach ain fürsichtiger Ersamer vnd
weiser Rath alhie geseczt vnd geordnet, das hinfüro
bey ain vierling wax vmbgsagt sol werden, den ain
yedweder zunfft genoss, der ausbleibt vnd auf die
bestimbt zeit, ehe der kherzliedlen ains, so man zwray
vmb ain haller geit, verbrint, nit khumbt, in des
handtwerchspuxen vnableslich erlegen soll. So dann
yemant hieryber noch vngehorsam vnd verächtlicher
weiss ausbleiben würde, den wil ain Ersamer Rath
vngestrafft nit lassen. Act’ den zehenten July Anno ec.
im sechczigisten.
Zusatz von 1561.
Item alls Peter Khöttling soffoer durch ainen
Ersamen Rath zu aim Burger angnomen, yst yme
mit Ernst eingebunden worden Erstlichen das Er
allain venedigische vnd höllische gleser, doch nur
drinckhgleser vnd was dergleichen ist, Alls zu Con-
fecten vnnd Pocal, soll faill mügen haben vnd sich
aller annderer gattungen vnd waren ganczlichen
Enthalten.
Dessgleichen soll er auch khain Burgundisch glass
oder dergleichen nit fueren noch fail haben, auch
annder soffoer oder derselben knecht bey ime nit
behausen oder beherbergen noch vill khnecht oder
annder gsellen nit an Sy hengen oder auffnemen.
Er soll auch die prochen weissen gleser alhie nit
auffkhauffen vnnd nach Wirttemberg oder annderr
Orth, das dem Handtwerch der glaser alhie zewieder
verfieren, sonnder sich dessen genczlichen enthalten.
Vnnd dann soll weder Er noch annderr soffoer so
gleser füern vnnd alhie seien, dem hanndtwerch der
Glaser alhie noch anndern hanndtwercben vnd zünff-
ten in nichts ein greiffen vnnd sich der gebür vnd
Bschaidenlich halten. Actum vnnd also Einzeschrei-
ben beuelchen worden den x. January Ao ec. 61.
♦
Nachdem ain zeit heer alhie zu hoff vnd sonnsten in
der gmain vil zin verlorn worden vnnd bey den handt-
werchern die zinverch oder verzinte arbait machen,
verkhauffen vnnd die zaichen dauon abgeschabt
worden, damit mans nit khennen soll, hat der halben
ain Ersamer Rath solchen handtwerchern Ernstlich
verpotten, das Rainer hinfüro khain gemacht zin,
Es sein Schissel, Khandl oder dergleichen nit Khauffe,
sonderlich dauon das zaichen abgeschaben vnd aus-
gekhratzt ist, Es wisse ainer dann gwislich, das sol-
ches zin dem verkhauffer selbs zugehör vnd sein aigen
sey. Welcher das vberfiert, den will ain Ersamer Rath
mit Ernst vnd nach vngnaden straffen.
Worterklärungen zur Münchener Zunftordnung s.
bei Otto Hartig im Bayerischen Handwerk. Heraus-
gegeben von W. Zilz (1927) Seite 83. Der im Zusatz
von 1561 vorkommende Ausdruck soffoer, den Hartig
mit Savoyer auflöst, dürfte nach Fischer, Schwä-
bisches Wörterbuch 5. Spalte 1433 auch als sofner-
Kaufmann gedeutet werden. Die Bezeichnung ,.Sof-
foer-Kramer“ kommt in Münchner Archivalien häufig
vor, anscheinend für Wiederverkäufer südländischer
(savoyischer ?) Waren.
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