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Halpersohn, Rubin
Über die Einleitungen im altfranzösischen Kunstepos — Berlin: Mayer & Müller, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.51081#0025
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15

Et li escriture*) comande
C’ades soit li proudon engrande**)
Ou k’il soit de tel uevre faire
Dont puist a nostre signor plaire.
Li hom deniers et périssons
Et ki trop souvent est oissous
Chiet plus tost en foie pensee 43) (v. 304 — 10).
Jehan et Blonde.
Qui honeur cace, honeur ataint
et ki a peu bee, a peu vient.
So eröffnet Philippe von Remy diese seine Dichtung-. Der Protêt
gelte in seinem Lande nichts, darum müsse jeder, der es im Leben zu
etwas bringen wolle, — gleich dem Helden der Dichtung, demnach
auch hier nahe Beziehung des Prologs zu dem Werke — seine Schritte
in die weite Ferne lenken, dürfe aber nicht untätig auf der heimatlichen
Scholle verharren. So ein Grosser dies tue, verdiene er herben Tadel
’ (v. 1 ff.)
g) Eree.
Im Anschluss an ein Sprichwort des gemeinen Mannes warnt
Chrétien vor Oberflächlichkeit und mahnt zu eifrigem Streben zur Erkennt-
nis des Wahren und Guten (v. 1—12).
h) Partenopeus de Blois.
Mit heissem Bemühen strebe der Weise danach, den tieferen
Sinn jeder Erscheinung zu erfassen und zu verwerten. Auf diese Weise
vermöge er auch dem Schlechten Nutzen abzugewinnen. Er gleiche
darin der Biene, die in nimmer rastendem Pleisse dem bitteren Kelche
den süssen Saft entlocke. Der Tor freilich gehe an dem tieferen Sinn,
der jeder Erscheinung und jeglichem Dinge zugrunde liege, acht- und
verständnislos vorüber, für ihn bilde nur das, was klar und greifbar
zutage Hege, einen Gegenstand des Interesses (v. 121 — 32).
i) Violette.
Das Wissen dünkt Girbert höher denn Hab und Gut. Er hebt
an mit den Worten des Spruchdichters: « Sens de povre homme est
poi prisies»41) und erinnert daran, wie manch einer von der schwin-
delnden Höhe grossen Reichtums in die tiefe Niederung der Armut
hinabgesunken sei. Da, auf einmal schlössen sich vor seinem Angesicht
die Pforten, die ihm bis dahin weit geöffnet gestanden hätten. Wissen
habe dagegen schon vielen zu Ansehen und Besitz verholten (v. 1—18).
Vgl. § 4 d.
k) Escoufle
Wahrheit erhöhe einen Menschen und seinen Wert (v. 32—33).
*) escriture bedeutet hier sicherlich die heilige Schrift. Vgl. Anm. 72.
**) In der Ausgabe (von Ulrich besorgt) ist engrande in zwei
Worten gedruckt. Vgl. die Rüge Mussafias im Ltbl. für germ. u. rom.
Phil. 1890, Sp. 25 und ferner über die Bedeutung des Wortes Toblcr, Vrai
Aniel, Anm. 1,
 
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