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l) Ounbaut.
Niemand dürfe mehr Lohn heischen, als er verdiene (v. 43 f ).
m) Beaudous.
Wer einen anderen zurechtweisen wolle, der müsse frei von
Schuld und Fehl sein«) (v.36-4b). Vgl. § 3 a.
Rühmende Hervorhebung der Helden und ihrer Vorzüge bei Be-
ginn der Dichtung soll wohl zu deren Nachahmung anspornen. So
wird z. B. im Alexanderroman das Lob des Helden gesungen, im Yvain
König Artus, im Chevalier à l’Epée der von Chrétien .übergangene'1
Gauvain mit allen Vorzügen geschildert, womit natürlich zugleich eine
sachliche Einführung in die Dichtung gegeben ist.
Bei dem Lobe, das die höfischen Epiker ihren Gönnern und
Gönnerinnen spenden, mögen sie vielleicht auch — natürlich nur in
zweiter Linie — den Zweck verfolgt haben, ihren Hörern die guten
Eigenschaften ihrer Beschützer zur Nachahmung zu empfehlen. In der
Tat heisst es im Ille :
Gautiers ichi endroit semont
Toutes les dames de ce mont
K’eles aient de lui (sc. empererris) envie
Example pregnent a sa vie.
Bien i doivent prendre exemplaire . . . (23—27(.
Steilung des Dichters zu seinem Beruf.
§ 4. Sehr häufig teilen die Verfasser in den Eingängen
den Anlass zu ihrem dichterischen Schaffen mit. Einige er-
blicken ihn in dem Streben, auf ihre Zeitgenossen erzieherisch
zu wirken und eine Besserung der schlimmen Zustände an-
bahnen zu helfen Ça). Bei anderen Autoren treten individuellere
Beweggründe hervor. Sie dichten, weil es ihre Pflicht sei,
mit dem ihnen verliehenen Pfund zu Nutz und Frommen ihrer
Mitmenschen zu wuchern (b), oder weil ihnen Müssiggang
schädlich dünkt (c). Einzelne wollen ihrem Namen Unsterb-
lichkeit sichern (d), manche werden von besonderem Interesse
für den Stoff und seine Gestaltung geleitet (e), viele führen
die Feder im Auftrage (f) oder auf Wunsch (g) ihnen nahe-
stehender Personen.
l) Ounbaut.
Niemand dürfe mehr Lohn heischen, als er verdiene (v. 43 f ).
m) Beaudous.
Wer einen anderen zurechtweisen wolle, der müsse frei von
Schuld und Fehl sein«) (v.36-4b). Vgl. § 3 a.
Rühmende Hervorhebung der Helden und ihrer Vorzüge bei Be-
ginn der Dichtung soll wohl zu deren Nachahmung anspornen. So
wird z. B. im Alexanderroman das Lob des Helden gesungen, im Yvain
König Artus, im Chevalier à l’Epée der von Chrétien .übergangene'1
Gauvain mit allen Vorzügen geschildert, womit natürlich zugleich eine
sachliche Einführung in die Dichtung gegeben ist.
Bei dem Lobe, das die höfischen Epiker ihren Gönnern und
Gönnerinnen spenden, mögen sie vielleicht auch — natürlich nur in
zweiter Linie — den Zweck verfolgt haben, ihren Hörern die guten
Eigenschaften ihrer Beschützer zur Nachahmung zu empfehlen. In der
Tat heisst es im Ille :
Gautiers ichi endroit semont
Toutes les dames de ce mont
K’eles aient de lui (sc. empererris) envie
Example pregnent a sa vie.
Bien i doivent prendre exemplaire . . . (23—27(.
Steilung des Dichters zu seinem Beruf.
§ 4. Sehr häufig teilen die Verfasser in den Eingängen
den Anlass zu ihrem dichterischen Schaffen mit. Einige er-
blicken ihn in dem Streben, auf ihre Zeitgenossen erzieherisch
zu wirken und eine Besserung der schlimmen Zustände an-
bahnen zu helfen Ça). Bei anderen Autoren treten individuellere
Beweggründe hervor. Sie dichten, weil es ihre Pflicht sei,
mit dem ihnen verliehenen Pfund zu Nutz und Frommen ihrer
Mitmenschen zu wuchern (b), oder weil ihnen Müssiggang
schädlich dünkt (c). Einzelne wollen ihrem Namen Unsterb-
lichkeit sichern (d), manche werden von besonderem Interesse
für den Stoff und seine Gestaltung geleitet (e), viele führen
die Feder im Auftrage (f) oder auf Wunsch (g) ihnen nahe-
stehender Personen.