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Florian t.
Das Wort Salomos (Sprüche 17; 27,8)
tant est (v. 1)
Li fols sages corn il se test
S’il n’est sages, si cuide l’en
Por ce qu’il se test qu’il ait sen . . .
bezieht der Verfasser auf seine Berufsgenossen. Sobald der Tor sich
aber zum Sprechen anschicke, verrate er seine Torheit. Gar viele seiner
Zeitgenossen erhöben Anspruch auf den Titel eines Dichters Wer aber
diesen Ehrennamen mit Recht führen wolle, der müsse sich grosse Mühe
geben und vor allem der Form der Dichtung seine Aufmerksamkeit widmen.
f) Richard le beau
Über eine grosse Zahl von Ch. d. g. spricht der Dichter das
Urteil aus:
N'ont de ualour ne de bonté
Vaillant deux nois en vers chestui
Dont vous m’orres conter ancui (v. 30-32).
Gunbaut
Jamais ne vos erent dit vers
De nule rime qui cels sanblent (v. 34f.)
Von sich und seinem Werke meint er:
Ma grande ovre me done .et livre
Sens de trover par moz divers (v. 32f.)
Er hat eine hohe Auffassung von der Dichtkunst, wie sein Worte
zeigen :
Qui ne puet pas grant cose faire
Ne doit bacr a livre faire (v. 41 — 42.)
Zugleich mahnt er aber auch zur Bescheidenheit. (Vgl. § 31.)
Gautier d’Aupais.
Trotz der ch. d. g.-Form seiner Erzählung (vgl. Anm. 33) erklärt
der Verfasser mit Stolz: *)
Cit autre jogleor chantent et dient lais,
Mes je sui un conférés qui leur matere lais. (v. 4—5).
Stellung des Dichters zu Gott85)
§ 10. Auch Gottes gedenken zahlreiche höfische Dichter
in den Einleitungen ihrer Romane, teils um ihm Lob und Preis
zu sagen für die Gaben, die er ihnen in seiner Huld ver-
*) Genau dieselben Verse in Venus deesse d’amor v. 3ff., wie Frey-
mond, jongl. u. Menestr. S. 19 bemerkt.
Florian t.
Das Wort Salomos (Sprüche 17; 27,8)
tant est (v. 1)
Li fols sages corn il se test
S’il n’est sages, si cuide l’en
Por ce qu’il se test qu’il ait sen . . .
bezieht der Verfasser auf seine Berufsgenossen. Sobald der Tor sich
aber zum Sprechen anschicke, verrate er seine Torheit. Gar viele seiner
Zeitgenossen erhöben Anspruch auf den Titel eines Dichters Wer aber
diesen Ehrennamen mit Recht führen wolle, der müsse sich grosse Mühe
geben und vor allem der Form der Dichtung seine Aufmerksamkeit widmen.
f) Richard le beau
Über eine grosse Zahl von Ch. d. g. spricht der Dichter das
Urteil aus:
N'ont de ualour ne de bonté
Vaillant deux nois en vers chestui
Dont vous m’orres conter ancui (v. 30-32).
Gunbaut
Jamais ne vos erent dit vers
De nule rime qui cels sanblent (v. 34f.)
Von sich und seinem Werke meint er:
Ma grande ovre me done .et livre
Sens de trover par moz divers (v. 32f.)
Er hat eine hohe Auffassung von der Dichtkunst, wie sein Worte
zeigen :
Qui ne puet pas grant cose faire
Ne doit bacr a livre faire (v. 41 — 42.)
Zugleich mahnt er aber auch zur Bescheidenheit. (Vgl. § 31.)
Gautier d’Aupais.
Trotz der ch. d. g.-Form seiner Erzählung (vgl. Anm. 33) erklärt
der Verfasser mit Stolz: *)
Cit autre jogleor chantent et dient lais,
Mes je sui un conférés qui leur matere lais. (v. 4—5).
Stellung des Dichters zu Gott85)
§ 10. Auch Gottes gedenken zahlreiche höfische Dichter
in den Einleitungen ihrer Romane, teils um ihm Lob und Preis
zu sagen für die Gaben, die er ihnen in seiner Huld ver-
*) Genau dieselben Verse in Venus deesse d’amor v. 3ff., wie Frey-
mond, jongl. u. Menestr. S. 19 bemerkt.