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Halpersohn, Rubin
Über die Einleitungen im altfranzösischen Kunstepos — Berlin: Mayer & Müller, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.51081#0059
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49

Auf den heiligen Paulus wird ausdrücklich Bezug genommen im

Perc. v. 49 (vgl. § 7 b) und im Part, de Blois v. 99, vgl. § 6a90).

Ohne Einleitung.

§ 11. Einer Anzahl von Dichtungen aus dem höfischen
Epenkreise geht eine Einleitung im eigentlichen Sinne des
Wortes ab. Doch weisen einige darunter immerhin einige
Worte der Einführung auf (a), während die übrigen — zum
Teil aber mit verstümmeltem Anfang überliefert — eines jeg-
lichen Prologs entbehren (b).
a) Yvain.
Förster (kl. Yvain2, Einl. S. 19 u. sonst) meint, dem Yv. gehe —
wie auch eine Quellenangabe — so überhaupt jede Einleitung ab. Dies
sei etwas so auffälliges, dass man eine Verstümmelung des Anfangs an-
nehmen möchte, wenn nicht . . . der Übergang v. 33
Por ce me plaist a raconter
die Stelle der in damaliger Zeit unvermeidlichen Einleitung vertreten
würde. Immerhin verwebt der Dichter Klagen und moralische Erörterungen
in die sachliche Schilderung des Lebens am Hofe Arturs.
Fergus.
Auch hier ist eine eigentliche Einführung zu vermissen.
v. 3 Ot cort tenue cumme rois
klingt an Yv. v. 4 Tint cort si riche corne rois
deutlich an. Der Fergus-Dichter benützt überhaupt ganze Episoden aus
Chr. und bezieht sich ausdrücklich auf ihn.
Robert le Diable. S. § 1.
Wistasse le Moine.
Del moine briement vous dirai
Les exemples si corn je sai . . . (v. 1—2).
Der Herausgeber bemerkt (S. 62), der Anfang sei sonderbar, da
der Held noch nicht genannt sei, und bezöge sich vielleicht auf das
Jncipit der Handschrift: Chi commence li romans de W. le m. Aber
auch Chr. verfährt öfter in ähnlicher Weise; zweifellos um seine Hörer
zu spannen, nennt er zuweilen eine Hauptperson erst im Verlaufe der
Erzählung mit Namen, so die Enide erst v. 2081, den Karrenritter
v. 3676. Vgl. ein ähnliches Verfahren beim Escoufle und dazu Hist,
litt. 22,807 und P. Meyer in seiner Ausg. der Dichtung, Einleitg. S. 22.

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