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Halpersohn, Rubin
Über die Einleitungen im altfranzösischen Kunstepos — Berlin: Mayer & Müller, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.51081#0058
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— 48 -
Im Anschluss hieran seien, ohne dass sie ein vollkommen er-
schöpfendes Bild böten, einige Eingangstellen *) verzeichnet, die der
Bibel entnommen zu sein scheinen;
A. Altes Testament.
Alexanderfragment
führt Prediger 1,1 an91), (v. 1 ff).
Floriant
zitiert Sprüche 17; 27, 28. (v. 1 ff.)
Violette.
Girbert bezieht sich (v. 1 ff.) auf Prediger 9,16, nennt aber nicht
seinen Gewährsmann.
Thomas de Kent
weist allem Anschein nach auf Psalmen 90, 10 hin. (v. 5).
Beaudous.
In dem Eingänge dieses Romans scheint Robert von Blois sich
des öfteren auf Bibelstellen zu berufen. So klingt v. 117—18 an
Sprüche 11, 31 an. (S. auch B, Neues Testament). Ferner v. 324.
Et cil qui la bone oevre voient ...
En regardant ont sovent dit
Benois soit ki ceste oevre fist (v. 324)
an Jes. Sirach 11, 29 (Das Werkt lobt den Meister.)
Perceval B. Neues Testament95).
im Eingänge rühmt Chrétien die ausserordentliche, aber in
aller Stille sich vollziehende Freigebigkeit seines Gönners Philipp
und verweist dabei auf Matth. 6,3. Diese Bibelstelle malt dann der
Dichter weiter aus. (v. 29ff).
Beaudous. ce je j,|asrrle UI1 festin en |’eu| (v 43,)
De mon voisin et je ne vuel
Blâmer un tret . . .
erinnert an die bekannte Stelle Matth. 7, 3—5 (vgl. Luk. 6,41), die
eigentlich, wie Leop. Zunz, Ges. Schriften 3,294 ausführt, auf den Misch-
nahlehrer Rabbi Tarfon zurückgeht.
Die öfter zitierte Stelle — teils unter Berufung auf Li sages oder
Salemon, teils ohne Nennung eines Gewährsmannes — von der Pflicht,
sein Wissen anderen mitzuteilen, findet sich, wie bereits erwähnt, in
Jes. Sirach 20,32. Die Berufung auf Salomo — im Rest, du Paon v. 3
heisst es en englois, vgl. § 4c — erklärt sich wohl aus dem Umstande,
dass das Sirachbuch, der ausserkanonische Doppelgänger des Spruch-
buchs Salomos, in der lateinischen Kirche als Werk Salomos gegolten
hat, vgl. Herzog, Realenzyklop, für protest. Theologie I, 652.
*) Manche Stellen — besonders in dem Prolog des Beaudous —
klingen an mehere Verse der h. Schrift an, sodass es schwer fällt, ein be-
stimmtes Bibelwort als Quelle anzuführen.
 
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