Um den Kern der Sammlungen Goldschmidts war ein Kranz von unabhängigen Instituten
geplant, die in loser Anlehnung an die Heidelberger Universität deren Arbeit auf den ver-
schiedensten Forschungsgebieten vertiefen sollten.
Griff diese Konzeption schon von Anbeginn recht hoch, so wurden ihre vielversprechenden
Ansätze durch die Ungunst der Zeiten - die Wirtschaftskrise am Ende der 20er Jahre, die der
Stiftung wenig wohlwollende Haltung der öffentlichen Stellen während der Herrschaft des
Nationalsozialismus und schließlich durch den Währungsverfall in und nach dem zweiten Welt-
krieg - völlig zerschlagen. Übrig blieben schließlich, neben einigen Kapitalien, im wesent-
lichen nur die völkerkundlichen Sammlungen, die heute unter fachkundiger Leitung und in
anziehendem Rahmen ihre wichtigsten und wertvollsten Stücke im Palais Weimar in Heidel-
berg dem Fachmann wie dem Laien eindrucksvoll darbieten. An einen Wiederaufbau anderer
Institute ist bei der geminderten Finanzkraft der Stiftung und bei den unermeßlich gewach-
senen Kosten solcher Forschungsstätten, namentlich auf naturwissenschaftlichem Gebiet,
heute nicht mehr zu denken.
Das Kuratorium der Stiftung möchte indes der bisher allzu einseitigen Verwirklichung des
Stifterwillens wenigstens auf dem Gebiete der Kunst ein Gegengewicht setzen und zugleich
die Früchte der Stiftung einem weiteren Kreise nutzbar machen. Es sollen die mannigfach in
Heidelberg vorhandenen, aber nur zum Teil der Öffentlichkeit erschlossenen, zu einem an-
deren Teil nicht oder nur unzulänglich wissenschaftlich beschriebenen Werke der bildenden
Kunst und der Architektur in loser Folge dargestellt werden. Dabei ist an die Sammlungen
der Universität, der Universitätsbibliothek, des Kurpfälzischen Museums, der Portheim-
Stiftung selbst, aber auch an die Heidelberger Kirchen, das Schloß und barocke Profanbau-
ten, vielleicht auch an Kunstwerke in Privatbesitz und zeitgenössische Bauten gedacht.
Durch sorgsame Auswahl der Autoren, des Herausgebers und des Verlegers soll diese Schrif-
tenreihe, unbeschadet ihrer Lesbarkeit und Anziehungskraft für den Laien, allen Ansprüchen
an wissenschaftliche Aufbereitung und buchtechnische Qualität genügen.
Man darf freilich bei der Beurteilung dieser Reihe ihre Beziehung zu Heidelberg nicht aus
dem Auge verlieren. Sie soll nach der Meinung des Kuratoriums vor allem bei den Freunden
dieser Stadt und der Universität das Interesse und die Freude an den auch hier zu findenden
künstlerischen Werten wecken und die Erinnerung daran festhalten. Das Kuratorium wünscht
sich daher als Leser namentlich auch Heidelberger Einwohner, alte und junge, derzeitige und
frühere Studenten der Ruperto Carola und die zahlreichen Gäste aus aller Welt, die Heidel-
berg, freilich oft nur allzu flüchtig, aufsuchen. Das Kuratorium würde sich freuen, wenn die
Bände häufig als Erinnerungsgabe oder als Festgeschenk für diesen Leserkreis Verwendung
finden würden.
Gelingt das Unternehmen, so glaubt das Kuratorium, damit der Wissenschaft und der Kunst,
der Universität und der Stadt Heidelberg und ihren zahlreichen nahen und fernen Freunden
im Geiste der Stifter zu dienen.
Heidelberg, im Juli 1964
Für das Kuratorium der J. u. E. von Portheim-Stiftung
Der Vorsitzende
Ernst Wal^
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geplant, die in loser Anlehnung an die Heidelberger Universität deren Arbeit auf den ver-
schiedensten Forschungsgebieten vertiefen sollten.
Griff diese Konzeption schon von Anbeginn recht hoch, so wurden ihre vielversprechenden
Ansätze durch die Ungunst der Zeiten - die Wirtschaftskrise am Ende der 20er Jahre, die der
Stiftung wenig wohlwollende Haltung der öffentlichen Stellen während der Herrschaft des
Nationalsozialismus und schließlich durch den Währungsverfall in und nach dem zweiten Welt-
krieg - völlig zerschlagen. Übrig blieben schließlich, neben einigen Kapitalien, im wesent-
lichen nur die völkerkundlichen Sammlungen, die heute unter fachkundiger Leitung und in
anziehendem Rahmen ihre wichtigsten und wertvollsten Stücke im Palais Weimar in Heidel-
berg dem Fachmann wie dem Laien eindrucksvoll darbieten. An einen Wiederaufbau anderer
Institute ist bei der geminderten Finanzkraft der Stiftung und bei den unermeßlich gewach-
senen Kosten solcher Forschungsstätten, namentlich auf naturwissenschaftlichem Gebiet,
heute nicht mehr zu denken.
Das Kuratorium der Stiftung möchte indes der bisher allzu einseitigen Verwirklichung des
Stifterwillens wenigstens auf dem Gebiete der Kunst ein Gegengewicht setzen und zugleich
die Früchte der Stiftung einem weiteren Kreise nutzbar machen. Es sollen die mannigfach in
Heidelberg vorhandenen, aber nur zum Teil der Öffentlichkeit erschlossenen, zu einem an-
deren Teil nicht oder nur unzulänglich wissenschaftlich beschriebenen Werke der bildenden
Kunst und der Architektur in loser Folge dargestellt werden. Dabei ist an die Sammlungen
der Universität, der Universitätsbibliothek, des Kurpfälzischen Museums, der Portheim-
Stiftung selbst, aber auch an die Heidelberger Kirchen, das Schloß und barocke Profanbau-
ten, vielleicht auch an Kunstwerke in Privatbesitz und zeitgenössische Bauten gedacht.
Durch sorgsame Auswahl der Autoren, des Herausgebers und des Verlegers soll diese Schrif-
tenreihe, unbeschadet ihrer Lesbarkeit und Anziehungskraft für den Laien, allen Ansprüchen
an wissenschaftliche Aufbereitung und buchtechnische Qualität genügen.
Man darf freilich bei der Beurteilung dieser Reihe ihre Beziehung zu Heidelberg nicht aus
dem Auge verlieren. Sie soll nach der Meinung des Kuratoriums vor allem bei den Freunden
dieser Stadt und der Universität das Interesse und die Freude an den auch hier zu findenden
künstlerischen Werten wecken und die Erinnerung daran festhalten. Das Kuratorium wünscht
sich daher als Leser namentlich auch Heidelberger Einwohner, alte und junge, derzeitige und
frühere Studenten der Ruperto Carola und die zahlreichen Gäste aus aller Welt, die Heidel-
berg, freilich oft nur allzu flüchtig, aufsuchen. Das Kuratorium würde sich freuen, wenn die
Bände häufig als Erinnerungsgabe oder als Festgeschenk für diesen Leserkreis Verwendung
finden würden.
Gelingt das Unternehmen, so glaubt das Kuratorium, damit der Wissenschaft und der Kunst,
der Universität und der Stadt Heidelberg und ihren zahlreichen nahen und fernen Freunden
im Geiste der Stifter zu dienen.
Heidelberg, im Juli 1964
Für das Kuratorium der J. u. E. von Portheim-Stiftung
Der Vorsitzende
Ernst Wal^
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