Harth, Dietrich: Das Gedächtnis der Kulturwissenschaften (Dresden , München, 1998)

modernen historisch-philologischen Wissenschaften
Plenen der Kritik, der Rekonstruktion und Aufklärung des
ilturellen Gedächtnisses. Die Methoden, die ihnen da-
jr zur Verfügung stehen, sind vielfältig und einem per-
lanenten Wandel unterworfen. In dieser Dynamik
jehen ältere, ja älteste Formen der Welt- und Textdeu-
jng selten völlig verloren. Sie werden vielmehr nach
inerfachlichen Kriterien neu bewertet und nach Maß-
gabe praktischer Interessen in immer kürzeren Abstän-
den re-arrangiert. Diese Erfahrungen bilden den Hinter-
grund der in diesem Band versammelten Studien, die
;h auf Literatur- und Geschichtswissenschaften, auf
Doesie und Ethnographie beziehen. Einige gehen der
rage nach, in welcher Weise die Instrumente der kul-
jrwissenschaftlichen Analyse und die Darstellungs-
regetn der mit ihrer Hilfe zustande gekommenen Ein-
sichten von älteren Ressourcen Gebrauch machen
bzw, an fächerübergreifende Kernthesen anknüpfen;
andere versuchen die Traditionsspuren zu lesen, die das
Kulturverständnis der Moderne auf dem Weg der Ab-
grenzung und/oder der idolisierenden Eingemeindung
geprägt haben.

Der Autor lehrt Literaturwissenschaft an der Ruprecht-
Karls-Universität in Heidelberg,

ISBN 3-931828-20-4

in

DRESDEN UNIVERSITY PRESS