der durch Jahrtausende hindurch zu einem völligen Abbau der
Schöpfung führen mußte, zu der äußersten Aggression mit all
den Konsequenzen, die wir kennen.
Man hat uns zur Genüge eingetrichtert, daß das Wissen uns
retten, uns mächtig machen würde. Nun gut, mächtig sind wir
tatsächlich, so sehr, daß wir alles mögliche akzeptieren würden,
um uns unsere mißliche Überlegenheit vom Halse zu schaffen!
Erkennen als Geißel!
Am Anfang, zu Beginn der Geschichte, wurde dieses schon
durchschaut, wir haben aber lange gebraucht, um es selber
festzustellen - und jetzt ist das Übel angerichtet, und wir sind
nicht imstande, dem abzuhelfen.
Weil er eine ungeheure Ausnahme bildet, kann der Mensch
nicht gut enden. Genau wie dem tragischen Helden kommt
ihm das Privileg zu, seinem Absturz nicht entgehen zu können.
Das Zugrundegehen ist in seiner Natur selbst verankert. Sein
Unglück rührt von seinem maßlosen Begehren her, aufzufal-
len, zu existieren, aus der Anonymität auszubrechen, in der er
wie die restlichen Geschöpfe hätte bleiben sollen. Sein Wille,
sich zu behaupten, bekannt, erkannt zu werden, hat die Zer-
störung des Paradieses verursacht. Darum gilt allgemein, daß
jeder, der danach strebt, sich abzuheben, sich von den anderen
zu unterscheiden, geradewegs auf sein eigenes Verderben zu-
geht.
So unbescheiden wie Luzifer hat der Mensch als begabter
Epigone dessen Gehabe nachgeahmt, begierig, sich durch die
eigene Verkommenheit auszuzeichnen. Vermutlich lauert in
ihm das unbewußte Verlangen, sich selber zu zerstören, denn
wie läßt sich sonst erklären, daß er eine Katastrophe nach der
anderen anhäuft, und besonders, daß es ihm gelungen ist, sich
schließlich selber vor die Katastrophe schlechthin zu plazieren?
Über Nordeuropa zog nach den Vorgängen in Cornwall
Staub wie von Vulkanausbrüchen, wochenlang gingen Re-
gengüsse nieder. Man beachtete es in der Verkrampfung und
tödlichen Wut dieser Tage nicht. Und wer von den noch Le-
benden an die Giganten dachte, fürchtete sie nicht; man
kannte jetzt keine Furcht.
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Schöpfung führen mußte, zu der äußersten Aggression mit all
den Konsequenzen, die wir kennen.
Man hat uns zur Genüge eingetrichtert, daß das Wissen uns
retten, uns mächtig machen würde. Nun gut, mächtig sind wir
tatsächlich, so sehr, daß wir alles mögliche akzeptieren würden,
um uns unsere mißliche Überlegenheit vom Halse zu schaffen!
Erkennen als Geißel!
Am Anfang, zu Beginn der Geschichte, wurde dieses schon
durchschaut, wir haben aber lange gebraucht, um es selber
festzustellen - und jetzt ist das Übel angerichtet, und wir sind
nicht imstande, dem abzuhelfen.
Weil er eine ungeheure Ausnahme bildet, kann der Mensch
nicht gut enden. Genau wie dem tragischen Helden kommt
ihm das Privileg zu, seinem Absturz nicht entgehen zu können.
Das Zugrundegehen ist in seiner Natur selbst verankert. Sein
Unglück rührt von seinem maßlosen Begehren her, aufzufal-
len, zu existieren, aus der Anonymität auszubrechen, in der er
wie die restlichen Geschöpfe hätte bleiben sollen. Sein Wille,
sich zu behaupten, bekannt, erkannt zu werden, hat die Zer-
störung des Paradieses verursacht. Darum gilt allgemein, daß
jeder, der danach strebt, sich abzuheben, sich von den anderen
zu unterscheiden, geradewegs auf sein eigenes Verderben zu-
geht.
So unbescheiden wie Luzifer hat der Mensch als begabter
Epigone dessen Gehabe nachgeahmt, begierig, sich durch die
eigene Verkommenheit auszuzeichnen. Vermutlich lauert in
ihm das unbewußte Verlangen, sich selber zu zerstören, denn
wie läßt sich sonst erklären, daß er eine Katastrophe nach der
anderen anhäuft, und besonders, daß es ihm gelungen ist, sich
schließlich selber vor die Katastrophe schlechthin zu plazieren?
Über Nordeuropa zog nach den Vorgängen in Cornwall
Staub wie von Vulkanausbrüchen, wochenlang gingen Re-
gengüsse nieder. Man beachtete es in der Verkrampfung und
tödlichen Wut dieser Tage nicht. Und wer von den noch Le-
benden an die Giganten dachte, fürchtete sie nicht; man
kannte jetzt keine Furcht.
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