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Hartlaub, Gustav Friedrich
Die neue deutsche Graphik — Berlin, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.19126#0011
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I. Die graphischen Mittel.

Im Anfang war der Holzschnitt. Die Ein-
blattdrucke, die bild- und schriftbesetzten
Seiten in Urbüchern der Druckerkunst
— den Armenbibeln, Weltchroniken, Pla-
netenbüchern, Schriften von der ,,ars mo-
riendi" ■— sie muten, wenn schon dem
bürgerlichen Ende des Mittelalters entstam-
mend, doch an wie Schatten einer halb-
verlorenen Großkunst der Kirchenwände,
Kirchenfenster, Mauern von Königsburgen.
Sie sind wie Volkslieder und Volksmärchen,
in denen noch etwas von dem erhabenen
Schauer der Sage nachklingt. Sie sind
meist „ungeschickt", Stoff und Werkzeug
haben am Wachstum ihrer Form fast so-
viel Anteil wie der Wille des Künstlers.
Aber über ihnen schwebt doch etwas von
jener Gnade, die im Mittelalter noch dem
 
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