I. EINLEITUNG.
1. Zur Litteratur der Geschichte des Buchhandels.
Der deutsche Buchhandel der Gegenwart beruht auf
einer nationalen Litteratur, welche die Bestrebungen fast der
gesamten gebildeten Welt umfasst; er vermag durch den
Druck seine Bücherware fabrikmäßig herzustellen; die Leich-
tigkeit des Verkehrs der Neuzeit nutzt er vermöge einer straffen
Einigung seiner Angehörigen zu alles durchdringender, gleich-
zeitiger Einwirkung auf die Deutschen innerhalb und außerhalb
des Reiches aus.
Auf diesen Grundlagen ist der Buchhandel so kräftig
emporgediehen, dass man sich daran gewöhnt hat, den Be-
stand einer nationalen Litteratur, das Vermögen, die Schöp-
fungen des Geistes durch den Druck zu vervielfältigen, den
geregelten Verband der Geschäftsgenossen zu gegenseitigem
Verkehre als notwendige Bedingnisse für das Bestehen eines
Buchhandels anzusehen.
Dieser Anschauung gemäß hat man früher der Zeit vor
Erfindung des Buchdrucks den Buchhandel überhaupt, der
Zeit vor der Reformation einen entwickelten deutschen Buch-
handel abgesprochen, da erst zu dieser Zeit eine national
deutsche Litteratur die Herrschaft gewann und für die Vor-
zeit ein regelmäßiger Messverkehr der Buchhändler nicht mit
Sicherheit nachzuweisen war.
So wichtige Grundlagen aber Massenerzeugung durch
Druck, nationale Litteratur und planmäßige Einigung der
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1. Zur Litteratur der Geschichte des Buchhandels.
Der deutsche Buchhandel der Gegenwart beruht auf
einer nationalen Litteratur, welche die Bestrebungen fast der
gesamten gebildeten Welt umfasst; er vermag durch den
Druck seine Bücherware fabrikmäßig herzustellen; die Leich-
tigkeit des Verkehrs der Neuzeit nutzt er vermöge einer straffen
Einigung seiner Angehörigen zu alles durchdringender, gleich-
zeitiger Einwirkung auf die Deutschen innerhalb und außerhalb
des Reiches aus.
Auf diesen Grundlagen ist der Buchhandel so kräftig
emporgediehen, dass man sich daran gewöhnt hat, den Be-
stand einer nationalen Litteratur, das Vermögen, die Schöp-
fungen des Geistes durch den Druck zu vervielfältigen, den
geregelten Verband der Geschäftsgenossen zu gegenseitigem
Verkehre als notwendige Bedingnisse für das Bestehen eines
Buchhandels anzusehen.
Dieser Anschauung gemäß hat man früher der Zeit vor
Erfindung des Buchdrucks den Buchhandel überhaupt, der
Zeit vor der Reformation einen entwickelten deutschen Buch-
handel abgesprochen, da erst zu dieser Zeit eine national
deutsche Litteratur die Herrschaft gewann und für die Vor-
zeit ein regelmäßiger Messverkehr der Buchhändler nicht mit
Sicherheit nachzuweisen war.
So wichtige Grundlagen aber Massenerzeugung durch
Druck, nationale Litteratur und planmäßige Einigung der
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