III. VERTRIEB.
1. Käuferkreis und Absatzgebiet.
Die Umgestaltungen und Neubildungen, welche das Er-
stehen einer neuen Zeit aus dem Schoße des Mittelalters
bedeuteten , sind für die Entwickelung des Buchhandels im
engern Sinne, d. h. für den Vertrieb der Bücher, von größ-
tem Einssüsse gewesen. Die Geschichte des Buchhandels
wird deshalb, auch wenn sie sich auf ihre naturgemäße Auf-
gabe beschränkt, die Bewegungen des Büchermarktes und
die Umgestaltungen des Geschäftsbetriebes zu verfolgen, doch
die sich ablösenden Geistesentwickelungen im einzelnen in
das Auge fassen müssen. Scholastik, Humanismus und Re-
formation, diese drei gewaltigen in der Herrschaft sich ab-
lösenden Geistesreiche, boten durchaus verschiedene Grund-
lagen für den Buchhandel, indem sie andere Kreise zur
Litteratur, beziehentlich als Bücherkäufer heranzogen, das
örtliche Absatzgebiet verschieden weit absteckten und eine
dem jeweiligen Bedürfnisse entsprechende Betriebsweise des
Buchhandels schufen.
Die Litteratur der Scholastik wandte sich zumeist an die
Geistlichen; fast ausschließlich die Geistlichkeit stellte zu
jener Zeit die Bücherkäufer. Der in der Zeit der Aufklärung
aufgekommene Aberglaube, die Geistlichkeit sei der neu-
erfundenen Druckkunst von vornherein missgünstig entgegen-
getreten, hat ebensowenig Grund wie die poetische Ausfassung
der Jubelfeierdichter, Gutenberg habe die Brandfackel des
1. Käuferkreis und Absatzgebiet.
Die Umgestaltungen und Neubildungen, welche das Er-
stehen einer neuen Zeit aus dem Schoße des Mittelalters
bedeuteten , sind für die Entwickelung des Buchhandels im
engern Sinne, d. h. für den Vertrieb der Bücher, von größ-
tem Einssüsse gewesen. Die Geschichte des Buchhandels
wird deshalb, auch wenn sie sich auf ihre naturgemäße Auf-
gabe beschränkt, die Bewegungen des Büchermarktes und
die Umgestaltungen des Geschäftsbetriebes zu verfolgen, doch
die sich ablösenden Geistesentwickelungen im einzelnen in
das Auge fassen müssen. Scholastik, Humanismus und Re-
formation, diese drei gewaltigen in der Herrschaft sich ab-
lösenden Geistesreiche, boten durchaus verschiedene Grund-
lagen für den Buchhandel, indem sie andere Kreise zur
Litteratur, beziehentlich als Bücherkäufer heranzogen, das
örtliche Absatzgebiet verschieden weit absteckten und eine
dem jeweiligen Bedürfnisse entsprechende Betriebsweise des
Buchhandels schufen.
Die Litteratur der Scholastik wandte sich zumeist an die
Geistlichen; fast ausschließlich die Geistlichkeit stellte zu
jener Zeit die Bücherkäufer. Der in der Zeit der Aufklärung
aufgekommene Aberglaube, die Geistlichkeit sei der neu-
erfundenen Druckkunst von vornherein missgünstig entgegen-
getreten, hat ebensowenig Grund wie die poetische Ausfassung
der Jubelfeierdichter, Gutenberg habe die Brandfackel des